Abstract
Einleitung – In Folge einer genetischen Determination und ungünstigen sozioökonomischen Bedingungen zeigt sich eine zunehmende Prävalenz von Übergewicht und Adipositas, insbesondere im Vorschulalter. Aufgrund von negativen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen werden frühzeitige effektive Maßnahmen zur Bewegungs- und Ernährungsförderung dringend benötigt. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation des Projektes „Anerkannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung“ – eines landesweiten Zertifizierungsprogramms für Kindergärten aus Gebieten sozialer Benachteiligung in Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt des Projektes stand die Aus- und Fortbildung des Erziehungspersonals in Bereichen Bewegungs- und Ernährungsförderung.
Methodik – An der Evaluation nahmen 48 Interventions- und 9 Kontrollkindergärten (n=1104) teil, überwiegend aus Gebieten sozialer Benachteiligung. Die Evaluation wurde als kontrollierte Untersuchung durchgeführt, in der Befragungen prä- und postinterventionell sowie als Follow-Up erfolgten. Die Schwerpunkte der Befragung waren: strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen in den Kindergärten sowie Wissen und Einstellungen der Befragten zu den Kernpunkten Bewegung und Ernährung. Eine Subgruppenanalyse erfolgte in der IG, um die soziokulturellen Faktoren „Migrationshintergrund“ und „sozioökonomischer Status“ zu berücksichtigen. Zum Zwecke der Prozessevaluation wurde ein leitfadengestütztes Telefoninterview in der IG durchgeführt.
Ergebnisse – Bewegung. In der IG wurde die Bewegungszeit der Kinder in 82% der Einrichtungen gesteigert – durch Änderungen und intensivere Nutzung vorhandener Räume, mehr Bewegungsangebote und durch stärkere Einbeziehung der Kinder in die Gestaltung der Bewegungsangebote (Partizipation). Ernährung. Der Anteil der Kinder, die frisches Obst und/oder Gemüse in den Kindergarten mitbrachten, stieg in der IG um 7% an, und bei Vollkornbrot – um 10% (Beides p<0,001). Milchschnitte hatten etwa 5% weniger Kindern dabei und Softgetränke 3% (Beides p=0,014). Postinterventionell setzten 40,3% mehr Erzieher aus der IG die Ernährungspyramide in der täglichen Arbeit ein im Vergleich zur KG. Die Interventionseffekte wurden unabhängig von den Faktoren „Migrationshintergrund“ und „sozioökonomischer Status“ festgestellt.
Diskussion – Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass durch eine Qualifizierung des Kindergartenpersonals bestimmte Aspekte des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens der Kinder beeinflusst werden können. Es scheint sinnvoll, das gesamte Lebensumfeld der Kinder in die Prävention von Bewegungsmangel und Fehlernährung einzubinden.
Methodik – An der Evaluation nahmen 48 Interventions- und 9 Kontrollkindergärten (n=1104) teil, überwiegend aus Gebieten sozialer Benachteiligung. Die Evaluation wurde als kontrollierte Untersuchung durchgeführt, in der Befragungen prä- und postinterventionell sowie als Follow-Up erfolgten. Die Schwerpunkte der Befragung waren: strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen in den Kindergärten sowie Wissen und Einstellungen der Befragten zu den Kernpunkten Bewegung und Ernährung. Eine Subgruppenanalyse erfolgte in der IG, um die soziokulturellen Faktoren „Migrationshintergrund“ und „sozioökonomischer Status“ zu berücksichtigen. Zum Zwecke der Prozessevaluation wurde ein leitfadengestütztes Telefoninterview in der IG durchgeführt.
Ergebnisse – Bewegung. In der IG wurde die Bewegungszeit der Kinder in 82% der Einrichtungen gesteigert – durch Änderungen und intensivere Nutzung vorhandener Räume, mehr Bewegungsangebote und durch stärkere Einbeziehung der Kinder in die Gestaltung der Bewegungsangebote (Partizipation). Ernährung. Der Anteil der Kinder, die frisches Obst und/oder Gemüse in den Kindergarten mitbrachten, stieg in der IG um 7% an, und bei Vollkornbrot – um 10% (Beides p<0,001). Milchschnitte hatten etwa 5% weniger Kindern dabei und Softgetränke 3% (Beides p=0,014). Postinterventionell setzten 40,3% mehr Erzieher aus der IG die Ernährungspyramide in der täglichen Arbeit ein im Vergleich zur KG. Die Interventionseffekte wurden unabhängig von den Faktoren „Migrationshintergrund“ und „sozioökonomischer Status“ festgestellt.
Diskussion – Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass durch eine Qualifizierung des Kindergartenpersonals bestimmte Aspekte des Bewegungs- und Ernährungsverhaltens der Kinder beeinflusst werden können. Es scheint sinnvoll, das gesamte Lebensumfeld der Kinder in die Prävention von Bewegungsmangel und Fehlernährung einzubinden.
Originalsprache | Deutsch |
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Erscheinungsort | Köln |
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Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 420 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 18.06.2014 |