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Abstract
Ein/e Tischtennisspieler/in wird während eines Wettkampfes mit einer Vielzahlvon Sinnesreizen konfrontiert. Alleine auf der visuellen Wahrnehmungsebene erfolgen Selektionsprozesse zwischen eher irrelevanten Reizen (z.B. Zuschauer, Sportstätte, Werbebanner, Abgrenzungen der Spielbox, etc.) und sehr relevanten Reizen (z.B. der Ball, der Gegner, der Tisch, die eigene Position). Dazu kommen akustische Signale durch Umgebungsgeräusche wie Spieler/innen an anderen Tischen, Lautsprecherdurchsagen oder Coaching Hinweise von eigenen oder gegnerischen Trainer/innen, aber auch direkt spielrelevante Geräusche wie der Kontakt des Balles auf dem Schläger oder auf dem Tisch(Santos et al., 2017).Professionelle Tischtennisspieler/innen nutzen v.a.den Kontakt des Balles mit dem Schläger als Indikator für die Rotation und die Geschwindigkeit des ankommenden Balles (Bischoff et al., 2014). Dies liegt nahe, wenn man berücksichtigt, dass auf akustische Stimuli schneller reagiert werden kann als auf visuelle Stimuli (z.B. Shelton & Kumar, 2010; Thompson et al., 1992). In zwei Studien soll zum einen geprüft werden, ob Experten und Laien in der Lage sind verschiedeneSchlagarten (Topspin, Konter, Schupf) anhand des Treffgeräusches von Schläger und Ball ohne die visuelle Information zu differenzieren.Darauf aufbauend wird in einer zweiten Studie untersucht, inwiefern der Einfluss von auditiven und visuellen Informationen auf die Trefferleistungen von Experten und Novizen relevant ist.Dazu tragen Versuchspersonen bei einer Rückschlagaufgabe Kopfhörer (mit Geräuschunterdrückung vs. ohne).Die Annahme ist, dass sich die Experten in ihrer Trefferleistung verschlechtern, wenn ihnen akustische Informationen nicht zur Verfügung stehen. Auf die Leistung der Laien sollte dies einen geringeren Einfluss haben (Bischoff et al., 2014). Die Ergebnissedieser beiden Studien liegen derzeit noch nicht vor.Phänomene der „multimodalen Interkation“ sind im Sport –gerade im Tischtennis –noch weitgehend unerforscht, spielen aber ohne Zweifel eine bedeutende Rolle(z.B. Santos et al., 2017). Trainingseinheiten im Tischtennis könnten sich unter Zuhilfenahme multisensorischer Instrumente effektiver gestalten und geben die Möglichkeit Wahrnehmungsleistungen gezielt zu schulen.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | 50. Jahrestagung der asp "Die Psychophysiologie der Handlung" : 10. - 12. Mai 2018 : Abstractband der 50. Jahrestagung der asp |
Herausgeber*innen | Uirassu Borges, Laura Bröker, Sven Hoffmann, Thomas Hosang, Sylvain Laborde, Roman Liepelt, Babett Lobinger, Jonna Löffler, Lisa Musculus, Markus Raab |
Seitenumfang | 2 |
Herausgeber (Verlag) | Bundesinstitut für Sportwissenschaft |
Erscheinungsdatum | 10.05.2018 |
Seiten | 99-100 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 10.05.2018 |
Veranstaltung | Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) - Köln, Deutschland Dauer: 10.05.2018 → 12.05.2018 Konferenznummer: 50 |
Projekte
- 1 Abgeschlossen
-
Wahrnehmung im Tischtennis
Klein-Soetebier, T., Klatt, S. & Noël, B.
01.01.18 → 31.12.19
Projekt: Eigenfinanziert