Wagniserziehung im Schulsport

Projekt-Details

Forschungsziel

Das NRW-Konzept des erziehenden Sportunterrichts macht mit der pädagogischen Perspektive „Etwas wagen und verantworten“ die Wagniserziehung zum obligatorischen Bestandteil des Sportunterrichts (MSW NRW, 2014). Untersuchungen zeigen allerdings, dass diese Perspektive bei der Planung und Durchführung von Sportunterricht eine untergeordnete Rolle spielt (vgl. u.a. Schmoll, 2005), obwohl die sechs pädagogischen Perspektiven laut Konzept gleichwertig unterrichtet werden sollen. Ziel der Perspektive ist es, mit individuellen Wagnissituationen unter anderem beim Turnen, Wasserspringen, Ringen und Kämpfen sowie beim Gleiten, Fahren und Rollen die Handlungskompetenz von Schülerinnen und Schülern zu erweitern, Vertrauen aufzubauen, Entscheidungen aufgrund einer realistischen Selbst- und Situationseinschätzung zu treffen sowie die eigenen Grenzen kennen zu lernen und zu erweitern.
Bei der Umsetzung der Wagnisperspektive kommt es zu einer Reihe von Problemen, die von den Sportlehrkräften bearbeitet werden müssen. Wann eine sportliche Handlung zu einem sportlichen Wagnis wird, hängt von den subjektiven Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler ab. Wenn ein Wagnis aber individuell unterschiedlich ist, wie kann Wagniserziehung dann als (leitende) Perspektive in der Schule thematisiert, umgesetzt und bewertet werden? Auch die Ambivalenz sportlicher Wagnissituationen stellt eine Herausforderung für die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer dar. Die vorliegende Studie erfasst mittels qualitativer Interviews das Verständnis von Wagnis und Wagniserziehung von Lehrerinnen und Lehrern. Wie interpretieren sie diese Perspektive, welche Schwerpunkte setzten sie bei der Umsetzung in ihrem Unterricht und wie gehen sie mit Schwierigkeiten um?
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende20.12.1023.06.17