Projekt-Details
Forschungsziel
Aufbauend auf vorangegangenen BISp Projekten, die auf die (Weiter-)Entwicklung metabolischer und neuromuskulärer Testprotokolle in der Schwimmart Kraul abzielten, sieht das geplante Projekt die Überprüfung der Übertragbarkeit auf die drei weiteren Schwimmarten im (Hoch-)Leistungsbereich (mind. NK2) vor. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob sich die metabolische Kapazität, also Laktatbildung und maximale Sauerstoffaufnahme, sowie neuromuskuläre Parameter, die aus dem Last-Geschwindigkeits-Profil im Wasser abgeleitet werden, bei Kaderschwimmer*innen zwischen der Hauptschwimmart Rücken, Schmetterling oder Brust von der Schwimmart Kraul unterscheiden. Aufgrund der gegenwärtig unzureichenden Literaturlage im Hinblick auf etwaige Geschlechtsunterschiede soll durch Einschluss einer ähnlichen Anzahl an weiblichen und männlichen Teilnehmenden neben dem Lagenvergleich auch ein Geschlechtervergleich vollzogen werden.
Forschungsmethodik
Das Arbeitsprogramm bezieht sich auf einen Zeitraum von insgesamt 18 Monaten (01.04.2024 – 30.09.2025). Nach der organisatorischen Vorbereitung inkl. der Durchführung und Auswertung von Pilottestungen sowie der Kommunikation und Planung mit den Bundesstützpunkten, an denen die Daten erhoben werden sollen, beginnt die Erhebungsphase. An insgesamt fünf Stützpunkten unterlaufen die Proband*innen an vier separaten Testtagen zunächst eine anthropometrische Testung sowie eine Familiarisierung mit dem mobilen Zugwiderstandssystem 1080 Sprint, bevor sie in randomisierter Reihenfolge die metabolischen und neuromuskulären Testungen jeweils in ihrer Hauptschwimmart sowie in Kraul absolvieren. So durchlaufen die Teilnehmenden je einen 20 s Sprinttest mit Nachbelastungslaktatmessung zur Bestimmung der maximalen anaeroben Kapazität sowie ein 200 m allout Test mit spirometrischer Nachatemmessung zur Abschätzung der aeroben Kapazität. Daneben werden Last-Geschwindigkeits-Profile mittels des Zugwiderstandssystems im Wasser erhoben, um jeweils für die Ganzkörperbewegung sowie getrennt in die Bewegung der unteren und oberen Extremitäten mechanische Kenngrößen, wie die maximale Kraft und Geschwindigkeit sowie Wasserwiderstand abzuschätzen.
Zentrale Forschungsergebnisse
Durch die direkte Einbindung der Bundesstützpunkte Berlin, Essen, Magdeburg, Hamburg und Heidelberg, von denen zwei auch Standorte der DSV Kaderleistungsdiagnostik bilden, sollen die weiterentwickelten Testprotokolle unmittelbar in die Diagnostikpraxis implementiert werden und zur Ableitung möglichst spezifischer Trainingsvorgaben dienen. Abhängig von den Ergebnissen könnten konkrete Konsequenzen beispielsweise lauten, dass bestimmte Tests in der Hauptlage zu absolvieren sind, während andere grundsätzlich in der Schwimmart Kraul durchgeführt werden können. Konkret soll die Vermittlung und infolgedessen die Praxisimplementierung u. a. durch Transfermaßnahmen am Ende der Erhebungszyklen an den verschiedenen Standorten gelingen, die zur Präsentation der jeweils vor Ort erhobenen Daten dienen sollen. Am Ende des Projekts ist zudem eine größere Abschlusskonferenz, die für alle Bundesstützpunkttrainer*innen und Diagnostiker*innen (online oder in Präsenz) zugänglich sein soll, geplant. Ein solches Format hat sich bereits in vorangegangenen Projekten als effektiv herausgestellt, um die Gesamtergebnisse der Forschungsprojekte den betreffenden Akteur*innen in der Leistungssportpraxis zu vermitteln. Der Transfer in die Wissenschaft soll weiterhin durch Präsentationen auf Fachkongressen (z. B. Congress of the European College of Sport Science, International Symposium on Biomechanics and Medicine in Swimming, Tagungen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft etc.) sowie durch Veröffentlichungen in Fachjournals erfolgen.
Status | Laufend |
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Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 01.04.24 → 30.09.25 |