(Partner-)Interaktionsmuster beim Lösen kooperativer Aufgaben

Timo Klein-Soetebier, Matthias Weigelt

    Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

    Abstract

    Einleitung Das Fitts’sche Gesetz (Fitts, 1954) beschreibt den negativen Zusammenhang zwi-schen den Parametern Bewegungsgeschwindigkeit und -genauigkeit. Zeigt sich dieser Zusammenhang auch beim Lösen kooperativer Aufgaben? Drei Experimente sollen diese Frage für (Bewegungs-)Aufgaben mit steigender Komplexität klären. Experiment 1 - Scheibentransport 12 Versuchspaare (VP) sollten abwechselnd 16 Scheiben von zwei Ausgangsstäben auf einen gemeinsamen Zielstab transportieren. Nach dem Fitts’schen Gesetz ergab die Kombination dreier Scheibendurchmesser (9.12 vs. 12.25 vs. 18.5mm) und dreier Distanzen (10 vs. 20 vs. 30cm) neun Schwierigkeitsindizes (SI’s) von 4.0 bis 7.6. Die lineare Regressionsanalyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang (R²= .90; p< .01) zwischen den Transportzeiten und der Aufgabenschwierigkeit. Experiment 2 - Kistenwerfen 14 VP sollten abwechselnd 16 Tennisbälle in eine Kiste werfen. Die Kombination dreier Kistengrößen (39 vs. 60 vs. 88cm) und dreier Distanzen zwischen den Werfern (2m vs. 3m vs. 4m) ergab SI’s von 1.2 bis 3.4. Die lineare Regressionsanalyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang (R²= .88; p< .001) zwischen den Wurfzeiten und der Aufgabenschwierigkeit. Experiment 3 - Basketballpässe 12 VP sollten in 20 Sekunden möglichst viele Bodenpässe durch ein Zielfeld spielen. Die Kombination dreier Zielfeldgrößen (25.2 vs. 50.4 vs. 75.6cm) und dreier Distanzen zwischen den Spielern (2m vs. 3m vs. 4m) ergab SI’s von 1.4 bis 4.0. Die lineare Regressionsanalyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang (R²= .53; p< .05) zwischen den Passzeiten und der Aufgabenschwierigkeit. Diskussion Interaktionspartner scheinen ihre Bewegungsausführung an die Schwierigkeit der Aufgabenbedingungen anzupassen. Für die Sportpraxis bedeutet dies, dass Spieler die Rahmenbedingungen der Handlungen (z.B. die Lücke zwischen zwei Ab-wehrspielern und die Entfernung zum Mitspieler) berücksichtigen. Literatur Fitts, P. M. (1954). The information capacity of the human motor system in controlling the ampli-tude of movement. Journal of Experimental Psychology, 47, 381–391.
    OriginalspracheDeutsch
    TitelSymposiums der dvs-Sektionen Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft
    Seitenumfang1
    Herausgeber (Verlag)Uni-Druck
    Erscheinungsdatum21.03.2012
    Seiten71
    PublikationsstatusVeröffentlicht - 21.03.2012
    VeranstaltungSymposiums der dvs-Sektionen Biomechanik, Sportmotorik und Trainingswissenschaft - Münster, Deutschland
    Dauer: 21.03.201223.03.2012
    Konferenznummer: 9

    Zitation