“No normal sport in an abnormal society.“ Wahrnehmungen und Wechselbeziehungen staatlichen und zivilgesellschaftlichen sportbezogenen Protests gegen das Apartheid-Regime in Südafrika zwischen 1956 und 1992“

  • Hangebrauck, Jan (Projektleiter*in)

Projekt-Details

Forschungsziel

Meine Arbeit gehört dem wissenschaftlichen Feld der transnationalen (Sport)Geschichte an und untersucht, wie der sportbezogene Protest in Südafrika, aber auch internationaler Protest – am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und Großbritanniens – gegen das Apartheid-Regime in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren von verschiedenen sozialen und gesellschaftlichen Akteuren wahrgenommen wurde. Schwerpunkt liegt hierbei auf der Auseinandersetzung mit ausgewählten Zeitungen und Sportverbänden sowie der Regierungen der jeweiligen Länder. Überdies werden die wechselseitigen (transnationalen) Interaktionen und Kooperationen dieser Akteure in ihrem Kampf gegen die Apartheid im Sport beleuchtet.

Zu diesen Fragestellungen gibt es bisher indes keine wissenschaftliche Arbeit, da es mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, unmittelbare Indikatoren für die Wahrnehmung von Protest zu finden. Vonseiten der Forschung werden gemeinhin intensive transnationale Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen Akteuren, insbesondere der westeuropäischen Anti-Apartheid-Bewegung, konstatiert. Der Soziologe Håkan Thörn spricht gar vom Entstehen einer “global civil society“ als Folge transnationaler Proteste durch diese Bewegung.[1]

Aufgabe der Arbeit wird es sein, auf der Grundlage der Analyse staatlicher und zivilgesellschaftlicher Reaktionen auf das Apartheidregime eine eigenständige Bewertung des Ausmaßes und der zentralen Charakteristika transnationaler Vernetzungen vorzunehmen, um zu einer fundierten Beurteilung der These Thörns zu gelangen.

jan.hangebraucknospam-­ruhr-uni-bochum.de



[1] Håkan Thörn: Anti-apartheid and the emergence of a global civil society. Basingstoke 2009, S. 5.



[1] Vgl. Schlosshan, Andrea: Sport und Apartheid. Geschichte und Problematik der Rassendiskriminierung im Sport in der Republik Südafrika, Frankfurt am Main 1992, S. 207; Cornelissen, Scarlett: “Resolving the South Africa problem“: Transnational activism, ideology and race in the Olympic movement, 1960-91, in: The International Journal of the History of Sport 28 (2011), S. 153-169, hier S. 154.

[2] Vgl. Booth, Douglas: Hitting Apartheid for Six? The Politics of the South African Sports Boycott, in: Journal of Contemporary History 38 (2003), S. 477-493, hier S. 492.
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.06.13 → …