Abstract
Gemeinnützige Sportvereine bewegen sich in einem zunehmend dynamischen und komplexen Umfeld. Ziel dieser Dissertation ist die Untersuchung der Auswirkungen des Wachstums des kommerziellen Marktes auf gemeinnützige Sportvereine. Die Dissertation geht der Frage nach, wie gemeinnützige Sportvereine strategisch auf das Wachstum des kommerziellen Marktes reagieren. Auf der Grundlage eines strategischen Management Rahmens untersucht die Dissertation (1) inwieweit gemeinnützige Sportvereine Konkurrenz durch kommerzielle Sportanbieter als Problem wahrnehmen, (2) wie Sportvereine strategisch auf diese Konkurrenz antworten und (3), inwieweit sektorenübergreifende Partnerschaften eine strategische Option bieten können, um Konkurrenz zu begegnen.
Die Forschungsfragen wurden im Rahmen dreier Studien beantwortet, in denen qualitative und quantitative Forschungsdesigns genutzt wurden. Quantitative Daten stammten aus dem Sportentwicklungsbericht, einer bundesweiten Onlinebefragung gemeinnütziger Sportvereine in Deutschland, die seit 2005 durchgeführt wird und über acht Wellen hinweg Längsschnittinformationen zur Situation der Sportvereine liefert. Qualitative Daten wurden mittels halbstrukturierter Interviews mit Funktionär*innen gemeinnütziger Sportvereine (n=6) sowie einer Fallstudie zu sektorenübergreifenden Partnerschaften zwischen einem gemeinnützigen Sportverein und kommerziellen Sportanbietern gesammelt. Im Rahmen der Fallstudie wurden Daten mittels halbstrukturierter Interviews (n=7), Dokumente und einer Athletenbefragung (n=19) gesammelt.
Die Ergebnisse der Studien verdeutlichen den geringen Wettbewerbsdruck aus Sicht der gemeinnützigen Sportvereine. Konkurrenz zwischen gemeinnützigen Sportvereinen und kommerziellen Sportanbietern findet vor allem im Gesundheits- und Fitnesssport statt. Wenn gemeinnützige Sportvereine die Konkurrenz zu kommerziellen Sportanbietern als Problem wahrnehmen, führt dies zu Professionalisierungstendenzen, indem mehr bezahltes Personal eingestellt wird und weniger Ehrenamtliche eingesetzt werden. Sektorenübergreifende Partnerschaften können Vorteile bieten, werden aber offenbar bislang nicht als strategische Maßnahme als Antwort auf den Konkurrenzdruck eingesetzt.
Aus den Ergebnissen ergeben sich Implikationen für Theorie und Praxis. Sportmanagementforscher*innen müssen die Heterogenität gemeinnütziger Sportvereine in der Untersuchung der Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Entwicklung der Sportvereine berücksichtigen. Darüber hinaus konkurrieren gemeinnützige Sportvereine und kommerzielle Sportanbieter eher um Trainer*innen und Übungsleiter*innen als um
Mitglieder. Sportpolitiker*innen und Sportmanager*innen in gemeinnützigen Sportvereinen wird empfohlen, als Reaktion auf die Konkurrenz zu kommerziellen Sportanbietern finanzielle Unterstützung bereitzustellen, sektorenübergreifende Partnerschaften zu fördern und in strategisches Management zu investieren, um besser auf Umweltentwicklungen reagieren zu können.
Die Forschungsfragen wurden im Rahmen dreier Studien beantwortet, in denen qualitative und quantitative Forschungsdesigns genutzt wurden. Quantitative Daten stammten aus dem Sportentwicklungsbericht, einer bundesweiten Onlinebefragung gemeinnütziger Sportvereine in Deutschland, die seit 2005 durchgeführt wird und über acht Wellen hinweg Längsschnittinformationen zur Situation der Sportvereine liefert. Qualitative Daten wurden mittels halbstrukturierter Interviews mit Funktionär*innen gemeinnütziger Sportvereine (n=6) sowie einer Fallstudie zu sektorenübergreifenden Partnerschaften zwischen einem gemeinnützigen Sportverein und kommerziellen Sportanbietern gesammelt. Im Rahmen der Fallstudie wurden Daten mittels halbstrukturierter Interviews (n=7), Dokumente und einer Athletenbefragung (n=19) gesammelt.
Die Ergebnisse der Studien verdeutlichen den geringen Wettbewerbsdruck aus Sicht der gemeinnützigen Sportvereine. Konkurrenz zwischen gemeinnützigen Sportvereinen und kommerziellen Sportanbietern findet vor allem im Gesundheits- und Fitnesssport statt. Wenn gemeinnützige Sportvereine die Konkurrenz zu kommerziellen Sportanbietern als Problem wahrnehmen, führt dies zu Professionalisierungstendenzen, indem mehr bezahltes Personal eingestellt wird und weniger Ehrenamtliche eingesetzt werden. Sektorenübergreifende Partnerschaften können Vorteile bieten, werden aber offenbar bislang nicht als strategische Maßnahme als Antwort auf den Konkurrenzdruck eingesetzt.
Aus den Ergebnissen ergeben sich Implikationen für Theorie und Praxis. Sportmanagementforscher*innen müssen die Heterogenität gemeinnütziger Sportvereine in der Untersuchung der Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Entwicklung der Sportvereine berücksichtigen. Darüber hinaus konkurrieren gemeinnützige Sportvereine und kommerzielle Sportanbieter eher um Trainer*innen und Übungsleiter*innen als um
Mitglieder. Sportpolitiker*innen und Sportmanager*innen in gemeinnützigen Sportvereinen wird empfohlen, als Reaktion auf die Konkurrenz zu kommerziellen Sportanbietern finanzielle Unterstützung bereitzustellen, sektorenübergreifende Partnerschaften zu fördern und in strategisches Management zu investieren, um besser auf Umweltentwicklungen reagieren zu können.
Originalsprache | Englisch |
---|
Erscheinungsort | Köln |
---|---|
Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 40 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2024 |