TY - BOOK
T1 - Effekte eines bewegungstherapeutischen Programmes in Kombination mit Irbesartan versus Metoprolol auf Kresislaufregulation, Metabolismus, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei Patienten mit arterieller Hypertonie
AU - Seeber, Kerstin
PY - 2008
Y1 - 2008
N2 - Einleitung: Ziel der prospektiven randomisierten doppelblinden Studie war es, die Effekte eines achtwöchigen bewegungstherapeutischen Programmes in Kombination mit dem AT1-Rezeptorantagonisten Irbesartan (150 mg/die) versus dem Betarezeptorblocker Metoprolol (95 mg/die) auf Kreislaufregulation, Metabolismus, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei Patienten mit arterieller Hypertonie zu evaluieren.
Material & Methode: Randomisiert wurden 39 Patienten (9 weibliche, 30 männliche): Alter: 54,69 ± 9,5 Jahre; Größe: 175,8 ± 8,6 cm; Gewicht: 86,9 ± 13,7 kg; BMI: 28,3 ± 3,8 kg/m2; Blutdruck: 152,2 ± 12,6 / 94,3 ± 8,1 mmHg; Herzfrequenz: 66,5 ± 7,9 /min. Nach einer 14-tägigen Wash-Out Phase wurden die Patienten u.a. folgenden Untersuchungen unterzogen: Endothelfunktionstest zur Ermittlung der Gefäßelastizität, Echokardiogramm, kardiovegetative Funktionsmessung mit dem Task Force Monitor® zur Ermittlung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) und Barorezeptorensensitivität (BRS), spiroergometrischer Maximal-Test (WHO-Schema), submaximaler Fahrradergometrietest (an der 2 mmol -Schwelle). Vor, während und direkt im Anschluss an die Leistungstest wurden Blutproben zur Bestimmung neurohormonaler und metabolischer Parameter entnommen. Nach 8-wöchiger Sporttherapie in Kombination mit Irbesartan oder Metoprolol erfolgte dasselbe Untersuchungsdesign noch einmal.
Ergebnisse: In beiden Studiengruppen sanken diastolischer und systolischer Blutdruck in Ruhe, unter statischer und dynamischer Belastung (p≤0,01), während es unter psychischer Belastung nur zu einer Abnahme in der Metoprololgruppe kam. Die Leistungsfähigkeit an der 2-und 4-mmol-Laktatschwelle stieg in beiden Gruppen hochsignifikant an. Demgegenüber verminderte sich die Dauerleistungsfähigkeit an der 2-mmol-Laktatschwelle in der Metoprololgruppe um 28,44%, in der Irbesartangruppe um 9,62%. In beiden Gruppen kam es zu einer Erhöhung der BRS (p 0,003), die LF/HF-Ratio der HRV zeigt eine signifikante Verschiebung in Richtung des Parasympathikus. Das Körpergewicht sank in der Irbesartangruppe und stieg in der Metoprololgruppe (p≤0,01), während sich die Leptinkonzentration bei beiden Gruppen verminderte. BNP-Werte vor und nach dem Maximal-Test waren nur in der Metoprololgruppe erhöht (p≤0,01). Die Gefäßelastizität der großen und kleinen Arterien, sowie der Endothelin- 1 Spiegel erfuhren durch die 8-wöchige Intervention keine signifikanten Veränderungen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich in beiden Gruppen signifikant.
Zusammenfassung: Irbesartan und Metoprolol senken den Blutdruck in Ruhe und Belastung adäquat. Insbesondere unter psychischer Belastung erwies sich Metoprolol als vorteilhaft. In beiden Studiengruppen ließen sich positive Trainingseffekte erzielen, die sich aber bei der Dauerleistungsfähigkeit zugunsten von Irbesartan unterschieden. Das Gewicht reduzierte sich nur mit Irbesartan und Training. Die BRS und die HRV verbesserten sich in beiden Gruppen und führen somit zu einer Erhöhung des parasympathischen Anteils bei der sympathovagalen Balance und der Blutdruckregulation. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde nach der Intervention in beiden Gruppen höher bewertet, wobei sich tendenzielle Unterschiede zugunsten von Irbesartan ergaben. Insgesamt zeigten sich beide Therapieprinzipien als geeignet für den körperlich aktiven Hypertoniker. Irbesartan erwies sich insbesondere im Hinblick auf die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit und für den übergewichtigen Hochdruckpatienten als vorteilhaft.
Purpose: There is a lack of data concerning the compatibility of AT1-receptor blockers and exercise therapy. In this prospective, randomised, double-blind study the effects of an eight-week endurance-based exercise program, in combination with the AT1-receptor blocker Irbesartan (IRB 150 mg/day) versus the beta-receptor blocker Metoprolol (MET 95 mg/day) on the regulation of the cardiovascular and neurohormonal system, on energy metabolism, physical performance and quality of life in patients with arterial Hypertension (WHO I) were investigated.
Patients & Methods: 39 patients were randomised (9 f, 30 m): age: 54.7 ± 9.5 years, height: 175.8 ± 8.6 cm, weight: 86.9 ± 13.7 kg, BMI: 28.3 ± 3.8 kg/m2, blood pressure (BP): 152.2 ± 12.6 / 94.3 ± 8.1 mmHg, heart rate: 66.5 ± 7.9 /min. After a 14-days wash-out period, patients had to undergo the following examinations: Arterial elasticity test, echocardiography, Task Force Monitor Test® for the evaluation of heart rate variability (HRV) and baroreceptor sensitivity (BRS), spiroergometric bicycle test until exhaustion (WHO-scheme), submaximal bicycle exercise test (at 2-mmol/l lactate threshold). Before, during, and after exercise test blood samples for the determination of neurohormonal and metabolic parameters were obtained. An identical protocol was repeated after the eight-week intervention period.
Results: With IRB and MET, BP at rest and during exercise decreased significantly (p<0.01), while under psychical stress BP decreased only in MET. Maximal and submaximal exercise performance significantly increased (p<0.001) in both groups, favouring IRB at submaximal exercise. After intervention period both groups improved BRS (p<0.003), HRV significantly shifted towards parasympathetic activity. Body weight was reduced with IRB and increased with MET (p<0.01), while serum Leptin concentration significantly decreased in both groups. BNP plasma levels before and after maximal test were increased with MET (p<0.01). Endothelial function and plasma endothelin-1 concentrations stayed unaltered. Quality of life improved significantly in IRB and MET, but tended to better results in IRB (n.s.).
Conclusions: IRB and MET adequately control BP at rest and during exercise. MET is beneficial under psychical stress. Physical performance improves with both medications, favouring IRB at submaximal exercise. Body weight is only reduced with IRB and exercise. HRV and BRS increase with IRB and MET and lead to a shift towards parasympathetic activity. Quality of life improves with both medications, but IRB tends to better assessments than MET. Altogether both therapies benefit the physically active patient with hypertension. The AT1-receptor blocker IRB proves to be particularly suitable in the treatment of overweight patients with hypertension in combination with an individualized exercise therapy.
AB - Einleitung: Ziel der prospektiven randomisierten doppelblinden Studie war es, die Effekte eines achtwöchigen bewegungstherapeutischen Programmes in Kombination mit dem AT1-Rezeptorantagonisten Irbesartan (150 mg/die) versus dem Betarezeptorblocker Metoprolol (95 mg/die) auf Kreislaufregulation, Metabolismus, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei Patienten mit arterieller Hypertonie zu evaluieren.
Material & Methode: Randomisiert wurden 39 Patienten (9 weibliche, 30 männliche): Alter: 54,69 ± 9,5 Jahre; Größe: 175,8 ± 8,6 cm; Gewicht: 86,9 ± 13,7 kg; BMI: 28,3 ± 3,8 kg/m2; Blutdruck: 152,2 ± 12,6 / 94,3 ± 8,1 mmHg; Herzfrequenz: 66,5 ± 7,9 /min. Nach einer 14-tägigen Wash-Out Phase wurden die Patienten u.a. folgenden Untersuchungen unterzogen: Endothelfunktionstest zur Ermittlung der Gefäßelastizität, Echokardiogramm, kardiovegetative Funktionsmessung mit dem Task Force Monitor® zur Ermittlung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) und Barorezeptorensensitivität (BRS), spiroergometrischer Maximal-Test (WHO-Schema), submaximaler Fahrradergometrietest (an der 2 mmol -Schwelle). Vor, während und direkt im Anschluss an die Leistungstest wurden Blutproben zur Bestimmung neurohormonaler und metabolischer Parameter entnommen. Nach 8-wöchiger Sporttherapie in Kombination mit Irbesartan oder Metoprolol erfolgte dasselbe Untersuchungsdesign noch einmal.
Ergebnisse: In beiden Studiengruppen sanken diastolischer und systolischer Blutdruck in Ruhe, unter statischer und dynamischer Belastung (p≤0,01), während es unter psychischer Belastung nur zu einer Abnahme in der Metoprololgruppe kam. Die Leistungsfähigkeit an der 2-und 4-mmol-Laktatschwelle stieg in beiden Gruppen hochsignifikant an. Demgegenüber verminderte sich die Dauerleistungsfähigkeit an der 2-mmol-Laktatschwelle in der Metoprololgruppe um 28,44%, in der Irbesartangruppe um 9,62%. In beiden Gruppen kam es zu einer Erhöhung der BRS (p 0,003), die LF/HF-Ratio der HRV zeigt eine signifikante Verschiebung in Richtung des Parasympathikus. Das Körpergewicht sank in der Irbesartangruppe und stieg in der Metoprololgruppe (p≤0,01), während sich die Leptinkonzentration bei beiden Gruppen verminderte. BNP-Werte vor und nach dem Maximal-Test waren nur in der Metoprololgruppe erhöht (p≤0,01). Die Gefäßelastizität der großen und kleinen Arterien, sowie der Endothelin- 1 Spiegel erfuhren durch die 8-wöchige Intervention keine signifikanten Veränderungen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich in beiden Gruppen signifikant.
Zusammenfassung: Irbesartan und Metoprolol senken den Blutdruck in Ruhe und Belastung adäquat. Insbesondere unter psychischer Belastung erwies sich Metoprolol als vorteilhaft. In beiden Studiengruppen ließen sich positive Trainingseffekte erzielen, die sich aber bei der Dauerleistungsfähigkeit zugunsten von Irbesartan unterschieden. Das Gewicht reduzierte sich nur mit Irbesartan und Training. Die BRS und die HRV verbesserten sich in beiden Gruppen und führen somit zu einer Erhöhung des parasympathischen Anteils bei der sympathovagalen Balance und der Blutdruckregulation. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde nach der Intervention in beiden Gruppen höher bewertet, wobei sich tendenzielle Unterschiede zugunsten von Irbesartan ergaben. Insgesamt zeigten sich beide Therapieprinzipien als geeignet für den körperlich aktiven Hypertoniker. Irbesartan erwies sich insbesondere im Hinblick auf die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit und für den übergewichtigen Hochdruckpatienten als vorteilhaft.
Purpose: There is a lack of data concerning the compatibility of AT1-receptor blockers and exercise therapy. In this prospective, randomised, double-blind study the effects of an eight-week endurance-based exercise program, in combination with the AT1-receptor blocker Irbesartan (IRB 150 mg/day) versus the beta-receptor blocker Metoprolol (MET 95 mg/day) on the regulation of the cardiovascular and neurohormonal system, on energy metabolism, physical performance and quality of life in patients with arterial Hypertension (WHO I) were investigated.
Patients & Methods: 39 patients were randomised (9 f, 30 m): age: 54.7 ± 9.5 years, height: 175.8 ± 8.6 cm, weight: 86.9 ± 13.7 kg, BMI: 28.3 ± 3.8 kg/m2, blood pressure (BP): 152.2 ± 12.6 / 94.3 ± 8.1 mmHg, heart rate: 66.5 ± 7.9 /min. After a 14-days wash-out period, patients had to undergo the following examinations: Arterial elasticity test, echocardiography, Task Force Monitor Test® for the evaluation of heart rate variability (HRV) and baroreceptor sensitivity (BRS), spiroergometric bicycle test until exhaustion (WHO-scheme), submaximal bicycle exercise test (at 2-mmol/l lactate threshold). Before, during, and after exercise test blood samples for the determination of neurohormonal and metabolic parameters were obtained. An identical protocol was repeated after the eight-week intervention period.
Results: With IRB and MET, BP at rest and during exercise decreased significantly (p<0.01), while under psychical stress BP decreased only in MET. Maximal and submaximal exercise performance significantly increased (p<0.001) in both groups, favouring IRB at submaximal exercise. After intervention period both groups improved BRS (p<0.003), HRV significantly shifted towards parasympathetic activity. Body weight was reduced with IRB and increased with MET (p<0.01), while serum Leptin concentration significantly decreased in both groups. BNP plasma levels before and after maximal test were increased with MET (p<0.01). Endothelial function and plasma endothelin-1 concentrations stayed unaltered. Quality of life improved significantly in IRB and MET, but tended to better results in IRB (n.s.).
Conclusions: IRB and MET adequately control BP at rest and during exercise. MET is beneficial under psychical stress. Physical performance improves with both medications, favouring IRB at submaximal exercise. Body weight is only reduced with IRB and exercise. HRV and BRS increase with IRB and MET and lead to a shift towards parasympathetic activity. Quality of life improves with both medications, but IRB tends to better assessments than MET. Altogether both therapies benefit the physically active patient with hypertension. The AT1-receptor blocker IRB proves to be particularly suitable in the treatment of overweight patients with hypertension in combination with an individualized exercise therapy.
M3 - Dissertationsschrift
BT - Effekte eines bewegungstherapeutischen Programmes in Kombination mit Irbesartan versus Metoprolol auf Kresislaufregulation, Metabolismus, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei Patienten mit arterieller Hypertonie
PB - Deutsche Sporthochschule Köln
CY - Köln
ER -