Der Einfluss verschiedener Trainingsformen auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Menschen 60+

Project details

Research objective

Weltweit wächst der proportionale Anteil älterer Menschen (60+), was zu einem Anstieg altersbedingter Erkrankungen führt und gesellschaftliche wie politische Herausforderungen birgt [1-5]. Neben einer reduzierten körperlichen Fitness vermindern insbesondere kognitive Einschränkungen die Lebensqualität älterer Personen: Sie hemmen die soziale Partizipation, erhöhen das Risiko von Depressionen und belasten je nach Schweregrad Angehörige und/ oder Pflegekräfte [6-8]. Im Kontext „gesunden Alterns“ wächst die Bedeutung von Sport und Bewegung stetig, da hierdurch multifaktorielle positive Veränderungen (physisch, psychisch, sozial) herbeigeführt werden können. Allerdings ist die genaue Wirkweise von Bewegung und
Sport auf die kognitive Leistungsfähigkeit nur zum Teil erforscht und variiert interindividuell stark (z.B. aufgrund von Erkrankungen) [9-13]. Zudem rufen verschiedene Sportformen (z.B. Ausdauer, Kraft, Koordination) verschiedene physiologische Adaptionen hervor, die wiederum unterschiedlich auf die einzelnen Individuen und deren kognitive Funktionen (z.B. Gedächtnis, Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit) wirken [10, 14-21]. Welche Form des Sporttreibens für welchen Kreis älterer Menschen am effektivsten ist, ist nicht hinreichend bekannt, da es an groß angelegten, direkten Vergleichsstudien fehlt. Genau wie pharmakologische Therapien sollte aber auch Sport symptomorientiert und personenspezifisch verschrieben werden [22]. Insbesondere im Initialstadium verschiedener Erkrankungen (wie bei Parkinson im Anfangsstadium oder dem Prodromalstadium der Alzheimererkrankung) sollte der gezielte Einsatz einer geeigneten Sport und Bewegungstherapie die Progredienz der Erkrankung in Hinblick auf die Kognition soweit wie möglich verhindern.
Der vorzubereitende Antrag verfolgt folgende Ziele:
1) Aussagen über die Effekte verschiedener Sportformen (Ausdauer, Kraft, Koordination) auf die kognitive Leistungsfähigkeit dreier Gruppen 60+: gesunde Menschen, solche mit Parkinson, solche im Prodromalstadium der Alzheimererkrankung (Subpopulationen);
2) Das Aufdecken der begleitenden neurophysiologischen Mechanismen (Neurotransmitter, MRT, Epigenetik);
3) Aussagen zur Durchführbarkeit einer gemeinsamen Sportintervention der verschiedenen Subpopulationen.

Research method

Um diese Ziele zu erreichen, sollen ca. 324 Probanden (Poweranalyse für Effektstärken fußt auf früheren Interventionsstudien [23-27]) mit und ohne beginnende Einschränkungen (60+) rekrutiert und anschließend einer von drei Sportinterventionen randomisiert zugeteilt (s. Skizze 2.3) werden. Vor und nach einer sechsmonatigen Interventionsphase wird die kognitive Leistungsfähigkeit mit einer kognitiven Testbatterie erhoben (s. [23]). Zudem werden physische Mechanismen über bildgebende und blutanalytische Verfahren angestrebt, die mögliche Veränderungen über den sechsmonatigen Interventionszeitraum zeigen. Die Gesamtdauer des
Projekts soll 3 Jahre betragen.
StatusFinished
Effective start/end date01.09.1931.08.20

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