Einfluss unterschiedlicher Bälle auf die Bewegungstechnik beim Jump-Float Aufschlag im Volleyball: Eine Pilotstudie mit sensorbasierter Analyse

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

Abstract

Forschungen zeigen, dass bereits geringe Anpassungen in der Bewegungstechnik von VolleyballspielerInnen einen Einfluss auf die Ballbewegung haben (Oliveira et al., 2020). Dahingehen ist unklar, inwiefern sich bestimmte Balleigenschaften auf die Bewegungstechnik auswirken. Dies hat in der Form Relevanz, da im Volleyball auf verschiedenen Leistungsniveaus, unterschiedliche Bälle eingesetzt werden. AthletInnen spielen teils zeitgleich auf verschiedenen Niveaus. Diese Pilotstudie hat sich mit der Bewegungsanalyse beim Jump-Float Aufschlag mit unterschiedlichen Volleybällen beschäftigt. Es wurde eine neue Analyse-Methode zur bildlichen und numerischen Auswertung sensorbasierter Bewegungsdaten angewendet.

Die Oberkörperbewegung einer Expertin (internationales Leistungsniveau) und einer fortgeschrittenen Spielerin (regionales Leistungsniveau) beim Jump-Float Aufschlag mit drei unterschiedlichen Bällen, wurde intraindividuell verglichen. Die Bälle variierten in der Oberflächenstruktur (Ball 1: Molten School MasteR Panel, 260g; Ball 2: Mikasa V200W-ÖVV Grid, 260g) oder dem Gewicht (Ball 3: Mikasa SKV5 Kids, 170g). Die Gelenkpositionen im Bewegungsablauf der Probandinnen wurden mittels Sensoranzug erfasst (Xsens MVN Link, 17 Sensoren verteilt auf Kopf, Rumpf, Extremitäten). In Form von Bewegungsskeletten mit Referenzwerten wurden die Gelenkpositionen visualisiert und mittels quadratischer Abweichung (root-mean square deviation; RMSD) quantifiziert. Eine frame-by-frame Analyse zeigte die Varianz der Bewegungen zu verschiedenen Zeitpunkten.
Die Bälle verursachten kaum Unterschiede in der Bewegungstechnik der Expertin (RMSD<0,04). Im Vergleich dazu ergab die Analyse größere Unterschiede in der Bewegungstechnik der fortgeschrittenen Spielerin bei den Bällen mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur, vor allem in der Bewegung des Unterarmes (RMSD <0,08).
Die Pilotierung gibt Hinweise, dass sich das Ballmaterial bei niedrigerem Leistungsniveau stärker auf die Bewegungstechnik auszuwirken scheint, als auf Expertenniveau. Die sensorgestützte Analysemethode eignet sich für ein tiefergehendes bewegungstechnisches Verständnis im Volleyball. Langfristig könnten evidenzbasierte Coaching- und Trainingsstrategien erleichtert werden.
OriginalspracheDeutsch
TitelAbstractband: 13. dvs-Sportspiel-Symposium vom 18.-20.9.2024 in Augsburg : „Ludo, ergo sum – Vom Kinderspiel bis zum Leistungssport“
Herausgeber*innenClaudia Augste, Stefan Künzell
Seitenumfang2
Herausgeber (Verlag)Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)
Erscheinungsdatum19.09.2024
Seiten129-130
PublikationsstatusVeröffentlicht - 19.09.2024
Veranstaltung13. Sportspiel-Symposium der dvs-Kommission Sportspiele : "Ludo, ergo sum - Vom Kinderspiel bis zum Leistungssport" - Universität Augsburg, Augsburg, Deutschland
Dauer: 18.09.202420.09.2024

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