TY - BOOK
T1 - Die Selbstdarstellung von Spitzensportlerinnen und -sportlern auf persönlichen Homepages im Internet
T2 - Eine Analyse der sozialen Kontruktion von Geschlechterverhältnissen
AU - Pauli, Claudia
N1 - Media are often criticised for treating female athletes and male athletes different in their coverage. Numerous empirical studies confirm that on the one hand sportswomen are underrepresented in reporting and that – furthermore – sportsmedia partially refer to women and men in a very unequal way. The level of media output already was explored in conjunction with possible gender relations: in women´s studies and gender research in the field of sports science as well as in communication research. In almost the same manner the level of media production was investigated. In contrast surveys about the matter which part female and male athletes themselves play concerning the unequal presentation as far as possible are missing yet. While the level of media output as well was explored in context of possible gender relations in women´s studies and gender research in the field of sport science as well as in communication research as the level of media production, surveys about the matter which part female and male athletes themselves play concerning the unequal presentation as far as possible are missing yet. Besides, hardly any of the existing studies focused the Internet. The present study set itself the target to make good the mentioned deficiencies by regarding on the one hand the level of input and coevally the Internet. As subject matter served 32 personal homepages of female and male top athletes from Germany. The study focused on the question, to what extent sportswomen and sportsmen by the way they present themselves refresh, neutralize or even invert “gender”. In addition, the associated mechanisms which are effective against the background of surrounding conditions of the sport system as well as the media system were analysed in detail. Only such a combined approach – in this case a combination of a quantitative-qualitative content analysis and guideline orientated interviews with some of the sportswomen and sportsmen whose personal homepages were analysed before – promised accurate conclusions about the “contravener-victim-constellation” between media and female athletes. The theoretical background of the study was composed by concepts of social construction of gender in conjunction with protagonist-theoretical approaches and specifications of the sport system. It was supposed that the established gender arrangement, as it appears in the media, by the way female and male athletes present themselves on personal homepages will rather be updated then put into question. This assumption could not be affirmed by the present study necessarily. Indeed the survey in several aspects revealed different self-presentations of men and women, which implicated orientation on gender stereotypes and were expressed by rituals of masculinity and femininity. But self-presentations of female and male top athletes also were affected by several mutualities between women and men. Furthermore new trends were noticed, which break with stereotypical presentations of both gender and outline diverse occurrences of “femininity” and “masculinity”.
PY - 2009
Y1 - 2009
N2 - Die Medien werden vielfach dahingehend kritisiert, dass sie Sportlerinnen und Sportler in der Berichterstattung ungleich behandeln. Zahlreiche empirische Untersuchungen bestätigen, dass über Athletinnen zum einen deutlich seltener berichtet wird als über Athleten, und dass darüber hinaus Frauen und Männer in den Sportmedien zum Teil auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise präsentiert werden. Während die Ebene der Medienprodukte ebenso wie die Ebene der Medienproduktion im Zusammenhang mit der Frage nach möglichen Geschlechterverhältnissen in der sportwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung sowie in der Kommunikationsforschung bereits umfangreiche Berücksichtigung fand, blieben Untersuchungen dazu, welchen Anteil die Sportlerinnen und Sportler selbst möglicherweise an dieser ungleichen Darstellung in den Medien haben, bis dato weitestgehend aus. Zudem ging kaum eine der bisherigen Studien auf das Medium Internet ein. Die vorliegende Arbeit verfolgte das Ziel, den erwähnten Defiziten Rechnung zu tragen, indem sie zum einen die „Input-Ebene“ fokussierte und gleichzeitig das Medium Internet berücksichtigte. Als Untersuchungsobjekt fungierten 32 persönliche Homepages von deutschen Spitzensportlerinnen und -sportlern. Bei der Studie stand die Frage im Mittelpunkt, inwieweit Athletinnen und Athleten durch die Art ihrer Selbstpräsentation „Geschlecht“ aktualisieren, neutralisieren oder gar umkehren. Darüber hinaus wurden die in diesem Zusammenhang wirkenden Mechanismen vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen des Sportsystems und des Mediensystems näher analysiert. Nur eine solch kombinierte Vorgehensweise – in diesem Fall aus einer quantitativ-qualitativen Inhaltsanalyse und leitfadengestützten Interviews mit einigen derjenigen Sportlerinnen und Sportlern, deren Webseite zuvor inhaltsanalytisch untersucht worden war – versprach genauere Aussagen über die „Täter-Opfer-Konstellation“ zwischen Medien und Athletinnen. Die theoretische Grundlage der Untersuchung bildeten Konzepte zur Konstruktion von Geschlecht in Verbindung mit akteurtheoretischen Ansätzen und Spezifika zum Sportsystem. Angenommen wurde, dass die gängige Geschlechterordnung, wie sie in den Medien in Erscheinung tritt, von Sportlerinnen und Sportlern durch die Art der Selbstdarstellung auf persönlichen Homepages eher aktualisiert und aufrechterhalten als in Frage gestellt wird. Diese Vermutung ließ sich durch die Untersuchung eher nicht bestätigen. Zwar offenbarte sich hinsichtlich einiger Aspekte eine geschlechterdifferente Darstellungsweise, die eine Orientierung an traditionellen Geschlechterstereotypen implizierte und durch Weiblichkeits- und Männlichkeitsrituale zum Ausdruck kam. Jedoch ist die Selbstpräsentation von Spitzensportlerinnen und –sportlern auch durch zahlreiche Gemeinsamkeiten von Frauen und Männern geprägt. Ferner ließen sich neue „Trends“ beobachten, die mit stereotypen Darstellungen der Geschlechter brechen und verschiedene Ausprägungen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ skizzieren.
AB - Die Medien werden vielfach dahingehend kritisiert, dass sie Sportlerinnen und Sportler in der Berichterstattung ungleich behandeln. Zahlreiche empirische Untersuchungen bestätigen, dass über Athletinnen zum einen deutlich seltener berichtet wird als über Athleten, und dass darüber hinaus Frauen und Männer in den Sportmedien zum Teil auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise präsentiert werden. Während die Ebene der Medienprodukte ebenso wie die Ebene der Medienproduktion im Zusammenhang mit der Frage nach möglichen Geschlechterverhältnissen in der sportwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung sowie in der Kommunikationsforschung bereits umfangreiche Berücksichtigung fand, blieben Untersuchungen dazu, welchen Anteil die Sportlerinnen und Sportler selbst möglicherweise an dieser ungleichen Darstellung in den Medien haben, bis dato weitestgehend aus. Zudem ging kaum eine der bisherigen Studien auf das Medium Internet ein. Die vorliegende Arbeit verfolgte das Ziel, den erwähnten Defiziten Rechnung zu tragen, indem sie zum einen die „Input-Ebene“ fokussierte und gleichzeitig das Medium Internet berücksichtigte. Als Untersuchungsobjekt fungierten 32 persönliche Homepages von deutschen Spitzensportlerinnen und -sportlern. Bei der Studie stand die Frage im Mittelpunkt, inwieweit Athletinnen und Athleten durch die Art ihrer Selbstpräsentation „Geschlecht“ aktualisieren, neutralisieren oder gar umkehren. Darüber hinaus wurden die in diesem Zusammenhang wirkenden Mechanismen vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen des Sportsystems und des Mediensystems näher analysiert. Nur eine solch kombinierte Vorgehensweise – in diesem Fall aus einer quantitativ-qualitativen Inhaltsanalyse und leitfadengestützten Interviews mit einigen derjenigen Sportlerinnen und Sportlern, deren Webseite zuvor inhaltsanalytisch untersucht worden war – versprach genauere Aussagen über die „Täter-Opfer-Konstellation“ zwischen Medien und Athletinnen. Die theoretische Grundlage der Untersuchung bildeten Konzepte zur Konstruktion von Geschlecht in Verbindung mit akteurtheoretischen Ansätzen und Spezifika zum Sportsystem. Angenommen wurde, dass die gängige Geschlechterordnung, wie sie in den Medien in Erscheinung tritt, von Sportlerinnen und Sportlern durch die Art der Selbstdarstellung auf persönlichen Homepages eher aktualisiert und aufrechterhalten als in Frage gestellt wird. Diese Vermutung ließ sich durch die Untersuchung eher nicht bestätigen. Zwar offenbarte sich hinsichtlich einiger Aspekte eine geschlechterdifferente Darstellungsweise, die eine Orientierung an traditionellen Geschlechterstereotypen implizierte und durch Weiblichkeits- und Männlichkeitsrituale zum Ausdruck kam. Jedoch ist die Selbstpräsentation von Spitzensportlerinnen und –sportlern auch durch zahlreiche Gemeinsamkeiten von Frauen und Männern geprägt. Ferner ließen sich neue „Trends“ beobachten, die mit stereotypen Darstellungen der Geschlechter brechen und verschiedene Ausprägungen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ skizzieren.
M3 - Dissertationsschrift
BT - Die Selbstdarstellung von Spitzensportlerinnen und -sportlern auf persönlichen Homepages im Internet
PB - Deutsche Sporthochschule Köln
CY - Köln
ER -