Training und Risikomerkmale von Läufern: Ergebnisse des Bleib-gesund-und-werde-fit-Surveys

Thomas Rüther, Alexander Witzki, Ralph Schomaker, Herbert Löllgen, Ulrich Rohde, Dieter Leyk

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

Abstract

Einleitung / Problemstellung: Nahrungserganzungsmittel (NEM) sind in Gesellschaft und Sport weit verbreitet. Mit Blick auf die fragliche Wirksamkeit, potentielle Nebenwirkungen und die Nahe zu unerlaubten Dopingsubstanzen ist dies kritisch zu sehen (Geyer 2004). Ahnliches gilt fur den Konsum von Schmerzmitteln in Verbindung mit sportlichen Aktivitaten, der oftmals ohne arztliche Indikation erfolgt. Besorgniserregend sind z.B. Befragungsergebnisse im Rahmen einer Stadtlaufveranstaltung: ca. 60 % Laufer gaben an, Schmerzmittel schon vor dem Start glqqvorbeugendgrqq einzunehmen (Brune et al. 2009). Die vorliegende Studie ist eine explorative Erhebung zum Konsum von NEM und Analgetika im Sport. frqfrq Methodik: Beim bundesweiten und sportartenubergreifenden glqqBleib-gesund-und-werde-fitgrqq Survey (www.dshs- koeln.de/med-pace) werden Teilnehmer u.a. zu Trainings-, Ernahrungsgewohnheiten sowie zum Konsum von Nahrungserganzungs- und Schmerzmitteln im Sport befragt. Die Umfrage erfolgt z.B. bei der Anmeldung zu Laufveranstaltungen der German-Road-Races. frqfrq Ergebnisse: Analysiert wurden Angaben von 15.545 Laufern, von denen 38 % NEM regelmasig konsumieren. 80 % dieser Konsumenten nehmen nur 1 bzw. 2 unterschiedliche NEM-Produkte. Die Einnahmen von Mineralstoffen/Spurenelementen und Vitaminen sind mit 80 % und 75 % am h aufigsten verbreitet. Der Konsum steigt u.a. mit dem Trainingsumfang (p <0,001) und der Einschatzung zur eigenen Kompetenz in Ernahrungsfragen (p <0,001). Rund 20 % der Befragten geben an, Schmerzmittel in Verbindung mit ihrer sportlichen Aktivit at einzunehmen. Diese Schmerzmittelkonsumenten quantifizieren die Einnahmehaufigkeit zu etwa 80 % als glqqseltengrqq. In einigen Subkollektiven, wie z.B. Laufer mit spezifischen gesundheitlichen Risikomerkmalen, liegt der Anteil von Schmerzmittelkonsumenten uber 30 % (p <0,001). frqfrq Diskussion / Schlussfolgerung: Uber 1/3 der Sportler konsumieren regelmasig NEM. Analgetika werden in Verbindung mit sportlichen Aktivitaten seltener eingesetzt als im Rahmen eines Laufevents festgestellt (Brune et al. 2009). Die vorliegenden Daten sprechen gleichwohl fur einen betrachtlichen Sportleranteil mit hoher glqqAffinitatgrqq zu NEM und Schmerzmitteln. Die Ubertragbarkeit dieser Befunde auf andere Sportbereiche steht an.
OriginalspracheDeutsch
Aufsatznummer237
ZeitschriftDeutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Jahrgang69
Ausgabenummer5
Seiten (von - bis)179
Seitenumfang1
ISSN0344-5925
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Fachgebiete und Schlagwörter

  • Ausdauer
  • Fragebogen
  • Risikofaktoren
  • Training

Zitation