Wachstum als Krisenpotenzial im Nachwuchsleistungssport – Genese und Konstruktion von Wachstumsproblemen jugendlicher Nachwuchsathleten aus soziologischer Perspektive / Growth as Crisis Potential in Elite Youth Sports – Origins and construction of growth problems in young elite athletes from a sociological perspective

Astrid Schubring, Ansgar Thiel

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

Abstract

Nachwuchsathleten befinden sich in einer Lebensphase, die durch erhebliche soziale, psychische und physiologische Veränderungen charakterisiert ist. Diese Transformationen beeinflussen die sportliche Karriere und die Entwicklung der Athleten grundlegend. Gerade im Spitzensport kann insbesondere der Wachstumsprozess zu spezifischen, bisher in der soziologischen Forschung weitgehend vernachlässigten Problemlagen führen. Der Artikel untersucht Entstehungsbedingungen und die soziale Bedeutung wachstumsbedingter Krisen im Kontext des Nachwuchsleistungssports. Zugrunde liegt eine sozialkonstruktivistische Perspektive auf den Prozess des Aufwachsens und die Körpersozialisation von Nachwuchsathleten. Die biologische und soziale Bedingtheit des Körpers wird als ko-konstruktiv konzeptionalisiert. Ausgehend von qualitativen Interviews und teilnehmenden Beobachtungen im deutschen Nachwuchsleistungssport zeigen sich vier typische Problemlagen: Fehlpassung, Asynchronität, Bezugsgruppenwechsel und Überlastungen.

During adolescence, young athletes undergo major social, psychological, and physiological changes that significantly influence their development and careers. The specific constellations of problems resulting from the growth process have been neglected, however, in the research to date. This article examines the conditions underlying the emergence of growth problems and the social significance of these problems in the context of elite youth sports. The young athletes’ development and their bodies’ socialization into elite sports are examined here through the lens of social constructivist theory. The body’s biological and social dimensions are considered as co-constructive. Drawing on qualitative interviews and participant observation in German elite sports, the results indicate four typical problems: misfit, asynchrony, change in reference group, and overloading.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftSport und Gesellschaft
Jahrgang8
Ausgabenummer3
Seiten (von - bis)259-286
Seitenumfang28
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2011

Zitation