Gerontopsychiatrie in Bewegung! Wissensstand und aktuelle Ergebnisse zur körperlichen Aktivierung in der gerontopsychiatrischen Klinik

Tim Fleiner, Andrea Trost, René Deperieux, Wiebren Zijlstra, Peter Häussermann

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

Abstract

Zielsetzung/Fragestellung: Die körperliche Aktivität gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Gesundheitsversorgung. Inwiefern die körperliche Aktivierung auch Einzug in die klinische gerontopsychiatrische Versorgung erhält, soll anhand einer aktuellen Übersichtsarbeit und den Ergebnissen eines klinischen Projektes erläutert werden. Materalien/Methoden: In dem ersten Teil des Vortrages werden die Ergebnisse einer aktuellen Literaturanalyse [1] und in dem zweiten Teil die Ergebnisse eines klinischen Projektes berichtet. Im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit wurde der Kenntnisstand um die Effekte von Trainingsprogrammen auf neuropsychiatrische Symptome in der akuten Demenzversorgung analysiert. Im Rahmen der einjährigen RCT »Trainingskarussell bei Demenzerkrankung« wurde untersucht, welche Effekte ein Trainingsprogramm auf die neuropsychiatrischen Symptome der Demenzpatienten hat. Die Patienten der Interventionsgruppe erhielten ein Trainingsprogramm, in dem mehrmals am Tag in kurzen Einheiten Kraft- und Ausdauertraining durchgeführt  wurde. Die Patienten der Kontrollgruppe erhielten ein Programm zur sozialen Stimulation. Ergebnisse: In der systematischen Übersichtsarbeit wurden fünf Studien eingeschlossen (N = 204 Patienten). Die Trainingsprogramme wurden in moderater bis leichter Intensität durchgeführt. Drei Studien berichteten signifikante Effekte auf neuropsychiatrische Symptome. Eine Studie berichtet eine Reduktion der depressive Symptomatik, zwei Studien berichteten keine Ergebnisse. In die RCT wurden N = 70 Patienten eingeschlossen. Verglichen mit der Kontrollgruppe (n = 35) zeigte die Interventionsgruppe (n = 35) einen signifikante Rückgang der Verhaltenssymptome – besonders in Bezug auf das agitierte Verhalten und die emotionale Labilität. Keine Unterschiede zeigten sich zwischen den Gruppen hinsichtlich der eingesetzten Dosis an antipsychotischer und sedierender Medikation. Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Die körperliche Aktivierung entwickelt sich zu einem Kernelement in der Gesundheitsversorgung. Auch in der gerontopsychiatrischen Versorgung gewinnt die körperliche Aktivierung der Patienten immer mehr an Stellenwert. Innovative Konzepte zur gezielten körperliche Aktivierung in der gerontopsychiatrischen Versorgung können zu weitreichenden Effekte für Patienten, Angehörige und auf der Seite der Mitarbeiter führen.
OriginalspracheDeutsch
TitelGerontopsychiatrie 2017 - Erfahrung und Kompetenz für den Wandel : XIII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. (DGGPP), Essen, 10.-12. Juni 2017, Wissenschaftliches Programm, Abstracts der Vorträge und Poster
Seitenumfang1
Herausgeber (Verlag)Hippocampus Verlag
Erscheinungsdatum2017
Seiten13
Aufsatznummer3/1
ISBN (Print)978-3-944551-26-5
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2017
VeranstaltungKongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V. (DGGPP) - Essen, Deutschland
Dauer: 10.05.201712.05.2017
Konferenznummer: 13

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