Regelmäßige körperliche Aktivität mit ihren vielfältigen direkten und indirekten Wirkungen gilt als wesentlicher Bestandteil eines gesunden Lebensstils (Völker, 2011). Allerdings erreichen nur weniger als 15% der deutschen Bevölkerung die WHO-Empfehlungen zur Mindestaktivität von 150 Minuten moderater bis intensiver körperlicher Aktivität pro Woche (Mensink, 2003; Haskell et al., 2007; Jans, Proper, & Hildebrandt, 2007; World Health Organization, 2010). Insbesondere Personen mit chronischen Gesundheitsproblemen weisen häufig ein geringes körperliches Aktivitätsniveau auf, weshalb die Hinführung zu einem körperlich aktiven Lebensstil indikationsübergreifend ein übergeordnetes Ziel der Bewegungstherapie darstellt. Da allerdings insbesondere gesundheitlich beeinträchtigte Personen dazu tendieren, ein Sport- bzw. Bewegungsprogramm abzubrechen bzw. nach der Rehabilitation gar nicht erst aufzunehmen (Wagner, 2007; Pahmeier, 2000; Petermann, 2000) stellt sich die Frage, wie Rehabilitanden im Anschluss an die Reha bei der Aufnahme bzw. Fortsetzung körperlicher Aktivität unterstützt werden können.
Ziel des Forschungsprojektes war die Förderung gesundheitsbezogener körperlicher Aktivität im Anschluss an eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme. Aufgrund des hohen Anteils von Rückenpatienten in der muskuloskeletalen Rehabilitation und dem hohen Stellenwert von körperlicher Aktivität im Kontext von Rückenschmerz wurde diese Indikationsgruppe als Zielgruppe für die Studie ausgewählt.
Im Rahmen der Studie wurden zwei verschiedene Ansätze zur Bewegungsförderung verglichen: Eine komplexe Intervention als Kombination aus Kleingruppenintervention, telefonischer Einzelintervention und Intervention mittels neuer Medien (Bewegungscoaching) und eine niedrigintensive Intervention bestehend aus zwei Vorträgen, welche nach der Reha als Download zur Verfügung standen (Kontrollgruppe (KG)). Die Stichprobe umfasste Rückenpatienten im Heilverfahren einer stationären Rehabilitationseinrichtung und die Studie wurde als parallelisierte, randomisierte Kontrollgruppenstudie mit drei Messzeitpunkten durchgeführt (T1: Rehabilitationsbeginn, T2: sechs Monate poststationär, T3: zwölf Monate poststationär). Primäre Zielvariable der Untersuchung war die körperliche Aktivität der Patienten welche mittels Fragebogen (GPAQ) erfasst wurde.