Ziel des Projekts ist es, Nachwuchssportler in einen für sie lebensweltlich hochrelevanten Diskussionsprozess einzubinden, um ihnen frühzeitig die fundierte Reflexion bioethischer, sozialer und rechtlicher Fragen des Einsatzes von Gentechnologien im Leistungssport (hier insbesondere: Praktiken des sogenannten Gendoping) zu ermöglichen und sie damit zu einer vertieften kritischen Urteilsbildung zu qualifizieren.
Die relevante Zielgruppe bilden in erster Linie jugendliche Leistungssportler sog. Eliteschulen des Sports, ein Zertifikat, das der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im Vierjahresrhythmus vergibt. Derzeit werden hier deutschlandweit an über 100 Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien mehr als 11.300 Talente gefördert.
Das Projekt beinhaltet ein Konzept aus Workshops, einer Internetplattform und einem Abschlusssymposium. Als jeweils einmalige Maßnahme finden im Zeitraum Juli bis Oktober 2012 bundesweit an interessierten Eliteschulen des Sports Workshops zur Thematik „Gendoping“ statt. Ziel der Workshops ist es, ausgewählte Gruppen von Schülern bzw. Sportlern mit grundlegenden medizinischen und rechtlichen Fakten sowie gesellschaftlichen Dimensionen der Thematik vertraut zu machen, sie zur diskursiven und reflexiven Auseinandersetzung anzuregen und damit die Möglichkeit einer fundierten moralisch-ethischen Urteilsbildung zu eröffnen. Für die inhaltliche und methodische Konzeption, Gestaltung und Durchführung steht ein interdisziplinär zusammengesetzter Pool anerkannter Experten und Expertinnen zur Verfügung. Mit der Internetseite gentechnologie-im-sport.de steht erstmalig in Deutschland einer breiteren Öffentlichkeit eine umfassende und frei zugängliche Informations- und Wissensplattform zum Themenfeld Gentechnologie und Gendoping im Leistungssport zur Verfügung. Diese Internetplattform wird auch über den Förderzeitraum des Diskursprojektes bestehen bleiben und aktualisiert werden. Den Schlussstein der Projekt-Maßnahmen bildet ein Abschlusssymposium an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS). Dieses Symposium wird am 7. und 8. Dezember 2012 stattfinden.