Abstract
Hintergrund: Die instrumentengestützte manuelle Therapie (IAMT) eignet sich, die Bewegungsvoraussetzungen entlang myofaszialer Ketten zu optimieren, was zu einer möglichen Verringerung von Hamstring-Verletzungen im Sport führen könnte. Ziel dieser kumulativen Dissertation war es, auf Basis eines mehrstufigen, randomisierten, placebokontrollierten Studiendesigns, die funktionellen und strukturellen Auswirkungen unmittelbar nach einer einmaligen sowie im Rahmen repetitiver IAMT- Sitzungen nach 2,5 und 5 Wochen zu untersuchen.
Methode: 67 gesunde, wettkampferprobte Fußballspielerinnen im Alter von 20,9 (±3,9) Jahren erhielten in Abhängigkeit ihrer Gruppenzugehörigkeit eine einmalige standardisierte IAMT (Interventionsgruppe (IG)), eine isolierte Wärmebehandlung (Kontrollgruppe (KG)) oder eine drucklose Placebointervention (Placebogruppe (PG)) im rechten Lumbalbereich (Kurzzeitanalyse). Das standardisierte Messprotokoll erfolgte unmittelbar vor, unmittelbar nach und 45 Minuten nach der jeweiligen Intervention. Untersucht wurde mittels Ultraschalldiagnostik die absolute Gewebebeweglichkeit sowie die Scherbeweglichkeit (SB) benachbarter Gewebeschichten im Interventionsareal. Zudem wurden die Flexibilität der Hamstring- Muskulatur anhand des passiven Straight Leg Raise (PSLR) Tests, die lumbale und thorakale Flexibilität mittels Doppelinklinometrie sowie die oberflächliche Hauttemperatur (nur Kurzzeitanalyse) ermittelt. 16 Fußballerinnen (Alter: 21,4 (±5,1) Jahre) der IG und PG partizipierten an der Langzeitanalyse, in der die IG zweimal wöchentlich acht weitere IAMT-Sitzungen und die PG als klassische Kontrollgruppe keine weitere „Therapie“ erhielten. Ausgehend von der Baselinemessung erfolgten 4,0 (±2,0) Tage nach der vierten IAMT und 3,4 (±1,1) Tage nach der neunten IAMT Kontrollmessungen.
Ergebnisse: Eine einmalige IAMT verringerte unmittelbar die absolute Gewebebeweglichkeit der superfizialen Lamina (SL) der Thorakolumbalen Faszie (TLF) und damit einhergehend ihre SB zur superfiziale Faszie (SF) im Vergleich zur PG (p < 0,05). Im PSLR-Test zeigte sich in der IG eine unmittelbare Verbesserung der Flexibilität gegenüber der PG, die 45 Minuten nach der Intervention weiter anhielt und sich dann ebenfalls gegenüber der KG äußerte (p < 0,05). Die Hautoberflächentemperatur stieg in beiden postinterventionellen Messungen in der IG und KG gegenüber der PG. Unmittelbar nach der Intervention stieg diese zusätzlich in der KG im Vergleich zur IG (p < 0,05).
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In der Langzeitanalyse äußerte sich im PSLR-Test nach der neunten IAMT eine Zunahme der Hamstring-Flexibilität gegenüber der PG (p < 0,05, d = 0,913). In der Zwischenmessung (nach vier IAMT) sowie auf struktureller Ebene zeigten sich keine systematischen Unterschiede.
Konklusion: Eine einzelne IAMT im Lumbalbereich reduziert kurzzeitig die absolute Beweglichkeit der SL der TLF einhergehend mit einer Reduktion ihrer SB zur SF. Zudem steigert eine einmalige IAMT unmittelbar und mindestens 45 Minuten anhaltend die Hamstring-Flexibilität sowie die Hautoberflächentemperatur im Interventionsgebiet. Die gesteigerte Hamstring-Flexibilität hält durch repetitive IAMT (>4 und £9 Interventionen) mehrere Tage nachhaltig an. Diese Erkenntnisse untermauern die initiale Hypothese einer inversen Interaktion zwischen der Hamstring- Muskulatur und dem unteren Rücken. Inwieweit die angewandte Ultraschalldiagnostik zur Erfassung struktureller Veränderungen geeignet ist, muss in zukünftigen Studien überprüft werden. Ergänzend sind größere Gruppen sowie unterschiedliche Kollektive wie zum Beispiel männliche Fußballer und Athleten anderer Sportarten notwendig, um zusätzlich zu den Wirkmechanismen den postulierten präventiven Effekt auch in Bezug auf die hohe Anzahl von Hamstring-Verletzungen zu untersuchen.
Methode: 67 gesunde, wettkampferprobte Fußballspielerinnen im Alter von 20,9 (±3,9) Jahren erhielten in Abhängigkeit ihrer Gruppenzugehörigkeit eine einmalige standardisierte IAMT (Interventionsgruppe (IG)), eine isolierte Wärmebehandlung (Kontrollgruppe (KG)) oder eine drucklose Placebointervention (Placebogruppe (PG)) im rechten Lumbalbereich (Kurzzeitanalyse). Das standardisierte Messprotokoll erfolgte unmittelbar vor, unmittelbar nach und 45 Minuten nach der jeweiligen Intervention. Untersucht wurde mittels Ultraschalldiagnostik die absolute Gewebebeweglichkeit sowie die Scherbeweglichkeit (SB) benachbarter Gewebeschichten im Interventionsareal. Zudem wurden die Flexibilität der Hamstring- Muskulatur anhand des passiven Straight Leg Raise (PSLR) Tests, die lumbale und thorakale Flexibilität mittels Doppelinklinometrie sowie die oberflächliche Hauttemperatur (nur Kurzzeitanalyse) ermittelt. 16 Fußballerinnen (Alter: 21,4 (±5,1) Jahre) der IG und PG partizipierten an der Langzeitanalyse, in der die IG zweimal wöchentlich acht weitere IAMT-Sitzungen und die PG als klassische Kontrollgruppe keine weitere „Therapie“ erhielten. Ausgehend von der Baselinemessung erfolgten 4,0 (±2,0) Tage nach der vierten IAMT und 3,4 (±1,1) Tage nach der neunten IAMT Kontrollmessungen.
Ergebnisse: Eine einmalige IAMT verringerte unmittelbar die absolute Gewebebeweglichkeit der superfizialen Lamina (SL) der Thorakolumbalen Faszie (TLF) und damit einhergehend ihre SB zur superfiziale Faszie (SF) im Vergleich zur PG (p < 0,05). Im PSLR-Test zeigte sich in der IG eine unmittelbare Verbesserung der Flexibilität gegenüber der PG, die 45 Minuten nach der Intervention weiter anhielt und sich dann ebenfalls gegenüber der KG äußerte (p < 0,05). Die Hautoberflächentemperatur stieg in beiden postinterventionellen Messungen in der IG und KG gegenüber der PG. Unmittelbar nach der Intervention stieg diese zusätzlich in der KG im Vergleich zur IG (p < 0,05).
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In der Langzeitanalyse äußerte sich im PSLR-Test nach der neunten IAMT eine Zunahme der Hamstring-Flexibilität gegenüber der PG (p < 0,05, d = 0,913). In der Zwischenmessung (nach vier IAMT) sowie auf struktureller Ebene zeigten sich keine systematischen Unterschiede.
Konklusion: Eine einzelne IAMT im Lumbalbereich reduziert kurzzeitig die absolute Beweglichkeit der SL der TLF einhergehend mit einer Reduktion ihrer SB zur SF. Zudem steigert eine einmalige IAMT unmittelbar und mindestens 45 Minuten anhaltend die Hamstring-Flexibilität sowie die Hautoberflächentemperatur im Interventionsgebiet. Die gesteigerte Hamstring-Flexibilität hält durch repetitive IAMT (>4 und £9 Interventionen) mehrere Tage nachhaltig an. Diese Erkenntnisse untermauern die initiale Hypothese einer inversen Interaktion zwischen der Hamstring- Muskulatur und dem unteren Rücken. Inwieweit die angewandte Ultraschalldiagnostik zur Erfassung struktureller Veränderungen geeignet ist, muss in zukünftigen Studien überprüft werden. Ergänzend sind größere Gruppen sowie unterschiedliche Kollektive wie zum Beispiel männliche Fußballer und Athleten anderer Sportarten notwendig, um zusätzlich zu den Wirkmechanismen den postulierten präventiven Effekt auch in Bezug auf die hohe Anzahl von Hamstring-Verletzungen zu untersuchen.
Originalsprache | Deutsch |
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Erscheinungsort | Köln |
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Verlag | Deutsche Sporthochschule Köln |
Seitenumfang | 50 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2025 |