Quellenangabe zu diesem Presse/Medien-Beitrag
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Titel So bleiben wir geistig fir bis ins hohe Alter Bekanntheitsgrad Lokal Medienformat Druck Dauer/Länge/Größe 1 Seite Land/Gebiet Deutschland Datum der Veröffentlichung 04.12.17 Beschreibung Wer will das nicht, dem Alter ein Schnippchen schlagen) Die abneh mende Fitness stoppen? Das sich öfter einschleichende
Sich-Hängen-Lassen abstellen? Die zunehmenden Erinnerungslücken schneller füllen können? Barbro (66), die vor 40 Jahren zum Sportstudium aus Schweden nach Köln kam und
blieb, hat das Ziel des Forschungsprojektes „AgeGain“
überzeugt: „Egal, ob die These sich bewahrheitet, dass das angebotene Training die Denkfä- higkeit erhöht – wir profitieren auf jeden Fall davon.“ Vor Beginn der Trainingsphase haben wir sportärztliche Untersuchung, „Geistige Testbatterie“, Feldstufentest und MRT hinter uns gebracht. Am Ende wird durch erneute Untersuchungen verglichen, was sich geändert hat. Gerd (66) möchte das auch an seinen Muskeln feststellen.
Zuletzt als Archivkraft tätig, hat er als passionierter Radfahrer
bisher „Sport nur für die Oberschenkel, quasi Monokultur“, betrieben. Er will vielseitiger werden. Monika, vor dem Ruhestand Klinik-Seelsorgerin, will wissen, „welchen Einfluss Bewegung auf den Alterungsprozess“ hat. Dafür nimmt sie – zuverlässig drei- bis viermal die Woche – zwei Stunden Anreise
aus Erkrath per ÖPNV in Kauf. Doris, die sich ehrenamtlich
bei den Lindenthaler Diensten engagiert und als Älteste der
Gruppe allen davonläuft, ist neugierig „auf die kognitiven
Geschichten“, auch weil sie in ihrem Umfeld viele Demenzerkrankungen erlebt. Was uns alle gelockt hat, nicht nur die, die wie ich zuletzt meist solo in der Muckibude strampelten, beschreibt Toningenieur Klaus: „Es ist das Gruppenerlebnis.“ Für Professor Andreas Mierau (37), den in Köln verantwortlichen Projektleiter, ist es nicht verwunderlich, dass seine Probanden jetzt schon Fortschritte sehen. „Man weiß, dass körperliche Fitness Einfluss auf die Denkfähigkeit hat. Der – neue – Ansatz unserer Studie ist es herauszufinden,
ob ein bestimmtes Training nicht nur das Trainierte selbst
verbessert, sondern ob es einen Transfer von Trainingserfolgen gibt.“ Ein Beispiel: „Menschen, die Kreuzworträtsel lösen, tun das ja nicht, um KreuzworträtselWeltmeister zu werden, sondern sie versprechen sich davon auch einen Vorteil in anderen Bereichen. Profitiert man zum Beispiel als Autofahrer
davon, dass es strukturelle Ver- änderungen im Gehirn gibt,
die einen aufmerksamer, reaktionsschneller machen? Können so Unfälle vermieden werden? Wir wollen aus unseren Ergebnissen herausklamüsern, welche konkreten Trainingsempfehlungen zum gewünschten Erfolg führen.“
Das, was Trainer-Jungspund Daniel (25) uns abverlangt,
schlägt jedenfalls an: Ob 200- Meter-Intervallläufe (zwischen
pfeilschnellen Olympiateilnehmerinnen) im NetcologneStadion, lockeres Joggen um den Adenauer-Weiher, BalanKöln – Monika (67) fühlt sich nach drei Monaten Training „fitter, wohler, lustvoller“. Klaus (61) hat nach den Einheiten ein „allgemeines Hochgefühl“. Und Doris (69) ist nach einer Stunde Ausdauer-, Koordinations- oder Kognitionsübungen einfach „jot drop“. Die drei haben – wie ich (67) – das Angebot der Deutschen Sporthochschule Köln für über 60-Jährige angenommen, an der Studie „Geistig fit bis ins hohe Alter?!“ teilzunehmen – die ersten Erfolge sind unübersehbar.ce-Akte oder Ballspiele in der
Halle, die den Wettkampfgeist rauskitzeln – die Gruppe ist mit
Begeisterung dabei. Ab und zu muss jemand pausieren, weil es irgendwo zwickt. Auch das eine Herausforderung. Prof. Mierau, der sonst ja mit Studenten arbeitet: „Senioren dürfen wir nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern.“ An sich fühlen wir uns einfach „gefordert“. Und gefördert. Und wir sind neugierig auf den letzten Abschnitt unseres Projektes, wenn das „Lauftraining“ in „Lerntraining“ übergeht. Nach insgesamt sechs Monaten Übungen wird dann erneut untersucht, die Daten werden verglichen – und wir sind dann hoffentlich so schlau geworden, dass wir mit dem Sport einfach weitermachen...Produzent/Autor Express / Imgard Stoffels Personen Andreas Mierau, Kristel Knaepen, David Riedel
Schlagwörter
- AgeGain
- Senioren
- körperliches Training
- kognitives Training