Motivating active lifestyle by low intensity exercises in the workplace

Fernanda Frigeri

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

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Abstract

Gesundheitsförderung durch körperliche Aktivität ist eine Herausforderung für Public Health-Interventionen. 17% der Weltbevölkerung über 15 Jahren leidet unter Bewegungsmangel und 31 bis 51% bewegen sich körperlich zu wenig. Obgleich die Vorteile eines aktiven Lebensstils insbesondere im Hinblick auf ein Herz-/Kreislauftraining bestens bekannt sind, ist die Bindung an entsprechende Aktivitäten schwierig und oft erfolglos. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass niedrig dosierte Aktivitäten von Personen, die überwiegend Tätigkeiten im Sitzen ausüben und/oder sehr wenig körperlich aktiv sind, leicht zu erreichen sind. Wenn jedoch auf Dauer ein gesundheitlicher Effekt erreicht werden soll, ist eine langsame, kontinuierliche und stufenweise Steigerung der Intensität erforderlich. Ein solches niederschwelliges Bewegungsprogramm am Arbeitsplatz, das drei Monate lang dreimal wöchentlich mit einer Dauer von je 20 Minuten durchgeführt wurde, sollte bei den Teilnehmern der vorgestellten Studie zu einer höheren körperlichen Aktivität führen. 53 Mitarbeiter einer Deutschen Telekommunikations-Firma wurden randomisiert einer Interventions- und einer Kontroll-Gruppe zugeteilt. Die zu überprüfende Hypothese ging davon aus, dass Teilnehmer, die wenig körperlich aktiv waren, nach der Teilnahme am Programm einen aktiveren Lebensstil führen würden. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass es bei den Teilnehmern zu einer signifikanten Steigerung der „Tage mit körperlicher Aktivität“ kam (Gruppe x Zeit Interaktion F(1,39)=4.25, p<=.05 vor Untersuchung (T1)= 2.6 Tage/Woche; nach Untersuchung (T2)= 3.6 T/W). Dieses wurde durch die Reduzierung der „sitzenden Zeit“ (Gruppe x Zeit Interaktion F(1.37)= 8,67, p<=.001; ca. 43 Min/Tag) und durch eine Zunahme von „mittleren Aktivitäten“ und „intensiven Aktivitäten“ bestätigt. Sechs Monate nach Beendigung des Programms (T4) waren die Teilnehmer immer noch aktiver als zu Beginn des Programms (Mittelwert körperlicher Aktivität 4,2 T/W). Die zuvor wenig körperlich aktiven Teilnehmer haben aus dem Übungsprogramm mehr Nutzen gezogen als jene, die vorher schon “genügend aktiv” waren. Sie zeigten im Vergleich zu jenen eine höhere Zunahme an körperlicher Aktivität (T1= 1,8 T/W; T2= 3,3 T/W, p<=.05), ihre Selbstmotivation korrelierte signifikant mit der körperlichen Aktivität (r=0,79). Sechs Monate nach Beendigung des Programms zeigten sie eine höhere Zunahme an körperliche Aktivitäten von mittlerer und intensiver Intensität. Die Ergebnisse bestätigten die Annahme, dass niederschwellige Bewegungsangebote am Arbeitsplatz zur Steigerung körperlicher Aktivitäten führen können. Dieses gilt insbesondere für zuvor wenig aktive Personen. Zur besseren Untermauerung dieser Aussagen sind allerdings noch weitere Untersuchungen mit einerseits größeren Stichproben und andererseits längeren Nacherhebungszeiten notwendig.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang108
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2011

Zitation