Wer denkt wie? : Personenbezogene Unterschiede zwischen Athleten mit adaptiven und maladaptiven Bewertungsmustern einer Vorstartsituation

Svenja Wolf, Jens Kleinert

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschung

Abstract

Einleitung Laut transaktionaler Stresstheorie (Lazarus, 1999) sind Emotionen das Resultat primärer (d. h. situative Wichtigkeit) und sekundärer (d. h. Bewältigungserwartung) Bewertungsvorgänge. Dabei sind Bewertungsmuster mit hoher sekundärer Bewertung adaptiv, z. B. bzgl. sportlicher Leistung (Jones et al., 2009). Die vorliegende Untersuchung soll prüfen, ob sich Athleten mit adaptiven und maladaptiven Bewertungsmustern bzgl. Geschlecht, Wettkampferfahrung, Einsatz-Status und Wettkampfängstlichkeit unterscheiden. Methode Befragt wurden 252 Mannschaftssportler (M = 20.32 Jahre; 43.3% weiblich) kanadischer Universitäts- und Collegemannschaften. Demografische Daten (Alter, Geschlecht, Wettkampferfahrung, Stamm-/Ersatzspieler) und Wettkampfängstlichkeit (somatisch und sorgebezogen; Sport Anxiety Scale-2; Smith et al., 2006) wurden im voraus, die kognitive Bewertung (eigen entwickeltes Precompetitive Appraisal Measure; PAM) im Mittel 77 Minuten vor einem regulären Saisonspiel erfasst. Ergebnisse Eine Clusterzentrenanalyse unterscheidet 4 Bewertungsmuster des PAM: Hoch-Hoch, Hoch-Mittel, Mittel-Mittel und Mittel-Hoch (jeweils primäre-sekundäre Bewertung). Diesen Mustern zugeordnete Athleten unterscheiden sich signifikant bzgl. ihrer Demografie und Wettkampfängstlichkeit (F (21, 606) = 2.89, p ≤ .001). Athleten des Hoch-Hoch Clusters sind signifikant älter (p ≤ .001) und weniger wettkampfängstlich (sorgebezogen, p = .025) als Athleten des Hoch-Mittel Clusters und häufiger Stammspieler als Athleten des Hoch-Mittel und des Mittel-Mittel Clusters (beide p ≤ .001). Diskussion In einer Vorstartsituation unterscheiden sich Athleten mit besonders adaptivem Muster von Athleten mit besonders maladaptivem Muster bzgl. Alter, Wettkampfängstlichkeit und Einsatz-Status. Die Kausalität dieser Zusammenhänge bleibt jedoch zu klären, um maladaptiven Bewertungen – und damit verbundenen Leistungseinbußen – gezielt und proaktiv entgegenwirken zu können.
OriginalspracheDeutsch
TitelSportpsychologische Kompetenz und Verantwortung : 44. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) vom 17.-19. Mai in Kiel/Oslo
Herausgeber*innenArbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie
Seitenumfang1
Herausgeber (Verlag)Feldhaus Edition Czwalina
Erscheinungsdatum2012
Seiten147
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2012
VeranstaltungJahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) - Kiel/Oslo, Deutschland
Dauer: 17.05.201219.05.2012
Konferenznummer: 44

Fachgebiete und Schlagwörter

  • !pub_abt_gesamt
  • !pub_abt_2012
  • !pers_jens
  • momentum 2012
  • !pers_swolf

Zitation