Stoßwellenbehandlung der Skelettmuskulatur: Wirkung auf Schädigungs- und Entzündungsmarker

Oliver Jan Quittmann, Björn Haiduk, Beatrix Nagel, Tina Walter, Markus Nitzge, Thorsten Schiffer, Patrick Wahl, Wilhelm Bloch, Christos Tagarakis

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

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Abstract

Einleitung / Problemstellung: Die extrakorporale Stoßwellenbehandlung wird bei unterschiedlichen Erkrankungen und zur Regeneration verschiedener Gewebe eingesetzt. Um zu untersuchen, inwieweit Stoßwellen Schädigungs- oder Entzündungsprozesse auslösen können, wurde in der vorliegenden Pilotstudie ihr Einfluss auf die Serumkonzentration der Creatinkinase (CK), Laktatdehydrogenase (LDH) Endostatin und den Hemmungsfaktor der Makrophagenmigration (MIF) untersucht.

Methodik: Vier gesunde, unverletzte, männliche Probanden zwischen 18 und 35 Jahren wurden einmalig auf dem M. quadriceps femoris mit fokussierten Stoßwellen behandelt. Venöse Blutabnahmen erfolgten unmittelbar vor (Pre) und nach der Behandlung (Post), sowie 2, 6 und 24 Stunden (h) im Anschluss. Die Serumkonzentrationen der untersuchten Parameter wurden mittels antikörperbasierter Nachweisverfahren (ELISA) bestimmt. Die Veränderungen wurden anschließend über Effektstärken (Cohen’s d) zum Ausgangswert analysiert.

Ergebnisse: Während sich die Schädigungsmarker CK und LDH durch die Stoßwellenbehandlung kaum veränderten, wurden die Entzündungsmarker deutlicher beeinflusst. So wies Endostatin eine mittlere bis hohe Abnahme zu Post (dPost = -0,76) und 2h (d2h = -0,57) auf. Obwohl die Werte nach 6h nahezu das Ausgangsniveau erreichten (d6h = 0,30), war eine erneute Reduktion nach 24h (d24h = -0,64) zu beobachten. Beim MIF zeigte sich eine kurzfristige Abnahme (dPost = -0,68), die nach 2h von einer deutlichen Erhöhung (d2h = 0,96) gefolgt war. Nach 6 und 24h normalisierten sich die MIF-Werte auf Ausgangsniveau (d6h = 0,18; d24h = -0,07).

Diskussion / Schlussfolgerungen: Anhand der Ergebnisse lässt sich vermuten, dass die einmalige Stoßwellenapplikation keine bedeutsame Schädigung der Skelettmuskulatur hervorruft. Allerdings scheinen Stoßwellen einen nicht zu vernachlässigen Einfluss auf muskuläre Entzündungsprozesse zu haben. Es erscheint daher notwendig, weitere Untersuchungen mit einem größeren Stichprobenumfang und längerem Messzeitraum durchzuführen, um die beobachtenden Tendenzen zu untermauern.
OriginalspracheDeutsch
Titel46. Deutscher Sportärztekongress : Sportmedizin: Innovationen & Positionen
Seitenumfang1
Band7-8/2015
Herausgeber (Verlag)Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Erscheinungsdatum11.09.2015
Seiten184
PublikationsstatusVeröffentlicht - 11.09.2015
VeranstaltungDeutscher Sportärztekongress - Frankfurt am Main, Deutschland
Dauer: 11.09.201512.09.2015
Konferenznummer: 46

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