Eine Vielzahl von Krebspatienten, die sich im Laufe ihrer medizinischen Behandlung einer Chemotherapie unterziehen, klagen im Anschluss über kognitive Defizite (v.a. des verbalen Gedächtnis und exekutiver Funktionen), die auch mit dem Begriff „Chemobrain“ beschrieben werden. Die primäre Fragestellung ist, ob sich durch die Intervention eine Verbesserung, bzw. ein Erhalt verschiedener, objektiv gemessener kognitiver Komponenten (verbales Gedächtnis, exekutive Funktionen) erzielen lässt.
Im geplanten Projekt sollen 66 Patienten mit einer akuten Leukämie- oder Lymphomerkrankung kurz nach Beginn (t0) und kurz vor Ende einer hochdosierten Chemotherapie (t1) im Hinblick auf neuro-kognitive Funktionen untersucht werden. Darüber hinaus wird als weiterer Testzeitpunkt (t2) mit selbiger Untersuchung der Beginn der Konsolidierungsphase definiert. Je 22 Patienten werden in eine Ausdauertrainingsgruppe (IG), eine aktive bzw. Placebo-Kontrollgruppe (aKG) und eine passive Kontrollgruppe (pKG) randomisiert. Patienten der IG trainieren ab Beginn der Chemotherapie 3x/Woche, für jeweils 15-30 Minuten, auf einem Fahrradergometer, sobald es der klinische Zustand zulässt. Die Patienten, die der aKG zugeordnet werden, bekommen neben der gewöhnlichen Therapie ein niedrigintensives Beweglichkeits- und Mobilisierungstraining in vergleichbarem zeitlichem Umfang wie die Patienten der IG. Die Patienten, die der pKG zugeordnet werden, erhalten neben dem gewöhnlichen Therapieprogramm nach Hausstandard keine zusätzliche Intervention.