Ein theoretisches Simulations-Framework zur Analyse von prädiktiven Ratingverfahren auf Netzwerken mit Anwendungsbezug im Sport

Projekt-Details

Forschungsziel

Der vorliegende Antrag auf Förderung im Rahmen einer Sachbeihilfe beschäftigt sich mit der Validierung und Entwicklung prädiktiver Ratingverfahren unter Zuhilfenahme eines theoretischen Simulations-Frameworks. Ausgangspunkt des Antrags ist eine Netzwerkstruktur bestehend aus Akteuren (Knoten) und paarweisen Vergleichen (Kanten). Jedem der Akteure soll dabei ein Rating zugewiesen werden, während die paarweisen Vergleiche Rückschlüsse über die Qualität der Akteure erlauben. Das Rating ist als prädiktiv zu bezeichnen, da aus ihm immer zugleich eine Vorhersage für die Ergebnisse von neu hinzukommenden paarweisen Vergleichen ableitbar sein soll. Das Forschungsvorhaben zielt dabei auf zwei zentrale methodische Probleme in der Vali-dierung von prädiktiven Ratings und Vorhersagemodellen ab, denen bisher wenig Beachtung geschenkt wird: Die Bewertung von prädiktiven Ratings an sich und die Unterschiede zwischen Genauigkeit und Profitabilität von Vorhersagemodellen. Bei der Erstellung von prädiktiven Ratings ist zu keinem Zeitpunkt eindeutig ablesbar wie das theoretisch korrekte Rating gewesen wäre. Eine Bewertung kann dementsprechend in praktischen Anwendungen nur indirekt erfolgen. Gleiches gilt für die Wahrscheinlichkeitsverteilung eines vorherzusagenden Ereignisses, die auch im Nachhinein nicht direkt beobachtbar ist und dementsprechend die Bewertung der Vorhersage erschwert. Problematisch ist zudem wenn Wettquoten zur Validierung von Vorhersagemodellen genutzt werden. In diesem Fall sind zwar die Wettquoten an sich bekannt, die Vorhersagefehler des Buchmachers allerdings unbekannt. Das Zusammenspiel zwischen Vorhersagefehlern des Modells und des Buchmachers können allerdings erhebliche Auswirkung auf die Bewertung haben. Beide Schwierigkeiten lassen sich durch Nutzung eines theoretischen Simulations-Frameworks lösen, indem Testdaten (d.h. Netzwerke, tatsächliche Ratings und Zufallsprozesse) modelliert und simuliert werden. Anhand dieser Daten lassen sich dann prädiktive Ratingverfahren und daraus abgeleitete Vorhersagen exakter bewerten. Ein weiteres Ziel des Antrags ist es ausgehend von der Validierung existierender Ratingverfahren und unter Nutzung des Simulations-Frameworks neuartige, verbesserte Ratingverfahren unter Ausnutzung der Netzwerkstruktur zu entwickeln.Als Anwendungsbezug des Antrags dient der Sportkontext, bei dem im Rahmen von sportlichen Wettkämpfen natürlicherweise Netzwerke aus Akteuren (Mannschaften oder Spieler) und paarweisen Vergleichen (Wettkämpfe) entstehen und in dem die Suche nach einem geeigneten Rating allgegenwärtig ist. In Folge des medialen und öffentlichen Interesses und der daraus resultierenden großen Menge an einfach und frei zugänglichen Daten, bietet der Sportkontext ein ideales Forschungsumfeld. Eine bestmögliche Übertragbarkeit auf andere Anwendungsgebiete wird explizit angestrebt, Datensätze aus anderen Anwendungsgebieten sind allerdings nicht Teil dieses Forschungsvorhabens.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.01.19 → …