Abstract
Verf. stellt in seinem Beitrag die ökonomische Seite der Sportberichterstattung in den Vordergrund. Zunächst wird die gegenseitige Abhängigkeit von Sport und Medien und die daraus resultierenden Vorteile für die beiden Bereiche dargestellt. In diesem Zusammenhang wird die Effizienz der Sportberichterstattung, die Profilierungsmöglichkeit für die Sender, der niedrige Produktionsaufwand, die hohe redaktionelle Anschlussfähigkeit, die Finanzierung der Veranstalter, sowie der Sportakteure und die Popularisierung erörtert. Sodann zeigt Verf. eine Reihe von Marktstrategien im Mediensport auf. Unterschieden wird hierbei zwischen solchen drei Strategien, unterschieden, bei denen entweder der Sport oder die Medien dominieren oder bei denen sich keine hervorstechende Rolle feststellen lässt. Erörtert werden: Die Etablierung und der Aufbau von Marken im Sport, gerade im Bereich des Teamsports. Die Internationalisierung des Sports, wobei die Möglichkeiten im asiatischen Raum hervortreten. Die Konzentration der Sportarten, wobei zwischen dem Programmangebot der Vollprogramme und der Spartenanbieter unterschieden wird. Die vertikale Integration als Mittel für die Unternehmen, um ihr Leistungsspektrum zu erweitern, sowie die hieraus entstehenden Vor- und Nachteile. Die Beimischung von Unterhaltungs- und Showeffekten in die Sportberichterstattung, sowie die Ausdehnung von Vor- und Nachberichterstattung. Die Personalisierung der Sportler, aber auch die der Hintergrundakteure. Das Publikmachen der finanziellen Seite, v.a. Themen wie Einkommen, Gagen, Preisgelder oder Vergütungen der Sportler. Sodann skizziert Verf. die möglichen Gefahren und Nachteile der aufgezeigten Strategien. Die herrschende Orientierung des Sport am Fernsehen führt zum Rückgang der Bedeutung der Printmedien für Sportberichterstattung und birgt auch ökonomische Risiken. Ebenso wird auf den Wertewandel im Mediensport hingewiesen, welcher zunehmend den Unterhaltungswert in den Vordergrund drängt, als die sportliche Leistung. Genannt wird ebenfalls die entstehenden Konzentrationserscheinungen am Beispiel des G-14 Clubs im Bereich des europäischen Fußballsports. Die Abhängigkeit von Sportler und Berichterstatter, welche zum einen eine weniger kritische Berichterstattung zur Folge haben könnte, zum andern aber auch einen Autonomieverlust für die sportlichen Akteure bedeuten könnte. Weiterhin weist Verf. auf den Verlust der publizistischen Vielfalt und auf die Desillusionierung der Zuschauer durch die steigende Kommerzialisierung des Sports im europäischen Raum hin. Koll
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Die Ökonomie des Sports in den Medien |
Herausgeber*innen | Thorsten Schauerte, Jürgen Schwier |
Seitenumfang | 22 |
Herausgeber (Verlag) | Halem |
Erscheinungsdatum | 2004 |
Seiten | 105-126 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2004 |
Fachgebiete und Schlagwörter
- Fernsehen
- Kommerzialisierung
- Marketing
- Massenmedium
- Ökonomisierung
- Popularität
- Sportberichterstattung
- Sportler
- Sportlerin
- Sportökonomie
- Sportpresse
- Unterhaltung
- Zuschauer