TY - JOUR
T1 - Validität individualisierter Dmax-Berechnungen zur Bestimmung des Maximalen Laktat Steady States
AU - Volmary, Prisca
AU - Strütt, Sarah
AU - Mester, Joachim
AU - Bloch, Wilhelm
AU - Wahl, Patrick
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - ›› Einleitung/Problemstellung: Die Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit wird oft mittels Stufentest und Laktatschwellen (LT) vorgenommen, mit dem Ziel das Maximale Laktat-Steady-State (MLSS) zu bestimmen. Eine Möglichkeit, die LT grafisch zu bestimmen, ist die Dmax-Methode. Sie gibt die LT (LTD) als den Punkt auf der Laktat- Leistungs-Kurve an, der den größten senkrechten Abstand
zu der Gerade zwischen Anfangs- und Endpunkts dieser Kurve formt. Ein modifizierter Ansatz (LTMod) wurde 1992 von Bishop et al. beschrieben, bei dem die Gerade dort ansetzt, wo das Laktat erstmals um ≥ 0,4mmol/L ansteigt. Individuelle Laktatkinetiken werden mit diesem fixen Wert jedoch missachtet. Ziel ist es daher zu prüfen, ob individualisierte Anfangspunkte (A) eine noch exaktere Bestimmung der LT ermöglichen. Validiert wird dies durch den Abgleich mit dem tatsächlichen MLSS.
›› Methodik: 19 gesunde Triathleten/Radfahrer absolvierten einen Stufentest (ST; 100W-3min-20W) und mehrere 30 minütige Dauertests zur Bestimmung des MLSS. Basierend auf der Dmax-Methode wurde mit folgenden Anfangspunkten die jeweilige LT berechnet: AD: erster Punkt der Laktatleistungskurve
(Cheng et al., 1992) AMod: erster Punkt, bei dem die Laktatkonzentration um ≥ 0,4mmol/L ansteigt (Bishop et al., 1998) A4%[La]max: erster Punkt, bei dem die Laktatkonzentration um >4% des max. Laktatwertes ansteigt AMin-Ratio: Punkt der kleinsten Laktat-Leistungs-Ratio pro Stufe AMin-Ratio ≥ 0,02: erster Punkt, bei dem die Ratio (La/W) um mehr als 0,02 ansteigt.
›› Ergebnisse: Vom MLSS (224±44 W) weicht nur LTD (-20±17 W) signifikant ab. Die mittleren Abweichungen zum MLSS der anderen Ansätze betragen +6±14 W (LTMod), +2±15 W (LT4%[La]max), -6±16 W (LTMin-Ratio) und -1±13 W (LTMin-Ratio ≥ 0,02). Mit einem Korrelationskoeffizienten von r=0,95 zeigt LTMin-Ratio ≥ 0,02 die höchste Korrelation zum MLSS.
›› Diskussion/Schlussfolgerung: Die Individualisierungen der Dmax-Methodik mittels LT4%[La] max, LTMin-Ratio und LTMin-Ratio ≥ 0,02 sind valide Verfahren, um das MLSS zeitsparend zu bestimmen. Eine verbesserte Bestimmung gegenüber der fixen LTMod liegt jedoch nur in geringem
Maße vor. In Anbetracht der höchsten Korrelation und der kleinsten Abweichung scheint lediglich LTMin-Ratio ≥ 0,02 die Berechnung geringfügig zu verbessern.
AB - ›› Einleitung/Problemstellung: Die Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit wird oft mittels Stufentest und Laktatschwellen (LT) vorgenommen, mit dem Ziel das Maximale Laktat-Steady-State (MLSS) zu bestimmen. Eine Möglichkeit, die LT grafisch zu bestimmen, ist die Dmax-Methode. Sie gibt die LT (LTD) als den Punkt auf der Laktat- Leistungs-Kurve an, der den größten senkrechten Abstand
zu der Gerade zwischen Anfangs- und Endpunkts dieser Kurve formt. Ein modifizierter Ansatz (LTMod) wurde 1992 von Bishop et al. beschrieben, bei dem die Gerade dort ansetzt, wo das Laktat erstmals um ≥ 0,4mmol/L ansteigt. Individuelle Laktatkinetiken werden mit diesem fixen Wert jedoch missachtet. Ziel ist es daher zu prüfen, ob individualisierte Anfangspunkte (A) eine noch exaktere Bestimmung der LT ermöglichen. Validiert wird dies durch den Abgleich mit dem tatsächlichen MLSS.
›› Methodik: 19 gesunde Triathleten/Radfahrer absolvierten einen Stufentest (ST; 100W-3min-20W) und mehrere 30 minütige Dauertests zur Bestimmung des MLSS. Basierend auf der Dmax-Methode wurde mit folgenden Anfangspunkten die jeweilige LT berechnet: AD: erster Punkt der Laktatleistungskurve
(Cheng et al., 1992) AMod: erster Punkt, bei dem die Laktatkonzentration um ≥ 0,4mmol/L ansteigt (Bishop et al., 1998) A4%[La]max: erster Punkt, bei dem die Laktatkonzentration um >4% des max. Laktatwertes ansteigt AMin-Ratio: Punkt der kleinsten Laktat-Leistungs-Ratio pro Stufe AMin-Ratio ≥ 0,02: erster Punkt, bei dem die Ratio (La/W) um mehr als 0,02 ansteigt.
›› Ergebnisse: Vom MLSS (224±44 W) weicht nur LTD (-20±17 W) signifikant ab. Die mittleren Abweichungen zum MLSS der anderen Ansätze betragen +6±14 W (LTMod), +2±15 W (LT4%[La]max), -6±16 W (LTMin-Ratio) und -1±13 W (LTMin-Ratio ≥ 0,02). Mit einem Korrelationskoeffizienten von r=0,95 zeigt LTMin-Ratio ≥ 0,02 die höchste Korrelation zum MLSS.
›› Diskussion/Schlussfolgerung: Die Individualisierungen der Dmax-Methodik mittels LT4%[La] max, LTMin-Ratio und LTMin-Ratio ≥ 0,02 sind valide Verfahren, um das MLSS zeitsparend zu bestimmen. Eine verbesserte Bestimmung gegenüber der fixen LTMod liegt jedoch nur in geringem
Maße vor. In Anbetracht der höchsten Korrelation und der kleinsten Abweichung scheint lediglich LTMin-Ratio ≥ 0,02 die Berechnung geringfügig zu verbessern.
M3 - Konferenz-Abstract in Fachzeitschrift
SN - 0344-5925
VL - 67
SP - 195
JO - Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
JF - Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
IS - 7-8
ER -