Personalisiertes Selbstmanagement Unterstützungsprogramm für Patient/-innen mit Diabetes mellitus Typ 2 oder koronarer Herzkrankheit: P-SUP (Studienprotokoll)

Frank Vitinius, Lisa Giesen, Marcus Redaèlli, Larisa Pilic, Lucas Küppers, Claas Lendt, Martina Heßbrügge, Uwe Konerding, Chloé Chermette, Jens Kleinert, Inés van der Arend, Stefan Wilm, Stephanie Stock

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftKonferenz-Abstract in FachzeitschriftForschungBegutachtung

Abstract

Hintergrund: Im Rahmen von Disease-Management-Programmen (DMPs) wird die evidenzbasierte Behandlung von Patient/-innen mit chronischen Erkrankungen gefördert und die ambulante Versorgung patientenzentrierter gestaltet. Für Patient/-innen kann der Nutzen solcher Programme durch Elemente, die der Stärkung ihres Selbstmanagements dienen, gesteigert werden. Ziel des Projektes ist, mit einem strukturierten Selbstmanagementprogramm mit gestufter, risikostratifizierter Unterstützung die Gesundheitskompetenz und Lebensqualität von Patient/-innen mit Diabetes mellitus Typ 2 und/ oder koronarer Herzkrankheit (KHK) zu verbessern. Dieses Projekt wird durch den Innovationsfonds mit 8,5 Mio. € gefördert.
Methoden: Das Projekt ist als RCT f ür ca. 1.700 Patient/-innen konzipiert, die in Hausarztpraxen in Nordrhein in DMP eingeschrieben sind. Die Intervention umfasst u.a. Peer-Support-Gruppen (PSG) mit wöchentlichen Treffen zur gemeinsamen körperlichen Aktivität und monatlichen Sitzungen zu krankheitsrelevanten Themen. Die PSG-Leiter/-innen sind von der Projektgruppe ausgiebig geschulte Patient/-innen, die selbst an Diabetes mellitus Typ 2 und/oder KHK erkrankt sind. In den PSG-Treffen werden sie die Teilnehmenden gemeinsam mit Expert/-innen bei der Verbesserung ihres Gesundheitsverhaltens unterstützen. Zusätzlich wird ein zielgruppenspezifisches Online-Portal eingerichtet, das evidenzbasierte Informationen zu einem gesunden Lebensstil sowie interaktive Übungen zu Verhaltensänderungstechniken bereitstellt. Darüber hinaus werden die Patient/-innen personalisierte Feedback-Berichte erhalten. Patient/-innen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz und niedrigem Aktivitätsniveau erhalten zusätzlich engmaschiges Telefoncoaching durch geschulte Mentor/-innen. Elemente des Coachings sind: Motivational Interviewing, gemeinsame Entscheidungsfindung, kollaboratives Goal Setting, Entwicklung und Umsetzung von Vorsätzen. Im Rahmen der Evaluation erfolgen per Fragebogen zu T0 (Beginn), T1 (9. Monat) und T2 (18. Monat) Messungen zu biomedizinischen, psychologischen und soziologischen Aspekten.
Ergebnisse: Es wird das Studienprotokoll inklusive der Anpassungen i.R. der Covid-19 Pandemie vorgestellt. Neben dem primären Endpunkt Anzahl der Krankenhausaufenthalte werden sekundäre Endpunkte in den Bereichen Motivation, Lebensqualität und Gesundheitskompetenz untersucht.
Diskussion: Bei erfolgreichem Verlauf des Programms wird der Gemeinsame Bundesausschuss eine Implementierung in die Routineversorgung im Rahmen der DMPs prüfen.
OriginalspracheDeutsch
AufsatznummerWB81
ZeitschriftDer Internist
Jahrgang62
AusgabenummerSuppl 2
Seiten (von - bis)S191-S192
Seitenumfang2
ISSN0020-9554
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 04.2021
VeranstaltungKongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V.: Von der Krise lernen - Online, Deutschland
Dauer: 17.04.202120.04.2021
Konferenznummer: 127

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