TY - BOOK
T1 - Kommunale Bewegungsförderung im Kontext sozioökonomischer Deprivation
T2 - Grundlagen und Ansatzpunkte
AU - Wessely, Stefanie
N1 - Kumulative Dissertation
PY - 2024
Y1 - 2024
N2 - Die Bewegungsumfänge von Kindern im Grundschulalter sind national sowie international unzu-reichend. Vor allem im Kontext sozioökonomischer Benachteiligung werden die von der WHO geforderten 60 Minuten pro Tag nur selten erreicht. Aufgrund der zahlreichen protektiven Faktoren von Bewegung für ein gesundes Aufwachsen und für das Erreichen gesundheitlicher Chancen-gleichheit, besteht Handlungsbedarf für die Bewegungsförderung von Kindern mit sozioökonomi-scher Benachteiligung. Als vielversprechender Ansatz dazu wird zunehmend das Konstrukt der Physical Literacy (PL) beschrieben, dass mit seiner holistischen Sichtweise sowohl verhältnis- als auch verhaltenspräventive Einflussfaktoren auf einen aktiven Lebensstil berücksichtigt. Aufgrund der facettenreichen Determinanten des Bewegungsverhaltens werden in der aktuellen wissen-schaftlichen Fachliteratur zur bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung kommunalbasierte Ansätze empfohlen, um in Netzwerken entsprechende Ressourcen zu vereinen und somit Syner-gien erzielen zu können. Die optimale Herangehensweise der Bewegungsförderung bzw. Förde-rung der PL von Kindern mit sozioökonomischer Benachteiligung ist bislang aber noch unklar. Im Rahmen der vorliegenden kumulativen Dissertation wurde vor diesem Hintergrund anhand von drei wissenschaftlichen Publikationen die Fragestellung bearbeitet, welche Aspekte für nachhalti-ge kommunalbasierte Ansätze zur Bewegungsförderung bzw. die Förderung der PL von Kindern in sozioökonomisch benachteiligten Stadtgebieten grundlegend sind. Dazu wurde in Publikation I das partizipative StuPs Studiendesign beschrieben. Absicht war die Förderung der Bewegung und PL von Grundschulkindern und deren Familien in zwei sozial be-nachteiligten Kölner Stadtquartieren. Das Projekt basierte auf dem „Intervention Mapping“ und dem Ansatz „Community-Based Participatory Research“ und gliederte sich in zwei Phasen: die Bedarfsanalyse und Bestandsaufnahme der Bewegungsverhältnisse sowie die Vernetzung mit Schlüsselakteur:innen vor Ort und die Maßnahmenplanung auf dieser Grundlage zum Aufbau von Kapazitäten und der Förderung der PL sowie deren Umsetzung und Evaluation. Ziel war die Ent-wicklung eines Transferleitfadens für die Übertragbarkeit in andere Stadtquartiere. Publikation II bezieht sich auf den initialen Status Quo der motorischen Fähigkeiten und anthro-pometrischen Daten der Grundschulkinder in den Stadtquartieren im Rahmen der Bestandsauf-nahme des StuPs Projekts. Die Ergebnisse wurden mit präpandemischen Daten sowie Daten von Kindern aus Stadtquartieren ohne sozioökonomische Handlungsbedarfe verglichen. Die Analysen ergaben einen Anstieg von Übergewicht/Adipositas und Untergewicht sowie einen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit unter den Bedingungen der Pandemie, insbesondere bei Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen. Diese Ergebnisse unterstreichen den Bedarf integrierter Handlungskonzepte zur Bewegungsförderung vor allem in Stadtquartieren mit sozio-ökonomisch benachteiligter Ausgangslage. Publikation III beschreibt die partizipative Entwicklung eines Evaluationsinstruments für kommu-nale Netzwerke zur Gesundheitsförderung. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit Ak-teur:innen eines kommunalen Netzwerks zur Gesundheitsförderung und dem öffentlichen Ge-sundheitsdienst. Anhand eines zyklisch-iterativen Mixed-Methods Ansatzes, bestehend aus einer Literaturrecherche und einer Bedarfsanalyse mit Expert:innen aus der Praxis, wurde das Evalua-tionsinstrument „Self-Evaluation Tool for Network Quality Assessment by Practitioners in Com-munity Health Promotion (SNAP-HP)“ entwickelt.Basierend auf den drei Publikationen wurden im Rahmen dieser Dissertation Grundlagen der Herangehensweise an kommunalbasierte Ansätze abgeleitet. Als zentrale Aspekte wurden eine solide Planungsbasis bestehend aus der Abklärung des Status Quo, Partizipation sowie der Netzwerkzusammenarbeit und deren zyklisch-iterative Evaluation konstatiert. Die Partizipation der verschiedenen Interessensgruppen ist dabei maßgeblich und wird gemäß den Forschungser-kenntnissen von der persönlichen Haltung der einzelnen Akteur:innen und Stakeholder zur The-matik entscheidend beeinflusst. Als nächsten Schritt müssen die in dieser Dissertation identifizier-ten Aspekte der Herangehensweise an kommunalbasierte Ansätze Einzug in diverse kommunale Strukturen wie z.B. die kommunale Gesundheitskonferenz erhalten und von dort in die einzelnen Stadtquartiere und Lebenswelten weitergetragen werden.
AB - Die Bewegungsumfänge von Kindern im Grundschulalter sind national sowie international unzu-reichend. Vor allem im Kontext sozioökonomischer Benachteiligung werden die von der WHO geforderten 60 Minuten pro Tag nur selten erreicht. Aufgrund der zahlreichen protektiven Faktoren von Bewegung für ein gesundes Aufwachsen und für das Erreichen gesundheitlicher Chancen-gleichheit, besteht Handlungsbedarf für die Bewegungsförderung von Kindern mit sozioökonomi-scher Benachteiligung. Als vielversprechender Ansatz dazu wird zunehmend das Konstrukt der Physical Literacy (PL) beschrieben, dass mit seiner holistischen Sichtweise sowohl verhältnis- als auch verhaltenspräventive Einflussfaktoren auf einen aktiven Lebensstil berücksichtigt. Aufgrund der facettenreichen Determinanten des Bewegungsverhaltens werden in der aktuellen wissen-schaftlichen Fachliteratur zur bewegungsbezogenen Gesundheitsförderung kommunalbasierte Ansätze empfohlen, um in Netzwerken entsprechende Ressourcen zu vereinen und somit Syner-gien erzielen zu können. Die optimale Herangehensweise der Bewegungsförderung bzw. Förde-rung der PL von Kindern mit sozioökonomischer Benachteiligung ist bislang aber noch unklar. Im Rahmen der vorliegenden kumulativen Dissertation wurde vor diesem Hintergrund anhand von drei wissenschaftlichen Publikationen die Fragestellung bearbeitet, welche Aspekte für nachhalti-ge kommunalbasierte Ansätze zur Bewegungsförderung bzw. die Förderung der PL von Kindern in sozioökonomisch benachteiligten Stadtgebieten grundlegend sind. Dazu wurde in Publikation I das partizipative StuPs Studiendesign beschrieben. Absicht war die Förderung der Bewegung und PL von Grundschulkindern und deren Familien in zwei sozial be-nachteiligten Kölner Stadtquartieren. Das Projekt basierte auf dem „Intervention Mapping“ und dem Ansatz „Community-Based Participatory Research“ und gliederte sich in zwei Phasen: die Bedarfsanalyse und Bestandsaufnahme der Bewegungsverhältnisse sowie die Vernetzung mit Schlüsselakteur:innen vor Ort und die Maßnahmenplanung auf dieser Grundlage zum Aufbau von Kapazitäten und der Förderung der PL sowie deren Umsetzung und Evaluation. Ziel war die Ent-wicklung eines Transferleitfadens für die Übertragbarkeit in andere Stadtquartiere. Publikation II bezieht sich auf den initialen Status Quo der motorischen Fähigkeiten und anthro-pometrischen Daten der Grundschulkinder in den Stadtquartieren im Rahmen der Bestandsauf-nahme des StuPs Projekts. Die Ergebnisse wurden mit präpandemischen Daten sowie Daten von Kindern aus Stadtquartieren ohne sozioökonomische Handlungsbedarfe verglichen. Die Analysen ergaben einen Anstieg von Übergewicht/Adipositas und Untergewicht sowie einen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit unter den Bedingungen der Pandemie, insbesondere bei Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen. Diese Ergebnisse unterstreichen den Bedarf integrierter Handlungskonzepte zur Bewegungsförderung vor allem in Stadtquartieren mit sozio-ökonomisch benachteiligter Ausgangslage. Publikation III beschreibt die partizipative Entwicklung eines Evaluationsinstruments für kommu-nale Netzwerke zur Gesundheitsförderung. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit Ak-teur:innen eines kommunalen Netzwerks zur Gesundheitsförderung und dem öffentlichen Ge-sundheitsdienst. Anhand eines zyklisch-iterativen Mixed-Methods Ansatzes, bestehend aus einer Literaturrecherche und einer Bedarfsanalyse mit Expert:innen aus der Praxis, wurde das Evalua-tionsinstrument „Self-Evaluation Tool for Network Quality Assessment by Practitioners in Com-munity Health Promotion (SNAP-HP)“ entwickelt.Basierend auf den drei Publikationen wurden im Rahmen dieser Dissertation Grundlagen der Herangehensweise an kommunalbasierte Ansätze abgeleitet. Als zentrale Aspekte wurden eine solide Planungsbasis bestehend aus der Abklärung des Status Quo, Partizipation sowie der Netzwerkzusammenarbeit und deren zyklisch-iterative Evaluation konstatiert. Die Partizipation der verschiedenen Interessensgruppen ist dabei maßgeblich und wird gemäß den Forschungser-kenntnissen von der persönlichen Haltung der einzelnen Akteur:innen und Stakeholder zur The-matik entscheidend beeinflusst. Als nächsten Schritt müssen die in dieser Dissertation identifizier-ten Aspekte der Herangehensweise an kommunalbasierte Ansätze Einzug in diverse kommunale Strukturen wie z.B. die kommunale Gesundheitskonferenz erhalten und von dort in die einzelnen Stadtquartiere und Lebenswelten weitergetragen werden.
M3 - Dissertationsschrift
BT - Kommunale Bewegungsförderung im Kontext sozioökonomischer Deprivation
PB - Deutsche Sporthochschule Köln
CY - Köln
ER -