Abstract
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde das kommunale Gesundheitsförderungsnetzwerk „fitnetz“ für Kindergärten und Schulen des Rhein-Kreises Neuss untersucht. In diesem wurde mit zentralen kommunalen Akteuren aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales, Sicherheit und Sport eine dauerhafte intersektorale Zusammenarbeit aufgebaut und etabliert.
Der Erfolg des Netzwerkes zeigt sich in der hohen Beteiligung der Kindergärten, dem Engagement des Landrates und Gesundheitsdezernenten sowie der politischen Einbindung von Mitgliedern des Gesundheitsausschusses; weitere Erfolge bestehen darin, dass das Netzwerk regelmäßig bei etablierten nationalen Tagungen vorgestellt wurde und andere Landkreise in Nordrhein-Westfalen auf Grundlage dieses untersuchten Netzwerks eigene ähnlich strukturierte Netzwerke initiierten.
Folgende Faktoren konnten für die erfolgreiche Netzwerkentwicklung identifiziert werden: Interesse und Offenheit der Verwaltungsspitze um innovative Milieus zu erzeugen, eine zentrale Koordinierungsstelle für das Netzwerk mit einer gesicherten und qualifizierten Besetzung sowie eine jährliche Tagung, die die Aufmerksamkeit
auf das Thema Gesundheitsförderung in Kindergarten und Schule fokussiert.
Jedoch konnten zahlreiche Schwierigkeiten in der intersektoralen Zusammenarbeit festgestellt werden, die bislang nur teilweise diskutiert werden, die die Entwicklung von Netzwerken jedoch hemmen und einschränken können: Auf operativer Ebene waren die zeitlichen Ressourcen der Akteure ungleich verteilt, weiterhin war Netzwerkarbeit in den Stellenprofilen der Akteure bislang unzureichend berücksichtigt. Darüber hinaus hemmten passive und unmotivierte Arbeitseinstellungen einzelner Akteure die Entwicklung des Netzwerkes erheblich. Auf strategischer Ebene stellte es sich als schwierig dar, Gesundheitsförderung in zentral angrenzende Sektoren zu platzieren. Ein grundsätzliches Problem stellten die allgemeine Komplexität und Abstraktheit von Netzwerken dar, die die Kommunikation zur (Fach-)Öffentlichkeit erschwerte. Zusammenfassend ist zu konstatieren, das Gesundheitsförderungsnetzwerke
aufgrund bestehender operativer und strategischer Probleme nicht als Allheilmittel betrachtet werden können, sie können jedoch im kommunalen Kontext mit
motivierten Akteuren eine Bewegung erzeugen, die sich positiv auf die lokale Gesundheitspolitik auswirkt.
In der vorliegenden Arbeit wurde das kommunale Gesundheitsförderungsnetzwerk „fitnetz“ für Kindergärten und Schulen des Rhein-Kreises Neuss untersucht. In diesem wurde mit zentralen kommunalen Akteuren aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales, Sicherheit und Sport eine dauerhafte intersektorale Zusammenarbeit aufgebaut und etabliert.
Der Erfolg des Netzwerkes zeigt sich in der hohen Beteiligung der Kindergärten, dem Engagement des Landrates und Gesundheitsdezernenten sowie der politischen Einbindung von Mitgliedern des Gesundheitsausschusses; weitere Erfolge bestehen darin, dass das Netzwerk regelmäßig bei etablierten nationalen Tagungen vorgestellt wurde und andere Landkreise in Nordrhein-Westfalen auf Grundlage dieses untersuchten Netzwerks eigene ähnlich strukturierte Netzwerke initiierten.
Folgende Faktoren konnten für die erfolgreiche Netzwerkentwicklung identifiziert werden: Interesse und Offenheit der Verwaltungsspitze um innovative Milieus zu erzeugen, eine zentrale Koordinierungsstelle für das Netzwerk mit einer gesicherten und qualifizierten Besetzung sowie eine jährliche Tagung, die die Aufmerksamkeit
auf das Thema Gesundheitsförderung in Kindergarten und Schule fokussiert.
Jedoch konnten zahlreiche Schwierigkeiten in der intersektoralen Zusammenarbeit festgestellt werden, die bislang nur teilweise diskutiert werden, die die Entwicklung von Netzwerken jedoch hemmen und einschränken können: Auf operativer Ebene waren die zeitlichen Ressourcen der Akteure ungleich verteilt, weiterhin war Netzwerkarbeit in den Stellenprofilen der Akteure bislang unzureichend berücksichtigt. Darüber hinaus hemmten passive und unmotivierte Arbeitseinstellungen einzelner Akteure die Entwicklung des Netzwerkes erheblich. Auf strategischer Ebene stellte es sich als schwierig dar, Gesundheitsförderung in zentral angrenzende Sektoren zu platzieren. Ein grundsätzliches Problem stellten die allgemeine Komplexität und Abstraktheit von Netzwerken dar, die die Kommunikation zur (Fach-)Öffentlichkeit erschwerte. Zusammenfassend ist zu konstatieren, das Gesundheitsförderungsnetzwerke
aufgrund bestehender operativer und strategischer Probleme nicht als Allheilmittel betrachtet werden können, sie können jedoch im kommunalen Kontext mit
motivierten Akteuren eine Bewegung erzeugen, die sich positiv auf die lokale Gesundheitspolitik auswirkt.
Originalsprache | Deutsch |
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Erscheinungsort | Köln |
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Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 249 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2016 |