Unterschiedliche Dimensionen allgemeiner und spezieller kognitiver Fähigkeiten im Basketball

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

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Abstract

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden in drei Studien unterschiedliche Dimensionen von allgemeinen und speziellen kognitiven Fähigkeiten im Basketball untersucht. Während sportlicher Großveranstaltungen sind die Zuschauer immer wieder erstaunt über außergewöhnlich athletische, technische, taktische und mentale Höchstleistungen der Athleten. Experten ihrer Sportart schaffen es anscheinend spielend, unter höchstem Druck und unter den verschiedensten Bedingungen ihre Bestleistungen abzurufen. Das Ziel des Forschungsprojektes lag darin, einen sinnvollen theoretischen Rahmen vorzustellen, mittels experimenteller Untersuchungen Ergebnisse zu allgemeinen und speziellen kognitiven Leistungen zu generieren, deren Übertragbarkeit und Anwendbarkeit in die Sportpraxis zu überprüfen und eine Basis für Folgestudien zu legen. In der ersten Studie wurden zunächst allgemeine kognitive Fähigkeiten mit Hilfe einer Testbatterie von fünf Einzeltests evaluiert und ausgewertet. Es wurden Daten zur Aufmerksamkeitsorientierung, zur Arbeitsgedächtniskapazität, zur geteilten Aufmerksamkeit, zur selektiven Aufmerksamkeit und zum peripheren Sehen erhoben. Dabei stand die jeweilige Expertise (Basketball-Experten, Basketball-Amateure, Novizen und Experten aus anderen Sportarten) im Vordergrund der Untersuchung. Die aus dem Bereich der Basketballexpertise stammende Annahme, dass Basketball-Experten bessere Leistungen im Bereich allgemeiner kognitiver Fähigkeiten erzielen, konnte nicht bestätigt werden. In keinem der fünf Tests aus Studie I waren signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen nachzuweisen. In der zweiten Studie konnte gezeigt werden, dass sich die persönliche Trefferzahl aus einer Freiwurfsituation im Basketball unterschiedlich auf die Größenwahrnehmung auswirken kann. Bessere Schützen nahmen den Basketballkorb größer wahr als schwächere. Die dritte Studie zeigte anhand des Szenarios einer Auszeit im Basketball, dass sich die Fehlausrichtung eines Taktikboards und eine daraus resultierende mentale Rotation des Informationsinhalts negativ auf die Leistungsfähigkeit bei der Wiedererkennung strukturierter taktischer Spielmuster auswirken kann. Durch die evaluierten Ergebnisse konnten wichtige Erkenntnisse für die Informationsvermittlung mittels taktischer Zeichnungen für die Sportpraxis gewonnen werden.

The objective of this study was to investigate different dimensions of general and specific cognitive performance in the game of basketball. Athletes often astonish the crowd with their overwhelming athletic, technical, tactical and mental abilities. Experts of all different kind of sports seem to be able to perform to their best no matter how huge the pressure is. The aim of this research project was to create a theoretical frame, to evaluate cognitive performance, to examine the practical utility and to provide a basis for further studies. The first study conducted a set of five tests to investigate cognitive abilities. Data has been collected based on attentional orienting, working memory, divided attention, selective attention, and functional field of view. The main emphasis lay in determining an expertise effect between experimental groups with different sport expertise (basketball experts, basketball amateurs, novices and experts from other sports). The assumption that basketball experts perform better in the field of general cognitive skills could not be confirmed. None of the five tests of the first study confirmed a significant effect of expertise. Further in a second part of the first study correlations between general cognitive abilities certain personal attributes of professional basketball players have been verified. A second study showed that freethrow shooting performance can influence players’ size perception. Better shooters perceived the ring of the basket bigger than less good shooters. Using a basketball timeout scenario the third study revealed that misalignment and mental rotation could have an adverse effect on the performance in recognizing structured patterns of play. Thus can give important clues for information processing provided in a sports context.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang178
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2015

Zitation