Spiroergometrie zur Trainingssteuerung in der kardiologischen Rehabilitation

Aerobes Ausdauertraining ist ein wesentlicher Bestandteil der körperlichen Trainingstherapie in der kardiologischen Rehabilitation (KardReha). Die dadurch erzielte Verbesserung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit und der symptomfreien Belastbarkeit im Alltag sind für die Lebensqualität und Prognose des Patienten von großer Bedeutung. Vor Beginn der Trainingstherapie wird eine ausführliche Risikostratifizierung inklusive Belastungsuntersuchung gefordert, damit ein sicheres und effektives Training während der KardReha gewährleistet ist. Die Spiroergometrie („cardio-pulmonary exercise testing“, CPX) gilt als Goldstand der Bestimmung der kardiopulmonalen Belastbarkeit und Leistungsdiagnostik. Die Sauerstoffaufnahme, die an der maximal erreichten Belastungsintensität gemessen wird (peakVO2), hat eine hohe prognostische Bedeutung, sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen. In der KardReha ermöglicht der Einsatz der CPX mit Messung der peakVO2 und Bestimmung der ventilatorischen Schwellen eine sehr zuverlässige Beurteilung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit sowie der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit. Die CPX ist auch zur Verlaufsbeurteilung und zur Beurteilung von Trainingseffekten geeignet. Die Messung der peakVO2 und die Bestimmung der ventilatorischen Schwellen bilden zudem die Basis für eine gezielte individuelle Trainingsteuerung für das aerobe Ausdauertraining. Dadurch werden die Effektivität und die Sicherheit des Trainings erhöht. In diesem Artikel werden mithilfe der Ergebnisse aus der CPX konkrete Empfehlungen für die individuelle Trainingssteuerung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK), Herzinsuffizienz sowie mit KHK und Diabetes mellitus Typ 2 gegeben.