Abstract
Das Prinzip Hoffnung ist eine Enzyklopädie der Hoffnungsinhalte. Bloch ist daran gelegen, all das Unabgegoltene zu sammeln, das bis zur Unkenntlichkeit einen Vorschein einer besseren Welt funkeln lässt. Blochs Credo lautet: Auch und gerade das, was im jeweiligen Hier und Jetzt mit erdrückender Evidenz Symbol einer erstarrten Welt ist, lohnt, gegen den Strich gelesen zu werden, um auch darin noch Sehnsuchtsinhalte als Antizipationen einer besseren Zukunft zu entdecken. In eine solche Enzyklopädie gehören auch die Leibesübungen und der Sport. Im damaligen Hier und Jetzt war der Ausgangspunkt klar, und so sehr scheint es sich seitdem nicht geändert zu haben: Gerade dort, wo der Sport gelobt und als Sinnbild des Wünschenswerten schlechthin gepriesen wird, wird seine mögliche emanzipatorische Kraft überdeckt. »Nie wurde mehr Sport gewünscht, getrieben, geplant als heute. Er gilt als gesund, das Sportherz hat das Bierherz vertrieben. [...]. In Kauf wird genommen, daß Sport in gebliebenen bürgerlichen Zuständen oft verdummt, also schon deshalb von oben gefördert wird.« (Bloch 1959: 524)
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | Sport und Gesellschaft |
Jahrgang | 19 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 91-96 |
Seitenumfang | 6 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2022 |