Abstract
Einleitung: Der positive Einfluss körperlicher Bewegung auf krebstherapiebedingte Nebenwirkungen wird durch eine Vielzahl onkologischer Studien belegt (Patel et al. 2019, Cormie et al. 2018, Fuller et al. 2018, Baumann et al. 2017 b), Cheema et al. 2014).
Aufgrund geringer Inzidenzraten des männlichen Brustkrebses existieren bis dato keine Bewegungsinterventionsstudien, die sich mit dieser Tumorentität des Mannes in der Nachsorge beschäftigen. Die Machbarkeit und der Einfluss eines moderaten und intensiven webbasierten Kraft-Ausdauer Trainings soll anhand dieses Pilotprojekts untersucht werden.
Methode: Insgesamt n= 14 Männer (60,41±9,36 Jahre), in der Nachsorge nach Brustkrebs haben die 7-monatige webbasierte randomisierte, kontrollierte Bewegungsinterventions-studie im Cross Over Design abgeschlossen. Trainiert wurde 3x pro Woche, nach individueller THF Vorgabe (2x/30min Ausdauer, 1x6 online einsehbare Kraftübungen). Je nach Gruppenzugehörigkeit wurde zunächst drei Monate moderat (40-50% maxHF; Borg:11) oder intensiv (70-80% maxHF; Borg:15) trainiert. Darauffolgend schließt sich eine vierwöchige Auswaschphase ohne Intervention an, bevor die Gruppen die Trainings-intensitäten für weitere drei Monate wechseln. Die Machbarkeit dieser onlinebasierten Studie wird anhand der Drop Out Rate bestimmt. Zur Evaluation therapiebedingter Nebenwirkungen werden fünf Fragebögen eingesetzt. Zudem wird mittels Spiroergometrie zu vier Messzeitpunkten die Leistungsfähigkeit der Probanden bestimmt (Vo2max).
Ergebnisse: Die Drop Out Rate der Studienteilnehmer liegt insgesamt bei 36% (t1: n= 22 auf t4: n= 14). Für die „Physische Funktion“ kommt es zu einem signifikant nachweisbaren Unterschied des Behandlungseffekts zulasten des intensiven Trainings (p= 0,037*), für die „Soziale Funktion“ zugunsten des moderaten Trainings (p= 0,016*). Der Parameter „Brust- Symptomatik“ wird am stärksten, jedoch nicht signifikant durch das moderate Training verbessert (p= 0,095). Aufgrund eines Carry Over Effekts konnte keine Berechnung des Behandlungseffekts für die VO2max erfolgen.
Fazit: Es kann gezeigt werden, dass ein onlinebasiertes Kraft-/Ausdauer Training für diese seltene Krebsentität in der Nachsorge, machbar und durchführbar ist. Zudem verbessern sich therapiebedinge Nebenwirkungen vornehmlich durch das moderate Training. Leistungsschwächere und symptomreichere Probanden zum Start der Studie, scheinen insgesamt am besten vom moderaten Training zu profitieren. Die durchgeführte Cross Over Studie soll weitere Studien in diesem Bereich anstoßen, so dass durch zusätzliche Ergebnisse eine optimierte genderspezifische Therapie für Männer nach Brustkrebs implementiert werden kann.
Aufgrund geringer Inzidenzraten des männlichen Brustkrebses existieren bis dato keine Bewegungsinterventionsstudien, die sich mit dieser Tumorentität des Mannes in der Nachsorge beschäftigen. Die Machbarkeit und der Einfluss eines moderaten und intensiven webbasierten Kraft-Ausdauer Trainings soll anhand dieses Pilotprojekts untersucht werden.
Methode: Insgesamt n= 14 Männer (60,41±9,36 Jahre), in der Nachsorge nach Brustkrebs haben die 7-monatige webbasierte randomisierte, kontrollierte Bewegungsinterventions-studie im Cross Over Design abgeschlossen. Trainiert wurde 3x pro Woche, nach individueller THF Vorgabe (2x/30min Ausdauer, 1x6 online einsehbare Kraftübungen). Je nach Gruppenzugehörigkeit wurde zunächst drei Monate moderat (40-50% maxHF; Borg:11) oder intensiv (70-80% maxHF; Borg:15) trainiert. Darauffolgend schließt sich eine vierwöchige Auswaschphase ohne Intervention an, bevor die Gruppen die Trainings-intensitäten für weitere drei Monate wechseln. Die Machbarkeit dieser onlinebasierten Studie wird anhand der Drop Out Rate bestimmt. Zur Evaluation therapiebedingter Nebenwirkungen werden fünf Fragebögen eingesetzt. Zudem wird mittels Spiroergometrie zu vier Messzeitpunkten die Leistungsfähigkeit der Probanden bestimmt (Vo2max).
Ergebnisse: Die Drop Out Rate der Studienteilnehmer liegt insgesamt bei 36% (t1: n= 22 auf t4: n= 14). Für die „Physische Funktion“ kommt es zu einem signifikant nachweisbaren Unterschied des Behandlungseffekts zulasten des intensiven Trainings (p= 0,037*), für die „Soziale Funktion“ zugunsten des moderaten Trainings (p= 0,016*). Der Parameter „Brust- Symptomatik“ wird am stärksten, jedoch nicht signifikant durch das moderate Training verbessert (p= 0,095). Aufgrund eines Carry Over Effekts konnte keine Berechnung des Behandlungseffekts für die VO2max erfolgen.
Fazit: Es kann gezeigt werden, dass ein onlinebasiertes Kraft-/Ausdauer Training für diese seltene Krebsentität in der Nachsorge, machbar und durchführbar ist. Zudem verbessern sich therapiebedinge Nebenwirkungen vornehmlich durch das moderate Training. Leistungsschwächere und symptomreichere Probanden zum Start der Studie, scheinen insgesamt am besten vom moderaten Training zu profitieren. Die durchgeführte Cross Over Studie soll weitere Studien in diesem Bereich anstoßen, so dass durch zusätzliche Ergebnisse eine optimierte genderspezifische Therapie für Männer nach Brustkrebs implementiert werden kann.
Originalsprache | Deutsch |
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Erscheinungsort | Köln |
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Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 201 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2021 |