Present Yourself! Battle, Cypher and Each-One-Teach-One in the dancing classroom: Bewegungskulturelle Kontexte als kreative Orte neuer Lehr- und Lernformen

Aktivität: Gastvorträge oder -vorlesungenGastvorlesungenForschung

Beschreibung

Bewegungskulturelle Kontexte als kreative Orte neuer Lehr- und Lernformen am Beispiel des Kurses „Breaking für die Schule“ im Lehramtsstudiengang der Deutschen Sporthochschule Köln

Breaking (Breakdance), kulturelle Praxis, urbane Tanzform und Element der populären Jugendkultur HipHop, entstand in den 1970er Jahren in den Inner-City-Ghettos New Yorks u.a. auf Basis afrodiasporischer Kulturtraditionen (Rappe 2014). Seit Anfang der 1980er Jahre ist Breaking eine global zirkulierende Bewegungskultur, welche in lokalen Szenen (nicht-institutionalisiert) praktiziert wird (Klein und Friedrich 2003) und sich stetig weiterentwickelt. Diese hybride Bewegungskultur ist nach wie vor bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen populär und in AGs, Workshops und Projekten an Schulen und (Tanz)Institutionen präsent.
Breaking fordert die Individualität eines jeden Tänzers und die kreative Auseinandersetzung mit den eigenen Bewegungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bietet es festgelegte Basics (Grundlagenbewegungen) sowie Möglichkeiten der Variation und Improvisation (Freestylen) von Bewegung. Breaking verlangt eigenverantwortliches Lernen, Wissen über Geschichte, Kultur und Musik und bietet außerdem Einbindung in Peer-Groups sowie die soziale Gemeinschaft der (lokalen) Tänzer. Schloß (2009) beschreibt die kulturelle Praxis als Verbindung von Community, Music und Movement.
Interessant sind jedoch besonders die Lehr- und Lernprozesse, aus welchen sich neue Unterrichtskonzepte erschließen lassen: Ort des Lernens und Lehrens sowie der Überprüfung des eigenen Könnens ist der cypher (Tanzkreis) (Rappe und Stöger 2016). Im Kreis mit der Gruppe lernen und das sich-zeigen im cypher bieten Möglichkeiten motivierender und gruppendynamischer Lehrkonzepte. Das each-one-teach-one (jeder ist Lehrer, jeder ist Schüler) als Basis der sich selbst regulierenden Lernkultur des Breaking (ebd.) ermöglicht eine aktive Partizipation aller Beteiligten, stärkt den Gruppenzusammenhalt und fördert Selbstvertrauen. Das battle als Ort des Wettkampfes wiederum bietet Anreiz zum selbstständigen Lernen der Teilnehmer. Wie können diese kulturellen Kontexte im Unterricht genutzt werden?
Das für den Kurs „Breaking für die Schule“ im Rahmen des Moduls Erlebnis- und Trendsport des Lehramtsstudiums an der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelte Unterrichtskonzept basiert auf den kulturspezifischen Lehr- und Lernkonzepten des Breaking, Feldbeobachtung, praktischem Erfahrungswissen und einem praxistheoretischen Forschungsansatz. Zudem werden sportwissenschaftliche und pädagogische Unterrichtskonzepten eingebunden. Schwerpunkt ist der kulturelle Kontext der Bewegungskultur Breaking und seine Möglichkeiten in der Nutzung im Unterricht.
Der Vortrag kann als Vortrag oder Lecture-Performance präsentiert werden, stellt das Unterrichtkonzept vor und lässt es, in kurzen interaktiven Teilen, selbst erfahren.
Zeitraum03.03.2017
Ereignistitel4. Tanzpädagogischer Forschungstag
VeranstaltungstypSonstiges
SponsorenBundesverband Tanz in Schulen e.V., Gesellschaft für Tanzforschung (GTF), Ruhr-Universität Bochum
OrtRuhr-Universität Bochum, DeutschlandAuf Karte anzeigen
BekanntheitsgradNational

Schlagwörter

  • Urbaner Tanz
  • Breaking
  • Tanzwissenschaft
  • Tanzpädagogik
  • Breakdance
  • Lehrerbildung