Stories of Self-Defense? Narrative in der Vermittlung von Selbstverteidigung in YouTube Shorts

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Abstract

YouTube und andere Videoportale sind nicht nur Sozialisationskontext, sondern auch explizite Adressen und Bezugspunkte für Lehr- und Lernprozesse (Jörissen et al., 2019). Inhalte tragen teilweise ausdrücklich Ansprüche von Vermittlung, Instruktion o.ä. im Titel, und sind potenziell überall online zugänglich. Das bietet Möglichkeiten für mobiles Lernen (Ally, 2009; Döring & Mohseni, 2020). Zwar sind kampfbezogene Inhalte auf Videoportalen
Untersuchungsgegenstand (z.B. Zembura, 2013); ein wissenschaftlicher Blickwinkel unter dem
Aspekt der Vermittlung fehlt allerdings gegenwärtig.
Diese Studie untersucht Darstellungsweisen zur Vermittlung von Selbstverteidigung in kurzen
Videos („Shorts“) auf YouTube. Der Schwerpunkt liegt auf Narrativen als der Erzählung
(Sugiyama, 2001) oder Repräsentation (Abbott, 2008) von Ereignissen. Leitend sind die
Fragen: Wie wird Selbstverteidigung in Bild und Text erzählerisch verortet? Welche
Situationen werden berichtet, welche Erzählungen rahmen die Vermittlung? Welche
storyworlds oder master narratives im Sinne von (Shenhav, 2015, S. 34) werden entwickelt
oder aufgegriffen?
Die Studie bedient sich einem qualitativ-empirischen Vorgehen. Mithilfe der thematischen
Analyse (Braun & Clarke, 2006, 2021) werden „Shorts“ zum Schlagwort „Self-Defense“ auf
der Plattform YouTube in Bild und Text untersucht. Die Analyse folgt dem Prinzip der
empirischen Sättigung (Strübing et al., 2018) und untersucht sukzessive und induktiv
(erzählerische) Darstellungsweisen von Selbstverteidigung.
Die Studie verspricht geordnete Einblicke in Erzählungen, mit denen Selbstverteidigung in
„Shorts“ dargestellt wird. Zu erwarten sind u.a. Ergebnisse zur dargestellten Funktion von
Selbstverteidigung, Anlässen als Ausgangspunkt sowie vielfältigen Darstellungsweisen. Damit
eröffnet die Studie Diskussionsraum zur Vermittlung von Martial Arts und Selbstverteidigung
über die physische Praxis hinaus. Das Tagungsthema unscharfer Grenzen kommt damit
zweifach zum Tragen: Bei der Vermittlung und Anwendung von Selbstverteidigung zwischen
virtueller und physischer Domäne, und zwischen medialem Vermittlungsangebot und
unsichtbarer Aneignung in einem losen (pädagogischen?) Zusammenhang.
OriginalspracheDeutsch
Titel12. Jahrestagung der dvs-Komission Kampfkunst und Kampfsport
Seitenumfang3
Erscheinungsdatum12.03.2025
Seiten53-55
PublikationsstatusVeröffentlicht - 12.03.2025

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