Das fachbezogene Professionswissen von Lehrkräften – Fachwissen, fachdidaktisches Wissen und curriculares Wissen – wird als ein wesentlicher Baustein ihrer professionellen Kompetenz betrachtet. In den letzten Jahren wurden vermehrt Studien zur Konzeptualisierung und Erfassung fachbezogenen Professionswissens von Lehrkräften durchgeführt (z.B. COACTIV, TEDS-Studien). Vergleichbare Forschungsarbeiten für das Fach Sport finden sich dagegen kaum.
Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, konzeptionell zu klären, was unter fachbezogenem Professionswissen angehender Sportlehrkräfte zu verstehen ist und darüber hinaus ein bildungstheoretisch und bereichsdidaktisch ausgewiesenes Testinstrument zu entwerfen und pilotieren, welches dieses fachbezogene Professionswissen standardisiert zu erfassen vermag.
In einem ersten Schritt wird in einer kriteriengeleiteten Literaturanalyse geprüft, wie fachbezogenes Professionswissen konzeptualisiert werden kann. Anschließend werden diese Wissensdimensionen durch möglichst repräsentative Items operationalisiert, die auch nach verschiedenen kognitiven Anforderungsqualitäten differenziert werden. Es werden dann mehrere paper-and-pencil-Pilotierungsrunden mit verschiedenen (Kontrast-)Gruppen durchgeführt. Die anschließende Auswertung hat das vorrangige Ziel, das konstruierte Testinstrument auf seine Validität hin zu überprüfen.
Durch die Pilotierung soll einerseits der sportpädagogischen Theoriebildung im Bereich der Lehrer(innen)professionsforschung Vorschub geleistet werden, andererseits ein Testinstrument für Vergleichsuntersuchungen erstellt werden. Die Konzeptualisierung und Erfassung des fachbezogenen Professionswissens angehender Sportlehrkräfte hat insbesondere für die Sportlehrer(innen)bildung eine große Bedeutung, da sich hierdurch Möglichkeiten eröffnen, Bedarfe an Lerngelegenheiten zu ermitteln und diese – sofern möglich – anzuvisieren.