Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis - Ringen und Kämpfen in der Schule

Projekt-Details

Forschungsziel

Ringen und Kämpfen scheint nach wie vor noch nicht flächendeckend im Sportunterricht angekommen zu sein. Obwohl Ringen und Kämpfen - Zweikampfsport als Bewegungsfeld und Sportbereich z.B. in den Lehrplänen von Nordrhein-Westfalen (NRW) seit 1999 verpflichtend aufgeführt ist, zeigt sich, dass nur ein Teil der Sportstudierenden an der DSHS diese Themen im eigenen Sportunterricht erlebt hat.
In einer Umfrage im Sommersemester 2021 an der DSHS gaben von 95 Studierenden 66% bzw. 71 % an, dass spielerisches Kämpfen bzw. Zweikampfsport keine Beachtung im eigenen Sportunterricht fanden. Fast die Hälfte von ihnen wusste nicht mal, dass Ringen und Kämpfen im Sportunterricht in NRW, aber auch in nahezu allen anderen Bundesländern verpflichtend vorgesehen ist.
Genau an diesem Problem setzt das Projekt an und versucht zu eruieren, warum Lehrkräfte dieses Bewegungsfeld meiden und wie dem entgegengewirkt werden kann. Mögliche Gründe könnten dabei Angst vor Verletzungen, negative Zuschreibungen, Ängste bzgl. unzureichender Vorbereitung, fehlender Wissenstransfer aus der Theorie in die Praxis und vieles mehr sein.

Forschungsmethodik

Das Forschungsprojekt wird nacheinander verschiedene Fragen zu beantworten versuchen:

Welche Wissensressourcen nutzen Lehrkräfte bei der Auswahl der zu planenden Unterrichtsreihen, welche bei der konkreten Planung?
a) Qualitative Analyse mit dem Ziel der Identifikation aller möglichen Bezugsquellen
b) Empirische Analyse nach Häufigkeit und Art der Nutzung dieser Bezugsquellen
c) Analyse von personalem Wissen und Organisationswissen zu RuK-Unterricht
d) Analyse von Faktoren, die den Zugang neuer Daten in die Praxis erschweren (Filter zwischen Daten und Information sowie zwischen Information und Wissen)

Wie wird RuK in der Schule umgesetzt?
a) Wie häufig wird RuK unterrichtet?
b) Was wird gemacht, wenn RuK unterrichtet wird?

Was sind limitierende Faktoren für eine Umsetzung von RuK? (Ebene: Lehrkraft)
a) Vorurteile / Zuschreibungen
b) Verletzungsrisiken
c) Fehlende Kompetenzen (z.B. Durchführung, Begleitung, Bewertung)
d) Sonstiges

Wie sieht Unterrichtsmaterial aus, dass Lehrkräfte dazu ermutigt und befähigt, RuK zu unterrichten; unter Berücksichtigung der zuvor bearbeiteten Fragen
a) Fokus Medien: Fotos, Videos, QR-Codes, Homepage, etc.
b) Fokus Inhalt: Fachdidaktik Ringen und Kämpfen
c) Fokus Unterricht: Methoden, Abläufe, Durchführung, Bewertung etc.

Die verschiedenen Ziele werden mithilfe unterschiedlicher Methode bearbeitet. z.B. werden Fragen rund um die Verletzungsgefahr mithilfe der verfügbaren quantitativer Daten zu Verletzungen im Sportunterricht zu beantworten versucht. Die Ansichten und Einschätzungen von Sportlehrkräften sollen mithilfe verschiedener aufeinander aufbauender Methoden wie Fragebögen und Fokusinterviews eingefangen werden.

Ein übergeordnetes Ziel ist die Konzeptentwicklung in Form einer Spiele- und Übungssammlung für den Themenbereich, welche die Rahmenbedingungen von Schule umfangreich (Lehrplan, Infrastruktur, Fachkenntnisse, etc.) berücksichtigt.
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.03.2229.02.24

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):

  • SDG 4 – Qualitativ hochwertige Bildung

Schlagwörter

  • Ringen und Kämpfen
  • Schulsport
  • Wissenstransfer
  • Zweikampfsport