Bewegungsverhalten und motorische Leistungsfähigkeit - Maßnahmen und Förderung an weiterführenden Schulen

Aktuelle nationale und internationale Studien betonen einen Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, der nachweislich nachteilige Auswirkungen auf die Entwicklung, die Gesundheit und das Wohlbefinden hat. Sowohl unterrichtliche als auch außerunterrichtliche Bewegungsangebote bilden Möglichkeiten im Setting der Schule, in denen ein Großteil der Kinder erreicht und zu mehr Bewegung bzw. zu lebenslangem Sporttreiben motiviert werden kann.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Bedarf an Bewegungsförderung nach einer gesellschaftlich herausfordernden Zeit, der Covid-19-Pandemie, und in einem bisher wenig erforschten Setting, der weiterführenden Schule, zu untersuchen. Darüber hinaus sollten wirksame Faktoren der Bewegungsförderung im späten Kindesalter identifiziert und im Rahmen eines Projektes berücksichtigt und umgesetzt werden.
Im ersten Beitrag wird der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit und den BMI von Kindern der 2. Klasse analysiert. Der Einfluss wurde bisher unterschiedlich diskutiert, wobei hier deutlich wurde, dass insbesondere Kinder mit niedrigem sozioökonomischem Status von einer Bewegungsförderung, gerade nach der Covid-19-Pandemie
auch an weiterführenden Schulen, profitieren würden. Im zweiten Beitrag wurde die aktuelle Studienlage zur Bewegungsförderung im Setting weiterführende Schule näher beleuchtet. In einem Scoping Review konnten lediglich sechs Studien identifiziert werden, die sich durch heterogene Studiendesigns auszeichneten. Einzelne Komponenten für eine wirksame Bewegungsförderung, wie die Mindestdauer und Organisationsform, konnten aus den Studien für zukünftige Projekte zur Bewegungsförderungen an weiterführenden Schulen abgeleitet wer
den. Der dritte Beitrag beschreibt den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, sportmotorischer Leistungsfähigkeit und Bewegungsmotivation bei Kindern an weiterführenden Schulen und bewertet die Bewegungsmotivation als einen Einflussfaktor auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit und die körperliche Aktivität. Die theoretisch angenommene Wirkkette in den drei Bereichen Förderung der Grundbedürfnisse, Befriedigung der Grundbedürfnisse und motivationale Orientierung konnten für das späte Kindesalter bestätigt werden. Weitere Analysen stellen die Auswirkung der selbstbestimmten Bewegungsmotivation auf die körperliche Aktivität und sportmotorische Leistung heraus. Der vierte Beitrag fokussiert sich auf die
Umsetzung der Bewegungsförderung an weiterführenden Schulen und beleuchtet in diesem Zusammenhang die Prozess- und Ergebnisqualität nach dem ersten Projektdurchlauf. Die selbstbestimmte Bewegungsmotivation kann über die Grundbedürfnisbefriedigung mittels Peer-Mentoring und weiterer Komponenten erreicht und die subjektiv wahrgenommene Bewegung gesteigert werden.
Diese Arbeit ist Ausgangspunkt für multiplexe weitere Forschungsbemühungen zur Gestaltung motivierender Bewegungsförderung im Setting der weiterführenden Schule.