Abstract
Kontinuierliches Glukosemonitoring (continuous glucose monitoring; CGM) zur Überwachung von Glukosekonzentrationen hat als sogenannte Diabetestechnologie in den vergangenen 20 Jahren bedeutende Fortschritte erzielt und das Leben von Menschen mit Diabetes mellitus nachhaltig verbessert. Bedeutende Erkenntnisse durch CGM-Nutzung haben zu einem wesentlich besseren Verständnis der Glukoseregulation bei stoffwechselerkrankten Personen geführt. Die Anwendung von CGM-Systemen bei Personen, die nicht an Diabetes mellitus leiden, rückt jedoch auch zunehmend in den Fokus der Forschung. Einige Aspekte rund um das Thema CGM sind noch ungeklärt, wovon ein Teil in dieser Dissertation beantwortet wird. Der Kenntnisstand zu Anwendungen von CGM-Systemen im Kontext von Sport und Bewegung in der Prävention bei gesunden Personen ist zum aktuellen Zeitpunkt noch rar. Ebenso ist der Einsatz von CGM-Systemen in der sportmedizinischen Forschung zur Aufklärung von Glukosedynamiken im Zusammenhang mit Sport und Bewegung noch relativ gering und es fehlen Untersuchungen über die Anforderungen und Erwartungen, die potenzielle Anwender:innen an die digitale Einbettung und an zukünftige Systeme stellen.
In einer narrativen Übersichtsarbeit wurden potenzielle Anwendungsfelder von CGM- Systemen bei gesunden, nicht-stoffwechselerkrankten Menschen identifiziert und mit ersten Studienergebnissen und Fallberichten kritisch diskutiert. Die Ergebnisse zeigen, dass CGM in der Prävention, der Gesundheitsförderung und der Trainingssteuerung ein beträchtliches Potenzial besitzt. Die Anwendungsmöglichkeiten von CGM-Systemen können auch gesunden Menschen einen positiven Nutzen bieten.
In einer randomisierten Interventionsstudie im Cross-over-Design wurden mittels CGM- Einsatz die akuten Effekte von 20-minütigem Krafttraining mit und ohne Ganzkörper- Elektromyostimulation (whole-body electromyostimulation; WB-EMS) sowie von moderat intensivem Ausdauertraining gleicher Dauer auf die postprandiale Glukoseregulation bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus untersucht. In der Interventionsstudie konnte mittels CGM-Sensoren gezeigt werden, dass keine signifikanten Unterschiede in der postprandialen Glukosereaktion und im weiteren Tagesverlauf zwischen den drei untersuchten Bewegungsformen bestanden. Hier wurde anhand eines Beispiels für den Einsatz von CGM Sensoren deutlich, wie diese zu neuen Erkenntnissen in der sportmedizinischen Forschung beitragen können.
II
Eine Untersuchung mittels Fragebogen beleuchtete die Anforderungen und Erwartungen von Menschen mit Typ-1-Diabetes mellitus, welche häufig CGM-Systeme nutzen, an zukünftige Softwarelösungen im Zusammenhang mit Sport und Gesundheit. Die Ergebnisse zeigten, dass Anwender:innen bei einer idealen Sport- und Gesundheitsapp großen Wert auf Interoperabilität, Unterstützung im Umgang mit gewonnen Glukoseinformationen, besonders im Sport und der Interpretation, sowie auf Datenschutz legen.
Final wurden in einer weiteren Fragebogen-Studie entscheidende Faktoren für die Entwicklung zukünftiger Generationen von CGM-Geräten mit deutlich reduzierter Invasivität erfasst. Die Untersuchung zu den Erwartungen an ein minimal-invasives CGM-System am Beispiel des EU-geförderten Projekts "ELSAH" identifizierte die Punkte Genauigkeit, Zuverlässigkeit in sportlichen Situationen sowie die Datensicherheit (bei der Datenübermittlung und am Endgerät) als wichtige Aspekte zukünftiger CGM-Lösungen.
Die gewonnen Erkenntnisse liefern wichtige Informationen, welchen Nutzen CGM in Zusammenhang mit Sport und Bewegung in der Prävention und Therapie erzielen kann und worauf bei der Entwicklung von neuen CGM-Generationen sowie deren digitalem Umfeld geachtet werden sollte. CGM bietet durch die unkomplizierte und schnelle Darstellung von Glukosereaktionen in unterschiedlichen Situationen und über längere Zeiträume hinweg zwar ein erhebliches Potenzial, erfordert aber sowohl in der Anwendung bei gesunden Menschen als auch in der technologischen Entwicklung zukünftiger, minimal- bzw. nicht-invasiver Systeme konsequente Grundlagenforschung und Transferleistungen.
In einer narrativen Übersichtsarbeit wurden potenzielle Anwendungsfelder von CGM- Systemen bei gesunden, nicht-stoffwechselerkrankten Menschen identifiziert und mit ersten Studienergebnissen und Fallberichten kritisch diskutiert. Die Ergebnisse zeigen, dass CGM in der Prävention, der Gesundheitsförderung und der Trainingssteuerung ein beträchtliches Potenzial besitzt. Die Anwendungsmöglichkeiten von CGM-Systemen können auch gesunden Menschen einen positiven Nutzen bieten.
In einer randomisierten Interventionsstudie im Cross-over-Design wurden mittels CGM- Einsatz die akuten Effekte von 20-minütigem Krafttraining mit und ohne Ganzkörper- Elektromyostimulation (whole-body electromyostimulation; WB-EMS) sowie von moderat intensivem Ausdauertraining gleicher Dauer auf die postprandiale Glukoseregulation bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus untersucht. In der Interventionsstudie konnte mittels CGM-Sensoren gezeigt werden, dass keine signifikanten Unterschiede in der postprandialen Glukosereaktion und im weiteren Tagesverlauf zwischen den drei untersuchten Bewegungsformen bestanden. Hier wurde anhand eines Beispiels für den Einsatz von CGM Sensoren deutlich, wie diese zu neuen Erkenntnissen in der sportmedizinischen Forschung beitragen können.
II
Eine Untersuchung mittels Fragebogen beleuchtete die Anforderungen und Erwartungen von Menschen mit Typ-1-Diabetes mellitus, welche häufig CGM-Systeme nutzen, an zukünftige Softwarelösungen im Zusammenhang mit Sport und Gesundheit. Die Ergebnisse zeigten, dass Anwender:innen bei einer idealen Sport- und Gesundheitsapp großen Wert auf Interoperabilität, Unterstützung im Umgang mit gewonnen Glukoseinformationen, besonders im Sport und der Interpretation, sowie auf Datenschutz legen.
Final wurden in einer weiteren Fragebogen-Studie entscheidende Faktoren für die Entwicklung zukünftiger Generationen von CGM-Geräten mit deutlich reduzierter Invasivität erfasst. Die Untersuchung zu den Erwartungen an ein minimal-invasives CGM-System am Beispiel des EU-geförderten Projekts "ELSAH" identifizierte die Punkte Genauigkeit, Zuverlässigkeit in sportlichen Situationen sowie die Datensicherheit (bei der Datenübermittlung und am Endgerät) als wichtige Aspekte zukünftiger CGM-Lösungen.
Die gewonnen Erkenntnisse liefern wichtige Informationen, welchen Nutzen CGM in Zusammenhang mit Sport und Bewegung in der Prävention und Therapie erzielen kann und worauf bei der Entwicklung von neuen CGM-Generationen sowie deren digitalem Umfeld geachtet werden sollte. CGM bietet durch die unkomplizierte und schnelle Darstellung von Glukosereaktionen in unterschiedlichen Situationen und über längere Zeiträume hinweg zwar ein erhebliches Potenzial, erfordert aber sowohl in der Anwendung bei gesunden Menschen als auch in der technologischen Entwicklung zukünftiger, minimal- bzw. nicht-invasiver Systeme konsequente Grundlagenforschung und Transferleistungen.
Originalsprache | Deutsch |
---|
Erscheinungsort | Köln |
---|---|
Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 73 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2023 |