Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durch das Zukunftspaket geförderte Verbundprojekt Move4Health untersucht mithilfe einer repräsentativen Befragung sowie qualitativen Vertiefungsstudien drei zentrale Themenschwerpunkte:
(1) das Potential von Bewegung, Spiel und Sport für die psycho-soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen,
(2) die Attraktivität des Sportvereins für Kinder und Jugendliche,
(3) förderliche und hinderliche Bedingungen zum Zugang und Verbleib im Sport von Kindern und Jugendlichen, insbesondere mit Fokus auf sozial benachteiligte und sportferne Zielgruppen.
Das Projekt wird von der Universität Münster (PD Dr. Dennis Dreiskämper, Dr. Lena Henning) geleitet und koordiniert. Beteiligt sind weitere Kolleg*innen der Universität Münster (Prof. Nils Neuber), der HAW Hamburg (Prof. Gunda Voigt), der Universität Paderborn (Prof. Miriam Kehne), der Leuphana Universität Lüneburg (Prof. Jessica Süßenbach), der Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Ulrike Burrmann) und der dsj (Katharina Morlang).
Ausgangspunkt des von der DSHS Köln geleiteten Teilprojekts ist die bestehende Studienlage, aus der hervorgeht, dass der Zugang zum Sportverein nicht allen jungen Menschen gleichermaßen offen steht. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozio-ökonomisch benachteiligten Familien werden beim Zugang zu Sport- und Bewegungsmöglichkeiten marginalisiert und sind speziell im Vereinssport unterrepräsentiert. Die Ursachen dafür werden sozio-ökonomisch benachteiligten Heranwachsenden oft selbst angelastet, verkürzt oder durch eine stereotype Brille betrachtet, sodass insgesamt noch zu wenig darüber bekannt ist, welche Einflussfaktoren und Hintergründe wirklich für ihre Abwesenheit im Vereinssport verantwortlich sind. Es fehlen u. a. qualitative Studien, die sozio-ökonomisch benachteiligte Heranwachsende selbst in den Blick nehmen, um zu eruieren, welche förderlichen und hinderlichen Bedingungen für den Zugang und Verbleib im Sportverein aus ihrer Perspektive relevant sind und wie Vereine aufgestellt sein sollten, damit sie sich vorstellen könnten, dort Sport zu treiben. Hier setzt das an der DSHS Köln angesiedelte Teilprojekt an, das Heranwachsende aus sozio-ökonomisch marginalisierten Lebenslagen in den Mittelpunkt rückt, um auf Basis einer Interviewstudie Erkenntnisse dazu zu generieren, wie ihre Teilhabe am Vereinssport verbessert werden kann.