Stroop Effekt in Athleten: Aufmerksamkeitsbias auf negative Sportwörter

Einleitung Athleten müssen in der Lage sein Aufmerksamkeit auf aufgabenrelevante Informa-tionen zu fokussieren, um optimale Leistung zu erbringen (Mann et al., 2007). Zum ersten Mal soll in dieser Studie mit Hilfe einer für den Sport modifizierten emotiona-len Stroop Aufgabe (sport emotional Stroop task, SEST) untersucht werden wie Athleten emotional sportbezogene aufgabenirrelevante Stimuli verarbeiten. Methode und Ergebnisse Vierzig Athleten (16 Frauen, MAlter = 24.1±2) übten die SEST aus. Dabei soll ledig-lich die Farbe des Wortes genannt werden. Insgesamt 180 Trials wurden in rando-misierter Reihenfolge präsentiert mit jeweils drei mal 15 positiven (PS; Erfolg), ne-gativen (NS; Abstieg), neutralen Sportwörter (NEUS; Trikot) und neutralen Wörter (NEU; Lampe). Die Wörter wurden in einer Vorstudie von 56 Sportstudenten hin-sichtlich Valenz, Erregung und Bedrohlichkeit bewertet und es zeigt sich die pas-sende Zuordnung zu den Wortkategorien. Die Antwortzeiten für die Wortkategorien unterscheiden sich signifikant, F(3, 114) = 3.21, p = .026, η2 = .08. Post-hoc Analy-sen zeigten, dass Probanden signifikant länger brauchten die Farbe der NS zu nennen im Vergleich zu NEU (p = .036, d = 1.29) und NEUS (p = .012, d = 1.18). Diskussion Die Ergebnisse zeigen den Stroop Effekt in Athleten für NS. Dieser Aufmerksam-keitsbias für negative emotional aufgabenirrelevante Stimuli kann möglicherweise Leistung negative beeinflussen. Die modifizierte Stroop Aufgabe für den Sport (SEST) kann als mögliches Diagnostik- und Trainingsinstrument für zukünftige For-schung und Praxis herangezogen werden (Williams et al., 1996). Literatur Mann, D. T. Y., Williams, A. M., Ward, P., & Janelle, C. M. (2007). Perceptual-cognitive expertise in sport: A meta-analysis. Journal of Sport & Exercise Psychology, 29, 457-478. Williams, J. M. G., Mathews, A., & MacLeod, C. (1996). The emotional Stroop task and Psychopathology. Psychological Bulletin, 120, 3-24.