Motivation im Sportunterricht: ältere Mädchen fokussieren

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Abstract

Einleitung. Studien zeigen, dass die Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse (Autonomie, Kompetenz, Verbundenheit) eine Bedingung für selbstbestimmte Motivation im Schulsport ist (Haerens et al. 2013; Ntoumanis 2005). Selbstbestimmte Motivation hängt jedoch nicht nur von Grundbedürfnissen ab, sondern zeigt sich auch in unterschiedlichen Regulationsformen, die sich in autonome und kontrollierte Verhaltensregulation unterschieden lassen (Deci & Ryan, 2000). Das Ausmaß der Befriedigung von Grundbedürfnissen als auch der Verhaltensregulation ist bislang für den deutschen Schulsport nicht bekannt. Daher sollen in der vorliegenden Studie sowohl Bedürfnisbefriedigung und Bedürfnisfrustration, als auch autonome und kontrollierte Verhaltensregulation im Schulsport erfasst werden. Da außerdem die Motivationslage im Schulsport abhängig vom Alter (Gerber, 2016) und vom Geschlecht sind (Yli-Piipari, 2017) soll untersucht werden, ob beide Faktoren zur Aufklärung der Varianz von Bedürfnisbefriedigung und Bedürfnisfrustration sowie Verhaltensregulation beitragen.Methode. Die Stichprobe bestand aus 1.667 Schüler/innen (50.2 % weiblich; Alter: M = 16.58, SD = 2.89) weiterführender Schulen aus Nordrhein-Westfalen. Nach Altersklassen gruppiert waren insgesamt 22.7% zwischen 11 und 14 Jahren, 43.3% zwischen 15 und 17 Jahren und 32.6% über 18 Jahren. Die psychologischen Grundbedürfnisse wurden mithilfe einer Weiterentwicklung der Skala zur kontextuellen Bedürfnisbefriedigung (CBANS, Kleinert, 2012) erhoben und in zwei Faktoren berechnet: Bedürfnisbefriedigung und Bedürfnisfrustration. Die motivationale Verhaltensregulation wurde durch eine Kurzversion des BRSQ in Anlehnung an Lonsdale et al. (2008) erfasst und mit zwei Faktoren berechnet: autonome und kontrollierte Verhaltensregulation.Ergebnisse. Zwar waren die autonome Verhaltensregulation (M= 3.85 [von 6]; SD= 1.38) und die Bedürfnisbefriedigung (M= 4.34 [von 5]; SD= 1.20) insgesamt in einem positiven Bereich, allerdings zeigte sich bei detaillierter Betrachtung, dass Mädchen im Vergleich zu Jungen signifikant niedriger autonom (M= 3.52; SD= 1.35; F(1, 1367)= 38.318 p<.001; eta²= 0.027) und höher kontrolliert motiviert waren (M= 2.46; SD= 1.05F(1, 1367)= 13.072; p<.001; eta²= 0.009). Die Jungen empfanden zudem eine signifikant höhere Bedürfnisbefriedigung (M= 4.69; SD= 1.13; F(1, 1367)= 29.857; p<.001; eta²= 0.021). Interaktionseffekte zwischen Alter und Geschlecht wurden bei der Bedürfnisfrustration als auch bei der kontrollierten Verhaltensregulation gefunden: In höherem Alter zeigten Mädchen höhere Werte der Bedürfnisfrustration (F(2, 1367)= 8.103; p< .001; eta²= 0.012). Mit steigendem Alter fühlten sich die Mädchen zudem höher kontrolliert verhaltensreguliert (F(2, 1367)= 12.368; p<. 001; eta²= 0.018).Diskussion. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass insbesondere ältere Mädchen im Schulsport weniger selbstbestimmt motiviert sind. Diese Unterschiede sind zwar in den erfassten Faktoren konsistent, jedoch eher gering ausgeprägt. Daher sollte zukünftige Forschung diese Beziehung zwischen Geschlecht, Alter und M
OriginalspracheDeutsch
TitelAbstractband der 50. Jahrestagung der asp : Die Psychophysiologie der Handlung
Herausgeber*innenUirassu Borges, Laura Bröker, Sven Hoffmann, Thomas Hosang, Sylvain Laborde, Roman Liepelt, Babett Lobinger, Jonna Löffler, Lisa Musculus, Markus Raab
Seitenumfang1
Herausgeber (Verlag)Deutsche Sporthochschule Köln
Erscheinungsdatum2018
Seiten107
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018
VeranstaltungJahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) - Köln, Deutschland
Dauer: 10.05.201812.05.2018
Konferenznummer: 50

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