Eine partizipativ entwickelte Mehrkomponenten-Intervention zur Bewegungsförderung im Rahmen eines unternehmensübergreifenden Netzwerkes (KomRüBer-Projekt)

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

Abstract

Hintergrund und Stand nationaler Forschung: Das betriebliche Setting wird als guter Zugangsweg zur Bewegungsförderung gesehen. Insbesondere Mehrkomponenten-Interventionen (MI) gelten als vielversprechend. Ziel des Forschungsprojektes ist die Konzeption, Implementierung und Umsetzung einer überbetrieblichen Bewegungsnachbarschaft mit dem Angebot einer MI zur Bewegungsförderung für Beschäftigte. Fragestellung und Zielsetzung: Der vorliegende Beitrag beschreibt die Vorgehensweise und das Ergebnis der Interventionskonzeption. Die Forschungsfragen lauten: 1. Welche Wünsche haben verschiedene Stakeholder*innen des unternehmensübergreifenden Netzwerkes in Bezug auf bewegungsfördernde Maßnahmen? 2. Welche Bedarfe und Wünsche haben Beschäftigte in Bezug auf bewegungsfördernde Maßnahmen? 3. Wie sieht die finale MI zur Bewegungsförderung aus? Methode: Das Vorgehen erfolgte theoriebasiert auf Grundlage des BIG-Manuals [1] und umfasste die Phasen (A) Findung, (B) Vorbereitung und (C) Kooperativer Planungsprozess. Ein qualitatives Forschungsdesign wurde in den Phasen (A) und (C) angewandt. Die Methoden umfassten zwei Stakeholder*innen-Workshops (n=13, A; n=15, C) sowie halbstrukturierte Interviews (n=8, C) mit Beschäftigten. Ein quantitatives Forschungsdesign wurde in Phase (B) angewandt und die Daten durch eine Beschäftigtenbefragung (n=285) erhoben. Ergebnisse: Die Wünsche der Stakeholder*innen bezogen sich auf die Bereiche Bewegungsprogramme, Umgestaltung betrieblicher Abläufe sowie Schaffung einer bewegungsförderlichen Infrastruktur und wiesen im Bereich der Bewegungsprogramme vielfältige Ausprägungen auf. Auf Beschäftigtenebene wurden Kurs- und Outdoorangebote hinsichtlich der Formate, Bewegungspausen und Fitnessräume auf verhältnispräventiver Ebene präferiert. Insbesondere die Themen Muskelstärkung und Beschwerdebewältigung stießen auf Interesse. Geschlechts- und bewegungsbezogene Unterschiede bezüglich einzelner Gestaltungsparameter konnten gefunden werden. Die finale MI umfasste 18 verhaltens- und verhältnisorientierte Angebote und eine Kommunikationsstrategie. Diskussion: Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die Bedeutsamkeit einer zielgruppenspezifischen Interventionsplanung. Praktische Implikationen: Die Erfüllung der unterschiedlichen Bedürfnisse der heterogenen Zielgruppe, bedarf einer breiten Palette an Maßnahmen. Pandemiebedingt wurden Online-Interventionen in die MI integriert. Die Erfahrungen zeigen, dass digitale Bewegungsangebote eine gute Ergänzung im Kontext der Betrieblichen Bewegungsförderung darstellen. Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung) in einem Satz: Die Etablierung digitaler Bewegungsangebote im Setting Betrieb erfordert zukünftig die konsequente Auseinandersetzung mit Fragen zur Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit. Förderung: Bundesministerium für Gesundheit.
OriginalspracheDeutsch
Titel20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) : Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V., 06.-08.10.2021, digital
Seitenumfang1
ErscheinungsortDüsseldorf
Herausgeber (Verlag)German Medical Science GMS Publishing House
Erscheinungsdatum27.09.2021
AufsatznummerDoc21dkvf040
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 27.09.2021
VeranstaltungDeutscher Kongress für Versorgungsforschung: Versorgungskotext verstehen - Praxistransfer befördern - digital
Dauer: 06.10.202108.10.2021
Konferenznummer: 20
https://www.egms.de/dynamic/en/meetings/dkvf2021/index.htm (Kongress-Programm)

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