Abstract
Einleitung
Lehrkräfte in Deutschland werden im Schulschwimmen mit zahlreichen Herausforderungen
konfrontiert wie u.a. einer großen Heterogenität der Lerngruppen, ein z.T. unzureichender
Betretungsschlüssel sowie fehlende zeitliche und räumliche Gegebenheiten. Gleichzeit fin-
det sich in Politik und Forschung die Forderung, Ziele des Kerncurriculums und des Medi-
enkompetenzrahmens für einen erfolgreichen Einsatz von digitalen Medien zu kombinieren.
Das Video Modeling in Form der video self-observation und des video self-modeling könnte
einen vielversprechenden Ansatz für motorisches Lernen darstellen. Durch eine systemati-
sche Literaturrecherche wurden Studien zum motorischen Lernen mit besonderer Schwer-
punktsetzung auf Schwimmen analysiert.
Methodik
Die herangezogene Stichprobe basiert bis einschließlich April 2020 auf englisch- und
deutsch-sprachigen Studien (n = 1.119; aus BISp-Rechercheportal zzgl. DOAJ, ISBS und
PMC). Arbeiten ohne Intervention i. S. einer video self-observation oder eines video self-
modeling wurden von der Analyse ausgeschlossen, ebenso Arbeiten mit fehlender Schwer-
punktsetzung sowie Übersichtsarbeiten. Relevante Studien wurden thematisch kodiert und
hinsichtlich der Gelingensbedingungen für den Unterricht und das Training nach Stroß
(2015) kategorisiert und untersucht.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 11 Studien für die Analyse berücksichtigt werden; davon vier schwimm-
sportspezifische Studien sowie sechs Interventionsstudien aus angrenzenden Bereichen
des motorischen Lernens. In allen Studien waren grundlegende motorische sportartspezifi-
sche Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden gegeben. Trotz der unterschiedlichen Be-
wegungsfelder wies die Analyse der Studien überwiegend ähnliche Ergebnisse auf. So führt
video self-observation zu Lernerfolgen; video self-modeling wird ebenfalls erfolgreich einge-
setzt, kennzeichnet sich jedoch durch eine deutlich aufwändigere Vor- und Nachbereitung.
Diskussion
Es bleibt festzuhalten, dass sowohl video self-observation wie auch video self-modeling ge-
winnbringend in Lehrsituationen eingesetzt werden kann. Im Vergleich erscheint video self-
observation grundsätzlich alltagstauglicher und erfordert bei geringerem Einsatzaufwand
eine weniger komplexe technische Ausstattung (bspw. Stativ, Tablet, kostenlose Applikati-
onen). Beide Methoden sind an Gelingensbedingungen geknüpft. So erscheint es beispiels-
weise unabdingbar, dass Schüler*innen für eine erfolgreiche Video Modeling Intervention
eine konkrete Bewegungsvorstellung mitbringen.
Lehrkräfte in Deutschland werden im Schulschwimmen mit zahlreichen Herausforderungen
konfrontiert wie u.a. einer großen Heterogenität der Lerngruppen, ein z.T. unzureichender
Betretungsschlüssel sowie fehlende zeitliche und räumliche Gegebenheiten. Gleichzeit fin-
det sich in Politik und Forschung die Forderung, Ziele des Kerncurriculums und des Medi-
enkompetenzrahmens für einen erfolgreichen Einsatz von digitalen Medien zu kombinieren.
Das Video Modeling in Form der video self-observation und des video self-modeling könnte
einen vielversprechenden Ansatz für motorisches Lernen darstellen. Durch eine systemati-
sche Literaturrecherche wurden Studien zum motorischen Lernen mit besonderer Schwer-
punktsetzung auf Schwimmen analysiert.
Methodik
Die herangezogene Stichprobe basiert bis einschließlich April 2020 auf englisch- und
deutsch-sprachigen Studien (n = 1.119; aus BISp-Rechercheportal zzgl. DOAJ, ISBS und
PMC). Arbeiten ohne Intervention i. S. einer video self-observation oder eines video self-
modeling wurden von der Analyse ausgeschlossen, ebenso Arbeiten mit fehlender Schwer-
punktsetzung sowie Übersichtsarbeiten. Relevante Studien wurden thematisch kodiert und
hinsichtlich der Gelingensbedingungen für den Unterricht und das Training nach Stroß
(2015) kategorisiert und untersucht.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 11 Studien für die Analyse berücksichtigt werden; davon vier schwimm-
sportspezifische Studien sowie sechs Interventionsstudien aus angrenzenden Bereichen
des motorischen Lernens. In allen Studien waren grundlegende motorische sportartspezifi-
sche Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden gegeben. Trotz der unterschiedlichen Be-
wegungsfelder wies die Analyse der Studien überwiegend ähnliche Ergebnisse auf. So führt
video self-observation zu Lernerfolgen; video self-modeling wird ebenfalls erfolgreich einge-
setzt, kennzeichnet sich jedoch durch eine deutlich aufwändigere Vor- und Nachbereitung.
Diskussion
Es bleibt festzuhalten, dass sowohl video self-observation wie auch video self-modeling ge-
winnbringend in Lehrsituationen eingesetzt werden kann. Im Vergleich erscheint video self-
observation grundsätzlich alltagstauglicher und erfordert bei geringerem Einsatzaufwand
eine weniger komplexe technische Ausstattung (bspw. Stativ, Tablet, kostenlose Applikati-
onen). Beide Methoden sind an Gelingensbedingungen geknüpft. So erscheint es beispiels-
weise unabdingbar, dass Schüler*innen für eine erfolgreiche Video Modeling Intervention
eine konkrete Bewegungsvorstellung mitbringen.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Leistung steuern. Gesundheit stärken. Entwicklung fördern. : 26. dvs-Hochschultag, Bochum, 20.–22. September 2023 : Abstracts |
Herausgeber*innen | Torsten Schlesinger, Elke Grimminger-Seidensticker, Alexander Ferrauti, Michael Kellmann, Christian Thiel, Lisa Kullik |
Band | 301 |
Erscheinungsort | Hamburg |
Herausgeber (Verlag) | Feldhaus, Edition Czwalina |
Erscheinungsdatum | 2023 |
Seiten | 288 |
ISBN (Print) | 978-3-88020-714-1 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-88020-714-1 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2023 |
Veranstaltung | Sportwissenschaftlicher Hochschultag der dvs: „Leistung steuern. Gesundheit stärken. Entwicklung fördern.“ - Bochum Dauer: 20.09.2023 → 22.09.2023 Konferenznummer: 26 |