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Abstract
Einleitung
Pacing bezeichnet die gezielte Variation der Wettkampfgeschwindigkeit, um ein best-mögliches Ergebnis zu erzielen. Welche Strategie dabei eingesetzt wird, scheint von der Streckenlänge, der Wettkampfart und dem Leistungsniveau abhängig zu sein.1 Darüber hinaus sollen physiologische Veränderungen während der Belastung maßgeblich zur Regulation der Intensität beitragen.2 Es erscheint daher naheliegend, dass die individu-elle Pacingstrategie vom metabolischen Profil beeinflusst wird. Ziel dieser Studie war es daher Zusammenhänge zwischen Pacingstrategie, Physiologie und Leistungsfähigkeit zu untersuchen.
Methode
Insgesamt N = 43 kompetitive Ausdauersportler:innen (n = 15 weiblich) absolvierten in-nerhalb einer Woche einen Stufen-, Sprint- und Rampentest sowie einen 5000-m Lauf im Stadion.3 Neben etablierten Diagnostikparametern wurde hier auch die maximale Laktatbildungsrate (ċLamax) bestimmt. Während des 5000-m Laufs wurden Zwischenzei-ten alle 200-m erhoben und auf die mittlere Geschwindigkeit normalisiert. Diese Verläufe wurden mittels einer hierarchischen Clusteranalyse zur Eingruppierung der Pro-band:innen genutzt und über eine Varianzanalyse mit Post-hoc Tests (nach Bonferroni adjustiert) verglichen.
Ergebnisse
Es konnten drei verschiedene Pacingcluster identifiziert werden, die sich in ihren Verläu-fen unterschieden. Während sich die Cluster weder in der Performanz, noch in den etab-lierten Parametern unterschieden, zeigten sich Unterschiede in der ċLamax. Diese korre-lierte zudem signifikant mit dem Geschwindigkeitsanstieg über die letzten 200 m (r = 0.39, p = 0.01).
Diskussion
Unsere Daten deuten darauf hin, dass es Zusammenhänge zwischen dem Pacingverhal-ten und der Fähigkeit schnell Laktat zu produzieren gibt. Für Läufer:innen mit hoher ċLa-max könnten vor allem negative Pacingstrategien sinnvoll sein, um eine vorzeitige, meta-bolische Azidose zu vermeiden. Neben methodischen Limitationen bleibt weiterhin offen, ob sich unsere Proband:innen im Rahmen der Studie für eine optimale Strategie ent-schieden haben.
Literatur
1. Casado A, Hanley B, Jimenénez-Reyes P & Renfree A (2021). Pacing profiles and tactical be-haviours of elite runners. J Sport Health Sci,10(5):537-49. doi: 10.1016/j.jshs.2020.06.011
2. Tucker R (2009). The anticipatory regulation of performance: the physiological basis for pacing strategies and the development of a perception-based model for exercise performance. Br J Sports Med, 43(6): 392-400. doi: 10.1136/bjsm.2008.050799
3. Quittmann OJ, Foitschik T, Vafa R, Freitag FJ, Sparmann N, Nolte S & Abel T (2023). Is Maximal Lactate Accumulation Rate Promising for Imprioving 5000-m Prediction in Running? Int J Sports Med, 44(4):268-279. doi: 10.1055/a-1958-3876
Pacing bezeichnet die gezielte Variation der Wettkampfgeschwindigkeit, um ein best-mögliches Ergebnis zu erzielen. Welche Strategie dabei eingesetzt wird, scheint von der Streckenlänge, der Wettkampfart und dem Leistungsniveau abhängig zu sein.1 Darüber hinaus sollen physiologische Veränderungen während der Belastung maßgeblich zur Regulation der Intensität beitragen.2 Es erscheint daher naheliegend, dass die individu-elle Pacingstrategie vom metabolischen Profil beeinflusst wird. Ziel dieser Studie war es daher Zusammenhänge zwischen Pacingstrategie, Physiologie und Leistungsfähigkeit zu untersuchen.
Methode
Insgesamt N = 43 kompetitive Ausdauersportler:innen (n = 15 weiblich) absolvierten in-nerhalb einer Woche einen Stufen-, Sprint- und Rampentest sowie einen 5000-m Lauf im Stadion.3 Neben etablierten Diagnostikparametern wurde hier auch die maximale Laktatbildungsrate (ċLamax) bestimmt. Während des 5000-m Laufs wurden Zwischenzei-ten alle 200-m erhoben und auf die mittlere Geschwindigkeit normalisiert. Diese Verläufe wurden mittels einer hierarchischen Clusteranalyse zur Eingruppierung der Pro-band:innen genutzt und über eine Varianzanalyse mit Post-hoc Tests (nach Bonferroni adjustiert) verglichen.
Ergebnisse
Es konnten drei verschiedene Pacingcluster identifiziert werden, die sich in ihren Verläu-fen unterschieden. Während sich die Cluster weder in der Performanz, noch in den etab-lierten Parametern unterschieden, zeigten sich Unterschiede in der ċLamax. Diese korre-lierte zudem signifikant mit dem Geschwindigkeitsanstieg über die letzten 200 m (r = 0.39, p = 0.01).
Diskussion
Unsere Daten deuten darauf hin, dass es Zusammenhänge zwischen dem Pacingverhal-ten und der Fähigkeit schnell Laktat zu produzieren gibt. Für Läufer:innen mit hoher ċLa-max könnten vor allem negative Pacingstrategien sinnvoll sein, um eine vorzeitige, meta-bolische Azidose zu vermeiden. Neben methodischen Limitationen bleibt weiterhin offen, ob sich unsere Proband:innen im Rahmen der Studie für eine optimale Strategie ent-schieden haben.
Literatur
1. Casado A, Hanley B, Jimenénez-Reyes P & Renfree A (2021). Pacing profiles and tactical be-haviours of elite runners. J Sport Health Sci,10(5):537-49. doi: 10.1016/j.jshs.2020.06.011
2. Tucker R (2009). The anticipatory regulation of performance: the physiological basis for pacing strategies and the development of a perception-based model for exercise performance. Br J Sports Med, 43(6): 392-400. doi: 10.1136/bjsm.2008.050799
3. Quittmann OJ, Foitschik T, Vafa R, Freitag FJ, Sparmann N, Nolte S & Abel T (2023). Is Maximal Lactate Accumulation Rate Promising for Imprioving 5000-m Prediction in Running? Int J Sports Med, 44(4):268-279. doi: 10.1055/a-1958-3876
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Leistung steuern. Gesundheit stärken. Entwicklung fördern. : 26. dvs-Hochschultag, Bochum, 20.–22. September 2023 : Abstracts |
Herausgeber*innen | Torsten Schlesinger, Elke Grimminger-Seidensticker, Alexander Ferrauti, Michael Kellmann, Christian Thiel, Lisa Kullik |
Seitenumfang | 1 |
Band | 301 |
Erscheinungsort | Hamburg |
Herausgeber (Verlag) | Hamburg: Feldhaus Edition Czwalina |
Erscheinungsdatum | 20.09.2023 |
ISBN (Print) | 978-3-88020-713-4 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-88020-714-1 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 20.09.2023 |
Veranstaltung | Sportwissenschaftlicher Hochschultag der dvs 2023: Leistung steuern. Gesundheit stärken. Entwicklung fördern. - Ruhruniversität Bochum, Bochum, Deutschland Dauer: 20.09.2023 → 22.09.2023 Konferenznummer: 26 |
Projekte
- 1 Abgeschlossen
-
MetProRun: Untersuchung des metabolischen Profils im Laufen
Quittmann, O., Foitschik, T., Vafa, R., Freitag, F. J. & Sparmann, N.
10.01.19 → 31.12.19
Projekt: Eigenfinanziert
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Pacing im Laufen - Science Slam Ulm
Oliver Quittmann (Vortragende/r)
16.12.2023Aktivität: Gastvorträge oder -vorlesungen › Gastvorträge › Forschung
-
1. Virtuelles Symposium
Oliver Quittmann (Vortragende*r)
26.11.2023Aktivität: Teilnahme an oder Organisation einer Veranstaltung › Teilnahme an Workshops, Kursen, Seminaren › Transfer
-
Pacing im Laufen: Zwischen Sportpraxis und Physiologie - Science Slam Bochum (dvs)
Oliver Quittmann (Vortragende/r)
20.09.2023Aktivität: Gastvorträge oder -vorlesungen › Gastvorträge › Forschung