Abstract
Der immensen Relevanz von Stars aus kultureller, ökonomischer und sozialpsycho- logischer Perspektive steht eine höchst defizitäre Forschungslage sowohl hinsicht- lich der Begriffsbestimmung als auch hinsichtlich der Erklärung der Entstehung und Wirkung von Stars gegenüber. Diese Arbeit versucht, Startum in Anbetracht seiner Heterogenität als Gesamtphänomen zu beschreiben, die Determinanten seiner Entstehung erschöpfend darzulegen und zudem empirisch zu untersuchen.
Um Stars nicht nur allgemeingültig, sondern auch trennscharf zu beschreiben, werden Stars hier als die populärste Teilmenge von Celebritys, Idolen und Promi- nenten identifiziert und auf Basis ihrer exzeptionell hohen Publikumswirksamkeit definiert. Es wird ein allgemeingültiges Modell der Stargenese entwickelt, welches zum einen auf der Prämisse basiert, dass Startum in vielfältigen, interindividuell unterschiedlich relevanten Star-Qualitäten begründet liegt, und das zum anderen die Wechselwirkungen von Star-Qualität und Publikumsbestätigung als Grund- prinzip einer jeden Stargenese erkennt. Für dieses Modell paradigmatisch steht die Kernthese dieser Arbeit: Öffentliche Personen erlangen die Akzeptanz bei einem flüchtigen Publikum nicht zuletzt aufgrund von Statusmerkmalen – also aufgrund von Merkmalen, die aus Publikumserfolg und Leistung folgen. Es wird argumen- tiert, dass Statusmerkmale bei einem flüchtigen Kontakt zu einer sozial distanzier- ten öffentlichen Person prädestiniert sind, Halo-Effekte und Stereotypisierungen auszulösen, welche den öffentlichen Personen eine positive und startypische Wir- kung garantieren.
Zur Konzeptualisierung derartiger Statusmerkmale wird gemäß Bourdieu in ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital differenziert. Um den Einfluss dieser Kapitalien auf die Wahrnehmung und Bewertung öffentlicher Personen zu testen, wurden im Rahmen einer Fragebogen-Untersuchung (N = 1360) fiktive öf- fentliche Personen bewertet, welchen unterschiedlich hohe Ausprägungen der Kapitalarten zugeschrieben wurden. Dabei handelte es sich um prototypische Vertreter jener Tätigkeitsbereiche, die gemäß einer Voruntersuchung als die ty- pischsten Star-Quellen gelten können: Film, Musik, Sport, Politik. Bewertet wur- den die Personen hinsichtlich starcharakeristischer Merkmale sowie hinsichtlich ihres Star-Potenzials. Um darüber hinaus feststellen zu können, wie startypisch die Personen unter den Experimentalbedingungen wahrgenommen werden, wurden in einer Voruntersuchung die allgmeinen Vorstellungen von den Star- Typen erhoben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kapitalhöhe beim Filmschauspieler und beim Popmusiker bei allen Kapitalarten in einem positiven Zusammenhang mit der Personenbewertung steht; beim Sportler evoziert ein hohes Kapital im Falle des ökonomischen Kapitals und des sekundären Sozialkapitals positive Ef- fekte auf die Bewertung. In diesen Fällen wird den öffentlichen Personen unter der Bedingung eines hohen Kapitals eine höhere Leistungsfähigkeit, eine hö- here Ausstrahlungskraft und ein höheres Star-Potenzial attestiert als unter der Bedingung eines geringeren Kapitals; darüber hinaus werden sie startypischer attribuiert als mit geringerem Kapitalbesitz. Ein hohes kulturelles Kapital und ein hohes primäres Sozialkapital haben allerdings keinen positiven Effekt auf die Bewertung des Sportlers; zudem hat ein hohes ökonomisches Kapital keinen positiven Effekt auf die Bewertung des Politikers.
Es zeigt sich, dass Kapital immer dann positive Effekte auf die Bewertung einer öffentlichen Person besitzt, wenn die jeweilige Kapitalart in hohem Maße mit den jeweiligen Stars aus dem Tätigkeitsbereich der öffentlichen Person kon- notiert wird. Zudem zeigen viele Befunde, dass vor allem wenig interessierte Beobachter des Tätigkeitsbereichs der öffentlichen Person zu einer besonders positiven Bewertung tendieren. Vor diesem Hintergrund deuten die Ergebnisse daraufhin, dass die Wahrnehmung und Bewertung öffentlicher Personen maß- geblich von Stereotypisierungen geprägt sind: Qualitäten, die allgemein mit Startum in Verbindung gebracht werden, werden aufgrund von Statusmerkma- len häufig eher unterstellt als aktuell nachvollzogen.
Um Stars nicht nur allgemeingültig, sondern auch trennscharf zu beschreiben, werden Stars hier als die populärste Teilmenge von Celebritys, Idolen und Promi- nenten identifiziert und auf Basis ihrer exzeptionell hohen Publikumswirksamkeit definiert. Es wird ein allgemeingültiges Modell der Stargenese entwickelt, welches zum einen auf der Prämisse basiert, dass Startum in vielfältigen, interindividuell unterschiedlich relevanten Star-Qualitäten begründet liegt, und das zum anderen die Wechselwirkungen von Star-Qualität und Publikumsbestätigung als Grund- prinzip einer jeden Stargenese erkennt. Für dieses Modell paradigmatisch steht die Kernthese dieser Arbeit: Öffentliche Personen erlangen die Akzeptanz bei einem flüchtigen Publikum nicht zuletzt aufgrund von Statusmerkmalen – also aufgrund von Merkmalen, die aus Publikumserfolg und Leistung folgen. Es wird argumen- tiert, dass Statusmerkmale bei einem flüchtigen Kontakt zu einer sozial distanzier- ten öffentlichen Person prädestiniert sind, Halo-Effekte und Stereotypisierungen auszulösen, welche den öffentlichen Personen eine positive und startypische Wir- kung garantieren.
Zur Konzeptualisierung derartiger Statusmerkmale wird gemäß Bourdieu in ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital differenziert. Um den Einfluss dieser Kapitalien auf die Wahrnehmung und Bewertung öffentlicher Personen zu testen, wurden im Rahmen einer Fragebogen-Untersuchung (N = 1360) fiktive öf- fentliche Personen bewertet, welchen unterschiedlich hohe Ausprägungen der Kapitalarten zugeschrieben wurden. Dabei handelte es sich um prototypische Vertreter jener Tätigkeitsbereiche, die gemäß einer Voruntersuchung als die ty- pischsten Star-Quellen gelten können: Film, Musik, Sport, Politik. Bewertet wur- den die Personen hinsichtlich starcharakeristischer Merkmale sowie hinsichtlich ihres Star-Potenzials. Um darüber hinaus feststellen zu können, wie startypisch die Personen unter den Experimentalbedingungen wahrgenommen werden, wurden in einer Voruntersuchung die allgmeinen Vorstellungen von den Star- Typen erhoben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kapitalhöhe beim Filmschauspieler und beim Popmusiker bei allen Kapitalarten in einem positiven Zusammenhang mit der Personenbewertung steht; beim Sportler evoziert ein hohes Kapital im Falle des ökonomischen Kapitals und des sekundären Sozialkapitals positive Ef- fekte auf die Bewertung. In diesen Fällen wird den öffentlichen Personen unter der Bedingung eines hohen Kapitals eine höhere Leistungsfähigkeit, eine hö- here Ausstrahlungskraft und ein höheres Star-Potenzial attestiert als unter der Bedingung eines geringeren Kapitals; darüber hinaus werden sie startypischer attribuiert als mit geringerem Kapitalbesitz. Ein hohes kulturelles Kapital und ein hohes primäres Sozialkapital haben allerdings keinen positiven Effekt auf die Bewertung des Sportlers; zudem hat ein hohes ökonomisches Kapital keinen positiven Effekt auf die Bewertung des Politikers.
Es zeigt sich, dass Kapital immer dann positive Effekte auf die Bewertung einer öffentlichen Person besitzt, wenn die jeweilige Kapitalart in hohem Maße mit den jeweiligen Stars aus dem Tätigkeitsbereich der öffentlichen Person kon- notiert wird. Zudem zeigen viele Befunde, dass vor allem wenig interessierte Beobachter des Tätigkeitsbereichs der öffentlichen Person zu einer besonders positiven Bewertung tendieren. Vor diesem Hintergrund deuten die Ergebnisse daraufhin, dass die Wahrnehmung und Bewertung öffentlicher Personen maß- geblich von Stereotypisierungen geprägt sind: Qualitäten, die allgemein mit Startum in Verbindung gebracht werden, werden aufgrund von Statusmerkma- len häufig eher unterstellt als aktuell nachvollzogen.
Originalsprache | Deutsch |
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Erscheinungsort | Leipzig |
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Verlag | Vistas |
Seitenumfang | 423 |
ISBN (Print) | 978-3-89158-657-0 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2018 |