Innere Widerstände und Unsicherheiten im Kontext der Prävention sexuellen Kindermissbrauchs: Eine Zusammenfassung zur Sekundäranalyse der SeMB-Fortbildung

Stefanie Paschke, Pia Bienstein, Sara Scharmanski, Claudia Steinberg

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Abstract

Hintergrund:
Sexueller Kindesmissbrauch konfrontiert Lehr- und Fachkräfte in Schulen häufig mit komplexen Herausforderungen. Trotz ihrer Verantwortung und Verpflichtung für präventive und intervenierende Maßnahmen zeigen sie oft große Unsicherheiten und/oder Vorbehalte gegenüber den an sie gestellten Anforderungen. Daher ist die Qualifizierung des schulischen Personals unverzichtbar. Allerdings berücksichtigen die derzeit bestehenden, evaluierten Fortbildungsangebote oft nicht potenziell hemmende persönliche Dispositionen sowie individuelle Belastungs- und Bewältigungsmöglichkeiten dieser Zielgruppe.
Ziel:
Die vorliegende Studie greift dieses Forschungsdesiderat erstmalig auf und untersucht, ob und inwiefern negative Einstellungen oder hemmende Gefühle und Gedanken gegenüber schulinterner Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt den Erfolg einer Fortbildung zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs beeinflussen.
Forschungsfragen:
1. Was sind relevante Persönlichkeitsmerkmale im Kontext der Prävention sexuellen Missbrauchs?
2. Welchen Einfluss haben diese Persönlichkeitsmerkmale auf (1) die Reaktionen der Teilnehmenden auf die Fortbildung, (2) den Lernzuwachs durch die Fortbildung und (3) das Verhalten nach der Fortbildung?Methode:
Im Rahmen eines Interventions-Kontrollgruppen-Designs wurden N = 366 Lehrkräfte (Durchschnittsalter = 43,44 Jahre, SD = 10,829; 83,1 % weiblich) von 24 Förderschulen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten SeMB-Projektes zwischen 2013-2016 mittels Fortbildungen begleitet. Die Wirksamkeit der Fortbildungen wurde per Fragebogenerhebungen zu drei Messzeitpunkten (vor der Fortbildung [t0], unmittelbar danach [t1] und etwa sechs Wochen später [t2]) ermittelt (vgl. Bienstein et al., 2016). Im Rahmen des Dissertationsprojektes der Erstautorin (vgl. Paschke, 2024) wurden die erhobenen Daten mit Fokus auf die oben genannten Forschungsfragen reanalysiert.
Ergebnisse:
Die vorliegende Explorationsstudie zeigt auf, dass sich hemmende persönliche Dispositionen bei den Lehrkräften, wie hohe innere Widerstände und/oder starke Unsicherheiten, negativ auf den Erfolg einer Fortbildung zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs auswirken und beim schulischen Personal zu präventionshemmenden Verhaltensweisen führen können.
Titel in ÜbersetzungInternal resistance and insecurities in the context of preventing child sexual abuse: A summary of the secondary analysis of the SeMB training programme
OriginalspracheDeutsch
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2024

Fingerprint

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