Wissenschaftliche Standortbestimmung zum Krafttraining im Nachwuchsleistungssport

Andrea Horn, Michael Behringer, Ralph Beneke, Holger Förster, Wolfgang Gruber, Ulrich Hartmann, Helge Hebestreit, Andreas Hohmann, Thomas Jöllenbeck, Joachim Mester, Margot Niessen, Petra Platen, Holger Schmitt

    Publikation: Beitrag in FachzeitschriftZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

    Abstract

    Das Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen war lange Zeit, vor allem im deutschsprachigen Raum, umstritten. Insbesondere dessen Wirksamkeit und mögliche gesundheitliche Risiken gaben und geben noch immer vielfältige Anlässe für Diskussionen. Zudem ist in Deutschland das Thema Krafttraining mit Heranwachsenden und speziell das Krafttraining im Nachwuchsleistungssport auch von wissenschaftlicher Seite bislang nur randständig bearbeitet worden. Fundiertes Wissen aus dem vorzugsweise angloamerikanischen Raum über zahlreiche positive Effekte eines Krafttrainings mit Heranwachsenden ging nicht in nationale Wissensbestände über. Inzwischen wird jedoch auch in Deutschland die Legitimation eines frühzeitig begonnenen Krafttrainings in keiner Weise, weder aus den Reihen der Praxis noch aus denen der Wissenschaft, mehr angezweifelt. Entsprechend groß ist mittlerweile der Wunsch der Sportpraxis nach wissenschaftlicher Unterstützung und Absicherung des eigenen Handelns. Initiiert durch das BISp wurde es in Zusammenarbeit mit den Autoren und Autorinnen der wissenschaftlichen Expertisen sowie weiterhin mit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), der Gesellschaft für orthopädischtraumatologische Sportmedizin (GOTS) und der Gesellschaft für pädiatrische Sportmedizin (GPS) im Sinne eines Konsenspapiers entwickelt. Unter Berücksichtigung zukünftiger – ausdrücklich erwünschter – Diskussionen sowie neuer Untersuchungsergebnisse sollen eine Überarbeitung in etwa einem Jahr sowie weitere regelmäßige Aktualisierungen des Papiers folgen. Die thesenartigen Aussagen spiegeln das derzeit evidenzbasierte Wissen oder wissenschaftliche Expertenmeinungen zum Krafttraining mit Heranwachsenden mit Blickrichtung auf gesunde Kinder und Jugendliche und im Speziellen auf den leistungsorientierten Nachwuchssport wider. Zudem werden die Haupterkenntnisdefizite benannt und Empfehlungen zur Standardisierung und Qualitätssicherung von Krafttrainingsstudien gegeben. Das Standortpapier soll Diskussionsgrundlage, Ausgangspunkt und Wegweiser für zukünftige Forschungsarbeiten in der Sportwissenschaft sowie in der Sportmedizin und in der Kinder- und Jugendmedizin sein. Für die Sportpraxis werden die Aussagen zum Teil auch als Argumentationsbasis gegen noch bestehende veraltete Meinungen zum Krafttraining mit Heranwachsenden zu verwenden sein. Das Papier ist wie folgt thematisch gegliedert: Positionen zum Krafttraining im Nachwuchsleistungssport, Forschungsstand und Forschungsfragen zur Theorie des Krafttrainings bei Kindern und Jugendlichen, Zielstellungen und Funktionen des Krafttrainings im Nachwuchsleistungssport, Gestaltung des Krafttrainings im Nachwuchsleistungssport sowie Qualitätsstandards zur Krafttrainingsforschung bei Kindern und Jugendlichen. Aus dem Text (geändert und erweitert). Una traduzione italiana di quest'articolo si trova in Scuola dello Sport, 31 (2012), 94, S. 27-33.
    OriginalspracheDeutsch
    ZeitschriftDeutsche Zeitschrift für Sportmedizin
    Jahrgang63
    Ausgabenummer2
    Seiten (von - bis)1-6
    ISSN0344-5925
    PublikationsstatusVeröffentlicht - 2012

    Zitation