Körperliche Leistungsfähigkeit onkologisch erkrankter Kinder: Reduktion der motorischen Leistungsfähigkeit und Dorsalflexion im Sprunggelenk - eine Literaturübersicht

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Abstract

Hintergrund: Eine Krebserkrankung im Kindesalter und deren medizinische Therapie sind häufig mit
Spätfolgen verbunden, die die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken. Insbesondere eine reduzierte
motorische Leistungsfähigkeit spielt in Zusammenhang mit der Teilhabe an Freizeit-/Sportaktivitäten
eine entscheidende Rolle. Da als mögliche Ursache von motorischen Einschränkungen eine reduzierte
Dorsalflexion im Sprunggelenk diskutiert wird, analysiert die vorliegende Literaturarbeit die Motorik
sowie die Dorsalflexion onkologisch erkrankter Kinder. Methode: Mit Hilfe definierter Suchkriterien
wurde die Datenbank Pubmed nach Querschnittstudien zur Dorsalflexion im Sprunggelenk und zur motorischen
Leistungsfähigkeit krebskranker Kinder durchsucht. Ergebnisse: Es wurden 12 Studien identifiziert,
die in erster Linie pädiatrische ALL-Patienten in der Nachsorge untersuchen. Die Ergebnisse
aller Studien zeigen deutliche Einschränkungen in Bezug auf beide Parameter. Jedoch weist nur Ness
einen negativen Einfluss der eingeschränkten Dorsalflexion auf die Ergebnisse des 6 -Minuten-Gehtestes
nach, während Hartmann einen direkten Zusammenhang zwischen der motorischen Leistungsfähigkeit
und der Dorsalflexion im Sprunggelenk nicht eindeutig belegen kann. Weiterhin wird gezeigt, dass neben
ALL-Patienten auch weitere Patienten, die mit dem Zytostatikum Vincristin behandelt wurden von
den oben genannten Einschränkungen betroffen sind. Während Ness einen dosisabhängigen Effekt des
Vincristin auf die Dorsalflexion nachweist, kann dies durch die Ergebnisse von Hartmann und Reinders-
Messelink nicht bestätigt werden. Als weitere mögliche Einflussfaktoren sind die Wirkstoffe Methotrexat
und Prednison zu nennen. Diskussion: Um die Ursachen der reduzierten motorischen Leistungsfähigkeit
und Dorsalflexion genauer zu analysieren, sind weitere Studien mit verschiedenen Patientenkollektiven
notwendig. Außerdem müssen die spezifischen Einflussfaktoren, der Zusammenhang zwischen der Dorsalflexion
im Sprunggelenk und der motorischen Leistungsfähigkeit sowie deren Auswirkungen auf das
Sport-/Freizeitverhalten genauer untersucht werden. Insgesamt belegen die dargestellten Ergebnisse
deutlich die Notwendigkeit zielgerichteter, individualisierter Bewegungsprogramme für onkologisch
erkrankte Kinder und Jugendliche.
OriginalspracheDeutsch
TitelJahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Sportmedizin
Band5
Herausgeber (Verlag)Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Erscheinungsdatum2013
Auflage64
Seiten141-146
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2013

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