Disziplinanlyse BMX-Race

Roland Meurer

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

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Abstract

Ziel dieser Arbeit war eine Gesamtbetrachtung der Disziplin BMX-Race. Dazu wurden drei Untersuchungen durchgeführt. In der ersten Studie wurden leistungsphysiologische Parameter im Saisonverlauf erfasst. Dazu wurden 12 Junioren- und Nachwuchskaderfahrer (17,5 ± 1,7 Jahre 169,9 ± 11,6 cm 61,45 ± 11,4 kg 17,97 ± 2,3 kg/m2) (Junioren) und 10 Fahrer (21,8 ± 2,2 Jahre, 178,4 ± 3,4 cm, 76,25 ± 8,3 kg, 21,32 ± 2,1 kg/m2) zum Teil aus dem Bundeskader der Männer (Elite) der Sportart BMX-Race untersucht. Es wurde eine Labor- und eine Felduntersuchung durchgeführt. Die Elite-Fahrer verbesserten ihre gefahrene Zeit beim Feldtest von T1 zu T2 signifikant um 0,7 Sekunden. Dabei verbesserten die Elite-Fahrer die maximale Leistung signifikant um 133,1 W beim Feldtest und signifikant um 209,8 W beim Labortest. Die Fahrzeit der Junior-Fahrer verbesserte sich signifikant von T1 zu T3 um 1,9 Sekunden. Die maximale Leistung beim Labortest stieg signifikant um 287,1 W an. Beim Feldtest betrug der signifikante Anstieg 255,1 W. Die erhobenen Daten zeigen bei oben genannten Parametern eine signifikante Steigerung im Feld- und Labortest bei den Elite- und Junior-Fahrern über den Verlauf der Saison. In der zweiten Studie wurde die Rollwiderstandsleistung auf zwei verschiedenen Untergründen (Asphalt und fester Sand) untersucht. Auf einer 400 m langen Strecke mit einer Steigung von ca. 4 % wurden verschiedene Luftdrücke getestet. Dazu wurde ein SRM- System an ein BMX-Race-Rad montiert. Ein männlicher radsporterfahrener Proband (33 Jahre, 77,5 kg, 177 cm, 24,7 kg/m2) führte die Untersuchung aus. Der Proband musste mit einer konstanten Geschwindigkeit von 15 km/h die Teststrecke befahren. Der Reifen (Schwalbe Big Apple 20“) wurde mit unterschiedlichen Reifenluftdrücken von 2,0 bar bis 5,5 bar getestet. Der Luftdruck wurde in 0,5 bar Schritten erhöht. Der geringste Rollwiderstandswert wurde auf dem Untergrund Asphalt bei 5,5 bar gemessen. Beim Untergrund Sand zeigten sich bei 3,0 bar die geringsten Rollwiderstandswerte. Die Untergründe auf einer BMX-Bahn sind anteilig nicht gleich bemessen. Berücksichtigt man dies und setzt die Werte ins Verhältnis, ist der Rollwiderstand bei einem Reifenluftdruck von 3,0 bar am geringsten. Der durchschnittliche Rollwiderstand beträgt dabei 18,0 W. Das entspricht 9,8 % der erbrachten Gesamtleistung. Daher sollte ein optimaler Luftdruck vor jedem Rennen geprüft werden. In der dritten Studie absolvierten 100 Probanden (25,1 ± 4,75 Jahre, 1,77 ± 0,03 cm, 72,8 ± 4,4 kg, 25,1 ± 4,75 kg/m2 ) einen fahrradspezifischen Geschicklichkeitsparcours. Die Probanden wurden je nach Sportartschwerpunkt in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt: BMX-Race, Mountainbike (diverse Disziplinen), Sportstudenten, Spielsportler und Individualsportler. Der Geschicklichkeitsparcours wurde nach einer festgelegten Reihenfolge durchfahren. Insgesamt waren acht Stationen zu absolvieren. Für jede Station wurden Punkte vergeben. Die Probanden fuhren mit einem gleich ausgestatteten Mountainbike. Bei den Stationen Wheelie (7,3 ± 3,3 Pkt) und Parcours (12,7 ± 2,5 Pkt) zeigten sich signifikante Unterschiede der BMX-Fahrer zu allen untersuchten Gruppen. Grundsätzlich erzielten die BMX-Fahrer bei jeder Aufgabe die meisten Punkte (44,8 Pkt BMX-Fahrer, 29,7 Pkt Individualsp., 28,6 Mtb-Fahrer, 23,7 Pkt Sportst., Pkt 20,8 Pkt Spielsp.). Davon ausgehend, sollten BMX-Fahrer über gut entwickelte Fähigkeiten wie: Flexibilität, Fahrtechnik, Antizipations-, Gleichgewichts-, Rhythmus- und Reaktionsfähigkeit verfügen.
Schlüsselwörter: BMX-Race, Radsport, Leistungsdiagnostik, Laktat, Rollwiderstand, Luftdruck, Technik, Geschicklichkeit, Parcours, Koordination
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang276
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

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