Abstract
Menschen mit psychologischer Erkrankung weisen eine verringerte körperliche Aktivität auf und erfüllen selten internationale Empfehlungen für ausreichend Sport/Bewegung (Vancampfort et al., 2017). Deswegen werden in Kliniken bewegungstherapeutische Maßnahmen angewandt, um gesundheitsrelevante Standards zu erreichen (Pfeifer et al., 2010). Nach dem Klinikaufenthalt besteht die Gefahr, dass sich diese positiven Adaptionen durch ein Ausbleiben an Bewegungsreizen zurückentwickeln (Geidl et al., 2012; Pearsall et al., 2014). Um dem entgegenzuwirken ist eine in der Theorie verankerte sowie praktikable, nachhaltige bewegungstherapeutische Betreuung erforderlich (Romain et al., 2020).
In dem vorliegenden Projekt basiert die theoretische Konzeption für die klinische sowie postklinische Betreuung zum einen auf dem Rubikon-Modell (Heckhausen et al., 1987), welches eine erfolgreiche Umsetzung eines (gesundheitsförderlichen) Verhaltens (z.B. Sport/Bewegung) in Phasen unterteilt und somit der Spezifikation verschiedener Themenblöcke diente. Die Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 2008) wurde herangezogen, um zu den Themenblöcken spezifische Module auszuarbeiten. Damit die Konzeption im Klinikalltag praktikabel sein kann, wurden halbstrukturierte Interviews mit Mitarbeitenden sowie Patient:innen einer psychosomatischen und psychiatrischen Klinik geführt. Insgesamt wurden 13 Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen zu relevanten Aspekten (z.B. Ressourcen, Diagnostik, Nachhaltigkeit in der Betreuung) befragt.
Die Interviews lieferten Hinweise, wie die theoretische Konzeption in der Klinik Anwendung finden kann. Insbesondere die zur Verfügung stehenden zeitlichen sowie personellen Ressourcen konkretisierten das Betreuungskonzept. Darüber hinaus wurden unter der Berücksichtigung aktueller Literatur und mit Hinblick auf die Einschätzungen der Interviewpartner:innen sportpsychologische Diagnostiken (d.h. Selbstkonzept, Zielmotivation, Handlungsmotivation, Selbstwirksamkeitserwartung) sowie Module mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten entwickelt, die eine individuelle Betreuung der Patient:innen ermöglichen. Die klinische Betreuung umfasst Themenblöcke (d.h. Identifikation, Intentionsbildung, Zielsetzung, Handlungsplanung, Vorsatzbildung, Unterstützungsfaktoren), die darauf abzielen regelmäßige körperliche Aktivität zu etablieren. In der postklinischen Betreuung wird mit verschiedenen Thematiken (d.h. Implementierung, Barrieremanagement, Ressourcenmanagement, Handlungsänderung) dafür gesorgt, dass der Umfang an körperlicher Aktivität aufrechterhalten und eigenständig weitergeführt wird. Während des Klinikaufenthalts (ca. 6-8 Wochen) werden Einzel- und Gruppensitzungen mit Sporttherapeut:innen in Person abgehalten und dienen somit als Lernumgebungen für die Patient:innen. Nach dem Klinikaufenthalt (ca. 6 Monate) werden sowohl Telefonate als auch Kurznachrichten als digitale Betreuungsmethoden eingesetzt. Um die Sporttherapeut:innen in die Lage zu versetzen, das vorliegende Konzept anzuwenden, durchlaufen diese eine Schulung. In dieser werden die (theoretischen) Hintergründe und Vorgehensweisen zu den Diagnostiken sowie den Modulen und Betreuungsmethoden vermittelt.
Nach einer Machbarkeitsstudie soll die Konzeption in Hinblick auf Umsetzbarkeit und Effektivität evaluiert werden. Anhand der gesammelten Daten kann die Konzeption ggf. angepasst und bei Bedarf erweitert werden, um die Betreuung für eine größere Anzahl an Patient:innen verfügbar zu machen.
In dem vorliegenden Projekt basiert die theoretische Konzeption für die klinische sowie postklinische Betreuung zum einen auf dem Rubikon-Modell (Heckhausen et al., 1987), welches eine erfolgreiche Umsetzung eines (gesundheitsförderlichen) Verhaltens (z.B. Sport/Bewegung) in Phasen unterteilt und somit der Spezifikation verschiedener Themenblöcke diente. Die Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 2008) wurde herangezogen, um zu den Themenblöcken spezifische Module auszuarbeiten. Damit die Konzeption im Klinikalltag praktikabel sein kann, wurden halbstrukturierte Interviews mit Mitarbeitenden sowie Patient:innen einer psychosomatischen und psychiatrischen Klinik geführt. Insgesamt wurden 13 Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen zu relevanten Aspekten (z.B. Ressourcen, Diagnostik, Nachhaltigkeit in der Betreuung) befragt.
Die Interviews lieferten Hinweise, wie die theoretische Konzeption in der Klinik Anwendung finden kann. Insbesondere die zur Verfügung stehenden zeitlichen sowie personellen Ressourcen konkretisierten das Betreuungskonzept. Darüber hinaus wurden unter der Berücksichtigung aktueller Literatur und mit Hinblick auf die Einschätzungen der Interviewpartner:innen sportpsychologische Diagnostiken (d.h. Selbstkonzept, Zielmotivation, Handlungsmotivation, Selbstwirksamkeitserwartung) sowie Module mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten entwickelt, die eine individuelle Betreuung der Patient:innen ermöglichen. Die klinische Betreuung umfasst Themenblöcke (d.h. Identifikation, Intentionsbildung, Zielsetzung, Handlungsplanung, Vorsatzbildung, Unterstützungsfaktoren), die darauf abzielen regelmäßige körperliche Aktivität zu etablieren. In der postklinischen Betreuung wird mit verschiedenen Thematiken (d.h. Implementierung, Barrieremanagement, Ressourcenmanagement, Handlungsänderung) dafür gesorgt, dass der Umfang an körperlicher Aktivität aufrechterhalten und eigenständig weitergeführt wird. Während des Klinikaufenthalts (ca. 6-8 Wochen) werden Einzel- und Gruppensitzungen mit Sporttherapeut:innen in Person abgehalten und dienen somit als Lernumgebungen für die Patient:innen. Nach dem Klinikaufenthalt (ca. 6 Monate) werden sowohl Telefonate als auch Kurznachrichten als digitale Betreuungsmethoden eingesetzt. Um die Sporttherapeut:innen in die Lage zu versetzen, das vorliegende Konzept anzuwenden, durchlaufen diese eine Schulung. In dieser werden die (theoretischen) Hintergründe und Vorgehensweisen zu den Diagnostiken sowie den Modulen und Betreuungsmethoden vermittelt.
Nach einer Machbarkeitsstudie soll die Konzeption in Hinblick auf Umsetzbarkeit und Effektivität evaluiert werden. Anhand der gesammelten Daten kann die Konzeption ggf. angepasst und bei Bedarf erweitert werden, um die Betreuung für eine größere Anzahl an Patient:innen verfügbar zu machen.
Titel in Übersetzung | Sustainable change in sport and physical activity: Interventions during and after the stay in the clinic |
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Originalsprache | Deutsch |
Titel | Ein Gehirn, viel Bewegung - Variabilität und Plastizität über die Lebensspanne: : 54. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) |
Herausgeber*innen | C. Voelcker-Rehage, N. H. Pixa, J. Rudisch, V. Belkin, E. Eils, S. Fröhlich, T. Göcking, M. Hendricks, T. Janssen, R. Julian, L. Kopnarski, D. F. Kutz, M. Mack, L. Mendler, R. Stojan, L. Thorwesten |
Erscheinungsort | Westfälische Wilhelms Universität Münster |
Erscheinungsdatum | 2022 |
Seiten | 104 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2022 |
Veranstaltung | Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie. Jahrestagung, 54. (2022 : Münster): Ein Gehirn, viel Bewegung – Variabilität und Plastizität über die Lebensspanne - Münster Dauer: 16.06.2022 → 18.06.2022 https://www.sportwissenschaft.de/veranstaltungen/dvs-tagungen/dvs-tagungen-2022/22-08-asp-jahrestagung-2022/ |